TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 32
Vasari (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6): Vasari, Le Vite 1568, Kap. IX, Del fare i modelli di cera e di terra, e come si vestino e come a proporzione si ringrandischino poi nel marmo; come si subbino e si gradinino e pulischino e impomicino e si lustrino e si rendino finiti, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 87 f. [Accessed: 2012-03-05. (Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/65vv7Hx2v)]Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 119
Verstellung des ganzen Werkes/ daß sie etliche Stücklein wieder daran flicken müßen: da ihnen dann mehr der Titul eines Stümplers/ als eines Meisters zu zumuhten ist. Die rechte Bildhauer/ pflegen erstens das Marmor mit einem gewissen Instrument/Subbie »Subbia«, also ein Spitzmeißel. Vgl. dazu auch Abb. in: Vasari-Einführung in die Künste 2006 (dt. komment. Übers.), S. 41 f.genant/ abzumessen/ und mit Fernere Arbeit an dem Bilde/ deme das grobe und rauheste hinweg zu bringen/ alsdann mit einem andern ihm die Runde zugeben Bei Vasari ein »Calcagnuolo«, ein gezahnter Meißel (Vasari, Le Vite 1568 überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 91 [Accessed: 2012-03-05. (Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/65vyInGgW)]); vgl. auch Abb. in: Vasari-Einführung in die Künste 2006 (dt. komment. Übers.), S. 41 f./ und letzlich mit einem subtilern Bei Vasari als »gradina« bezeichnet, damit ein breiter gezahnter Meißel (Vasari, Le Vite 1568, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 91 [(Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/65vyInGgW)]); vgl. auch Abb. in: Vasari-Einführung in die Künste 2006 (dt. komment. Übers.), S. 41.die rechte Gestalt zu imprimiren/ da sie dann die Nerven/ Aderen/
Haare/ und andere lineamenten/ auf das künstlichste und dessen polirung. ausbilden. Wann sie auch/ dieses ihr Kunststuck/ zornig oder mildreich/ störrisch oder freundlich/ verliebt/ betrübt oder frölich/ andächtig oder ruchlos vorbilden/ pflegen sie solche Eigenschaften/ mit zarten scharfen Feilen und Bimsenstein/ oder andern hierzu bequemen Instrumenten/ ihm einzudrucken/ daß man gleichsam an der Stirn dieser Steine/ solche Anmutungen zu lesen bekomme.VasariInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6):
Vasari, Le Vite 1568, Kap. IX, Del fare i modelli di cera e di terra, e come si vestino e come a proporzione si ringrandischino poi nel marmo; come si subbino e si gradinino e pulischino e impomicino e si lustrino e si rendino finiti, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 87 f. [Accessed: 2012-03-05. (Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/65vv7Hx2v)]Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 119
Von
Den flachen Bildern.
Flache Bilder/ Basso rilievo genannt/ gehören an die Mauren. Erste Art der mittlern Erhebung. Diese Bilder müßen/ nach der Weite/ sich verlierend erscheinen. Die zweyte Art/ die nidre Erhebung. Die dritte Art/ die flache Erhebung.
Flache Bilder/ Basso rilievo, gehören an die Mauren.VasariInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6):
Vasari, Le Vite 1568, Introduzzione alle tre arti del disegno, Kap. X, De’ bassi e de’ mez[z]i rilievi; la difficultà del fargli, et in che consista il condurgli a perfezzione, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 92 f. [Accessed: 2012-03-05. (Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/65vwG3Yj0)].DIe Bilder/ so die Bildschnitzer und Bildhauer Basso rilievo oder die Mitler-Erhöhung benamet/ sind von unsern Vorfahren zur Zierde der flachen Mauren erfunden/ und meist an die von Marmor gemachte Triumf-Porten gestellet worden: dann die Bilder von völliger Runde/ einen freyen offnen Platz erfordern/ und hierzu untauglich sind.
Erste Art/ der mittleren Erhebung. Diese Bilderey stellet/ nach Art der Mahlerey/ die fürnehmere und ansehnlichere principal-Personen voran/ worauf die andere und folgende/ Diese Bilder müssen/ nach der Weite/ sich verlierend/ erscheinen. mit guter Vernunft/ untermenget werden. Damit auch das menschliche Aug in etwas verführet werde/ machen sie die letzere Figuren ganz niedrig/ mit fast-flachen Häuptern/ wie auch die Häuser und Landschaften/ welche in die Weite zuruck und als verlohren heraus kommen müßen. Dieses haben die Alten ganz meisterlich beobachtet/ da sie die flüchtige Figuren so sinnreich entbildet/ daß man nichts/ als das wenige von ihren fliehenden Füßen/ mit dem Gesicht erreichen mögen: da hingegen etliche zu unsern Zeiten etwas frecher gewesen/ und solche in mittlere Erhebung/ die fürnehmere Personen aber ganz eben gestellet/ woraus erfolget/ daß jene/
in notwendiger Wendung zu dem fliehen/ mit ihren Füßen an diese zusammen getroffen/ und also wider die Art/ Kunst und judicium gefehlet worden/ dergleichen wol auch zu Rom/ bey S. Giouani Das Baptisterium befand sich nicht – wie hier fälschlicherweise angegeben – in Rom, sondern in Florenz. Gemeint sind die zwei von Lorenzo Ghiberti mit reichen Reliefs geschmückten Bronzetüren, die Porta alla Croce und die Porta del Paradiso., und in mehr Orten/ annoch zu sehen sind.
Zweyte Art/ die niedre Erhebung. Die andere Gattung dieser mitlern Erhebung ist niedrer als die vorige/ und wird gleichsam ganz flach gemacht/ und dienet zu Vorstellung der Zimmer/ Säle/ Perspectiven und Landschaften: wie zu sehen bey S. Lorenzo in Florenz/ und in allen dergleichen Werken des Kunstmeisters Donati, welcher/ mit höchstem judicio, hierinn die menschliche Kunst fast überschritten hat.
Die dritte Art dieser Erhebung/ gehöret zu denen Dritte Art/ flache Erhebung. Stellungen und Zeichnungen der Figuren/ und ist sehr niderträchtig/ brauchet aber sonderbare Vernunft und Lieblichkeit: maßen/ so hierinn etwas gezwungen und unnatürlich ist/ das ganze Kunstblat dadurch tadelbar und schadhaft wird. In dieser Kunst/ hat auch vor-gemeldter Donatus excelliret/ und sind dieser Art sehr viel Aretinische alte Gefäße/ und sonst künstliche medaglien aus Erz/ zu sehen gewesen. Dieser geringen Erhebung/ können/ durch Hülfe des Hammers/ leichtlich die nötige Figuren gegeben werden.VasariInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6):
Vasari, Le Vite 1568, Introduzzione alle tre arti del disegno, Kap. X, De’ bassi e de’ mez[z]i rilievi; la difficultà del fargli, et in che consista il condurgli a perfezzione, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 92 f. [Accessed: 2012-03-05. (Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/65vwG3Yj0)].