TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 280
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20): Mander, Schilderboek, Het leven van Bartholomeus Sprangher, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 268r–274v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bs0tQwj]. Sandrart gibt die Vita nach van Mander stark gekürzt wieder; zu den auffälligsten Auslassungen siehe die entsprechenden Kommentare im Text.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 501
küpfernes Blat/ die Stadt Rom/ und eine sizende Frau/ mit dem Tyber-Gott/ Wölfin und zweyen Kindern/ das erste wurde dem neuen Käyser Rudolpho praesentirt; Da nun nach 6. Monaten die Zeit der Käyserlichen Ankunft und triumphirlichen Einzugs herbey rukte/ ersuchten die Herren der Stadt den Spranger und Mont, daß sie auf dem alten Baurenmark eine herrliche Triumph-Porten aufrichten solten/ und muste der du Mont, als Architect, die Ordinanz und Abtheilung/ Spranger aber die Bilder von acht und neun Schuch hoch machen; An beyden Seiten stunde Käyser Maximilianus und Rudolphus, und unter andern ein nackender Neptunus, herrlich und wolgestalt. Zu öbrist der Porten/ auf einem runden Bogen stunde das Pferd Pegasus, worum die Music bey Durchzug des Käysers erthonete/ alle die Bilder waren in Lebens-Größe von weißer Oelfarbe gemahlt/ und glänzeten wie weißer Marmor/ andere waren gelb/ als die Tugenden und andere umstehende Personen. Dann weil die Herren von Wien hierinn sich sonderbar wolten sehen laßen/ wurde das Werk viel höher als die gröste Häuser des Marks/ und dannoch mit großer Verwunderung männiglichs innerhalb 28. Tagen geendiget/ obwolen sie von dem einfallenden Regenwetter sehr gehindert worden. Hernach weil der neue Käyser erstlich der Kunst nicht sehr zugethan war/ und von Wien nacher Lintz verreist/ gabe er Ordre/ daß einer aus beyden dem Hof folgen; einer aber zu Wien verbleiben solte/ welches leztere Spranger gethan. Wiederum ist ein längerer Abschnitt van Manders ausgelassen, hier über den Aufenthalt und einige Werke Sprangers in Prag (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Bartholomeus Sprangher, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 272v f. [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bs0tQwj]).
Einst Anno 1582. als der Käyser zu Wien/ Komt in große Gnad bey Käyser Rudolpho. berufte er den Spranger von Prag/ um ihm nacher Augsburg auf den Reichstag zu folgen/ und von dannen wieder nach Wien/ es wolte auch seine Majestät nicht mehr/ daß Spranger anderwärts als zu Hof nächst seiner Kammer arbeitete/ weil er ihm oftermalen mit unglaublicher Lust und Gefallen zusahe/ woraus erfolgt/ daß wenig von Sprangers Werken zu bekommen/ absonderlich weil er keine Gesellen hielt/ und nie/ als wann er großen Lust hatte/ arbeitete/ dann weil ihn GOtt also gesegnet/ daß er nicht Nahrungs halber zu arbeiten gedrungen/ wandte er alle Müh seinem Lands-Fürsten zu Diensten an/ so ungefähr sibenzehen Jahr betraf. Es hätten viel gewünscht/ etwas von seiner Hand zu haben/ gleichwie er ein herrliches Stuklein dem Kunstliebenden Herren Pilgrim seinem sehr guten Freund zu sonderbaren Ehren übersandt/ wie/ in Gegenwart der Venus, Mercurius den Cupido lesen lehret/ also Inventiv und sinnreich ordinirt und gemahlt/ daß es/ so zu sagen/ fast unschäzbar ist.
Was die Zeichnungen belanget/ ware seines gleichen nicht/ wie es Golzius nicht allein bekant/ sondern auch unter andern zu sehen in dem berühmten Bancquet der Götter/ bey Vermählung der Psyches, so Golzius in Kupfer gebracht; worinnen alles vernünftig/ und jedem sein gebührliches Amt zugetheilet ist; dann Hercules muste die Wachten/ Musae und Apollo die Säitenspiele/ Ceres die Kuchen/ und Bacchus den Keller/ versehen. Indem Spranger allezeit ein sonderbaren
Geist blicken laßen/ weßhalben er auch von dem Käyser nicht minder/ als Apelles von Alexandro, geliebet worden; Endlichen/ weil ihn sein innerliches Besuchet Niderland. Verlangen allezeit wieder nach Niderland rufte/ hat er selbigem gefolget/ und ist mit Vergünstigung des Käysers/ nach siben und dreißig-jahrigem Ausseyn/ dahin gezogen. Und weil er auf den Reichstag nicht auf des Käysers (wie er doch hätte thun mögen/) sondern auf eigne Unkosten verreißt/ schickte ihm der Käyser tausend Gulden zur Niderländischen Reis: Woselbst er bey erster Ankunft von allen Kunst-liebenden sehr freund- und höflich bewillkommet worden. Zu Amsterdam haben ihn die Herren mit der Stadt-Kanten Wein verehret: zu Harlem aber die Kunst-liebende ihn mit allen den Seinigen frey gehalten und begastet/ andere anderst begabet: Antorf seine Vatter-Stadt ehrte und liebte ihn trefflich/ bis er von dar durch Cölln wider nach seiner Behausung auf Prag gezogen/ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20):
Mander, Schilderboek, Het leven van Bartholomeus Sprangher, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 268r–274v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bs0tQwj].
