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TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 33

Spaltenübergreifend
Das IV Capitel.
Von
Den berühmtesten antichen Statuen. In diesem Kapitel übersetzt Sandrart in weiten Teilen aus Ulisse Aldrovandis Le antichità della città di Roma von 1556 (ab 34 r. Sp., »Wir wollen uns aber aufmachen« bis »Die Schrifft zu den Füßen lautet also« auf 39 l. Sp.). Davor setzt er einen Passus, in dem er die typologische Vorbildlichkeit der antiken Statuen mit eigenen Worten schildert und diesbezüglich auf seine Kupfertafeln verweist. In der als Auflistung der antiken Statuen gestalteten Inhaltsangabe des Kapitel sind in wenig übersichtlicher Weise die von Sandrart genannten sowie gestochenen und die von Aldrovandi aufgeführten Antiken unsortiert wiedergegegeben.Anna Schreurs, 13.11.2008
Innhalt.

Die gute antiche Statuen/ sind dieser Künste Seugammen. Michaël Angelo hat dieselben/ alt und blind/ besuchet. Glückseeligkeit derer/ so an solchen Orten wohnen. Der Autor machet deren vornehmste hierbey in Kupfer vorstellig. Statuen/ von der Anatomie, von alten und jungen/ von starken/ schönen/ fetten/ wilden Manns- und schönen Weibs-Personen/ in XXVI Platten. Antiche Gefäße und Fuß-Zierden. Statuen zu Rom/ im Capitolio Käys. M. Aurelii Eine Abbildung der Reiterstatue des Marc Aurel findet sich erst im 2. Teil der TA im Titelkupfer des Buchs über die Skulptur, s. TA 1679, II (Skulptur) Tafel a (nach S. 2).Carolin Ott, 25.05.2009 Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Flussgott Nil (Rom, Kapitol)
Flussgott Tiber (Rom, Kapitol)
zweyer Ströme
Gemeint sind die Skulpturen der vor dem Senatorenpalast lagernden Flussgötter Nil und Tiber. Zur Abbildung kommt in der TA lediglich die Statue des Nil im Buch über die Skulptur des 2. Teils der TA, s. TA 1679, II (Skulptur), Tafel mm (nach S. 2).Carolin Ott, 25.05.2009/ der Wölfin von Romulus und Remus; ein Hercules und Schäfer von Metall/ Papst Leo X Hierbei handelt es sich um die auch bei Aldrovandi erwähnte moderne Statue Papst Leos X., die 1514 von Domenico Aimo erschaffen wurde. Sie befindet sich heute in S. Maria in Aracoeli.Carolin Ott, 25.05.2009; Marforius Ein Kupferstich mit der Darstellung des Marforius findet sich erst im 2. Teil der TA von 1679 im Buch über die Skulptur, s. TA 1679, II (Skulptur), Tafel ll. (nach S. 2).Carolin Ott, 25.05.2009. Im Päpstlichen Garten Belvedere, die Tyber und der Nilus Zur Abbildung kommt der Belvedere-Nil erst im 2. Teil der TA von 1679, s. TA 1679, II (Skulptur), Tafel ii (nach S. 2).Carolin Ott, 25.05.2009, der Jüngling Antinous, der Fluß Arnus, die Königin Cleopatra, Hercules und Antaeus, Käys. Commodus, Apollo, der Priester Laocoon, Venus und Cupido, eine andere Venus, Rumpf vom Hercules Der Torso vom Belvedere wird in der Darstellung des Frontispizes des 1. Teils der TA rezipiert, s. TA 1675, Frontispiz.Carolin Ott, 25.05.2009, Mercurius und Meleager. In des Papsts Guardia,ein Curiatius, eine Sabina Ein Blick auf den Text (TA 1675, I, 2. Buch (Skulptur), S. 36) zeigt, daß die antike »Sabina«, ebenso wie die folgenden Statuen bis zum »schlaffenden Cupido«, zu denjenigen Werken gehört, die Sandrart (nach Aldrovandi) im Palast, Hof und im Garten der Cesi beschreibtAnna Schreurs, 28.05.2008, Juno, und ein Springbrunn. Im Garten dieses Palastes/ 22 Termini, vier Statuen vom Bacchus, Faunus, Neptunus und Apollo, Agrippina, Pallas, Hermaphroditus, Venus, Roma Uberwinderin von Dacien. Bey und in dem Antiquario, 2 Parcae, 2 Sphynges, Käys. Otto und Poppaea, 5 Göttinnen/ die Göttin des Schlafs/ ein Satyrus und Jüngling/ K. Pyrrhus, Leda, Käys. Heliogabalus, Pluto, Pomona, 3 Albasterne Gefäße. Im Palast/ 3 Götter Statuen/ eine nackende Donna, ein schlaffender Cupido, die Statua, von Pasquinus: der war ein Schuhflicker und Satyrischer Spötter. Im Castell S. Angelo, Pallas, Käys. Hadrianus, die drey Gratien/ Triumf über die Liebe. Im Farnesischen Palast/ Jupiter Capitolinus, Käys. M. Aurelius, Flora, Natura, Käys. Antoninus Pius, Silenus, Priapus, ein Centaur, Leda, eine Vestalin/ Mercurius, Aesculapius, Triton, ein Delfin und Hercules. Bey S. Maria della Minerva, der H. Christus. Bey S. Macuto, Medusa. Beym Tempel des Friedens/ Diana. In der Kirche von S. Johann in Lateran, vier Seulen. Vor S. Marco, etliche Gefäße. Alexander M. mit dem Bucephalo. Der Tempel Pacis, hatte viel Statuen. Fragmentum eines großen Bildes. Im Palast und Garten Ludovisii, Aria und Paetus. Im Palast von Prinz Justinian/ Hercules, Gladiator, Minerva, zween Frauen/ und ein Brunn Stuck/ in basso rilievo. Dessen herrliches reiches Antiquarium. Der Author hat diesen Fürsten viel Jahre lang aufgedienet. Große Mänge der antich-Statuen daselbst: wovon der Author die Galeria Justiniana zu Kupfer gefördert. Seine Erben werden über diesen Kupfern Recht-strittig: die inzwischen verrosten und verderben. Sein Kupfer-Bildnis. Fünf Stucke bassi rilievi. Florenz floriret/ nächst Rom/ an dergleichen Kunst- Reichtum. Statuen zu Venedig/ Neapoli und Wien; zu München/ alda ein herrliches Antiquarium; in Sueden Auf TA 1679, II (Skulptur), S. 9 erwähnt Sandrart, dass er selbst zum Ruhm des Antiquariums in Schweden beigetragen hat, indem er eine kleine Statue des Pan und der Natura an Carl Gustav verkauft hat.Carolin Ott, 18.05.2009; in Niederland bey Ihr. Durchl. Prinz von Uranien/ ein Cupido.