Sandrart gibt die Vita nach van Mander stark gekürzt wieder; zu den auffälligsten Auslassungen siehe die entsprechenden Kommentare im Text.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 501 SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieses im Verhältnis zu van Mander kurze Ende ist eine Modifikation Sandrarts, der dafür auf das Kupferstichporträt Sprangers hinweist und damit explizit auf seinen eigenen Anteil der Künstlermemoria in der Teutschen Academie.und daselbst eine Zeit hernach mit der ewigen die vergängliche Ruh verwechselt:
Van Mander beschließt die Vita Sprangers in ebenso metaphorischem Duktus wie er sie begonnen hat, vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Bartholomeus Sprangher, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 274r f. [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bs0tQwj]. Sein Contrafät ist in der Kupferblatte HH. zu sehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieses im Verhältnis zu van Mander kurze Ende ist eine Modifikation Sandrarts, der dafür auf das Kupferstichporträt Sprangers hinweist und damit explizit auf seinen eigenen Anteil der Künstlermemoria in der Teutschen Academie.
ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20):
Mander, Schilderboek, Het leven van Ioos van Winghen, uytnemende Schilder, van Brussel, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 264r–264v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BsAkcFf].CVI. Joos von Wingen/ Mahler von Brüssel.DAmit die Welt-berühmte Stadt Brüßel zu diesen Zeiten eine doppelte Zierde hätte/ so ist neben dem Kunst-vollen Aert Mytens, in derselben auch Joos von Wingen Anno 1544. gebohren worden/ der sehr fleißig und Kunst-begierig war. Er wurde für einen Mahler des Prinzen von Parma bestellt/ und hat manichfältige herrliche Seine Werke in Niderland. Stuck gemahlt/ absonderlich eine Altar-Tafel zu S. Goelen nach Brüßel/ das heilige Abendmal/ worhin Paulus de Vries das Stuccator und Steinwerk gemacht; und ist das bäste seiner Werke/ so in Niderland von ihm zu sehen sind. Ferner ist zu Brüßel bey einem Doctor Johann Mytens die Historie/ wie Samson das Haar abgeschnitten wird/ und die Bekehrung Pauli in eines andern Burgers Haus. Nachmalen aus Begierde sich anderwärts hin zu verfügen/ sezte er den Octavium von Veen an seine Stadt zu dem Prinzen von Parma/ und zoge nach Frankfurt Anno 1584. wo er sehr kunstreich das benöhtigte oder angefochtene Niderland ausgebildet/ durch eine stehende nackende Frau/ mit einer schwären Ketten an einen Felsen geschmidet/ über derselben Haupt flieget die Zeit/ als ob sie diese erlösen und die Ketten zertrümmern wolte/ zu Füssen liget die Religion mit der heiligen Schrift/ welche die Tyranney/ als ein Soldat mit dem Schwerdt in der Hand/ mit Füßen tritt/ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20):
Mander, Schilderboek, Het leven van Ioos van Winghen, uytnemende Schilder, van Brussel, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 264r–264v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BsAkcFf]. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Der aktuelle Hinweis auf den Aufbewahrungsort von Winghes Allegorie in der Frankfurter Sammlung Neufville wurde von Sandrart ergänzt.so noch zu Frankfurt bey dem Kunst-Liebhaber De Neufville zu sehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Der aktuelle Hinweis auf den Aufbewahrungsort von Winghes Allegorie in der Frankfurter Sammlung Neufville wurde von Sandrart ergänzt.
ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20):
Mander, Schilderboek, Het leven van Ioos van Winghen, uytnemende Schilder, van Brussel, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 264r–264v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BsAkcFf].Zwey Stuck von einer Historie hat er auch sehr kunstreich gemacht/ nemlich wie Apelles die überfürtreffliche Campaspe gebildet/ und von derselben Noch andere seine Gemälde. Liebe entzündet wird: Eins dieser Stücken ist zu Hanau in der Neuen Stadt/ 2. Meil von Frankfurt/ bey einem Kunst-liebenden Kauffmann Daniel Sorreau, wie auch obbenantes Belgium zu finden/ die andere Historie von Apelles hat Käyser Rudolph nach Prag versandt. Mehr zu Frankfurt bey einem Doctor eine herrliche Andromeda,ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20):
Mander, Schilderboek, Het leven van Ioos van Winghen, uytnemende Schilder, van Brussel, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 264r–264v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BsAkcFf]. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Werke Winghes kennt van Mander nicht, sie sind eine Ergänzung von Sandrart (vgl. Sponsel 1896, S. 20).und etliche Conterfäte/ auch ein schönes Epitaphium bey dem Kunst-begirigen Schellekens/SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Werke Winghes kennt van Mander nicht, sie sind eine Ergänzung von Sandrart (vgl. Sponsel 1896, S. 20).