Linke Spalte

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Passus, in dem Sandrart die typologische Vorbildlichkeit der antiken Statuen schildert und diesbezüglich auf seine Kupfertafeln verweist, wurde von Sandrart selbst verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 6).Carolin Ott, 18.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 122
WAnn man eine mehrere Erklärung und deutlichere Vorstellung dessen/ was hievorn gesagt worden/ auch den Augenschein von allerley Leibern/ und deren Beschaffenheit/ nach ihrem Geschlecht oder Sexu, Art/ Beruf/ Alter und Gestalt der sämtlichen Gliedmassen und musculen/ verlanget/ wie nämlich solche in höchster Vollkommenheit mögen hervorgebracht Die gute antiche-Statuen/ sind dieser Künste werden: findet man solches alles im höchsten grad/ bey den in weißen Marmelstein gebildeten antichen Statuen zu Rom/ fürnemlich in dem Päpstlichen Garten Belvedere, und mehr andern/ welche

Rechte Spalte

Säug-Ammen. ich/ eine universale Nahrungs-Mutter aller dieser preiswürdigen Wissenschafften zu seyn/ in der That befunden/ auch mir in meinen Studien/ durch nach-bosiren/ zeichnen und abmessen/ sonderlich wol zu nutzen gemacht. Dieses pflagen auch zu thun alle Lehr-begierige/ so vor mir alda gewesen/ Mich. Angelo hat dieselben/ alt und blind/ besuchet. und daselbst ihre lectionen gehalten. Der fürtreffliche Michaël Angelo, als er schon/ wegen hohen Alters/ ganz blind ware/ und nicht mehr laboriren konte/ hat dannoch/ zur ergötzung seines Tugend-gewidmeten Geistes/ sich vielmals zu diesen Figuren führen lassen: da er dann dieselben/ wegen der auserlesnen Vollkommenheit/ mit seinen Händen von oben bis unten/ wie auch rund umher/

Sandrart (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Dieser Passus, in dem Sandrart die typologische Vorbildlichkeit der antiken Statuen schildert und diesbezüglich auf seine Kupfertafeln verweist, wurde von Sandrart selbst verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 6).Carolin Ott, 18.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 122