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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 279

Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20), den Sandrart leicht gekürzt wiedergibt: Mander, Schilderboek, Het leven van Gillis van Conincxloy, Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 267v–268r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrjKhdw].Christina Posselt, 03.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 500
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Kunst bey dem jungen Peter von Aelst/ weil des alten Peters Hausfrau/ dieses Coninxloy Mutter Schwester ware: Von ihm aber kam er hernach zu einem andern Meister/ Lenhard Krös genannt/ der Bilder und Landschaften von Wasser und Oelfarben machte; Nach deme dingte er sich in die Kost bey den Gillis Mostart, und arbeitete für sich selbst/ biß daß er nach beschehener Reiß in Frankreich/ Paris/ Orliens und andere Oerter/ sich zu Frankenthal in Teutschland wohnhaft gesetzt/ Seine Werke. daselbst 10. Jahr gehaust/ und darauf erst nach Amsterdam gezogen; unter andern seinen berühmten Stucken war eines für den König aus Spanien; einen sterbenden Jüngling aber 16. Schuch lang Dieser Wortlaut dürfte auf einen Übersetzungsfehler zurückgehen, denn van Mander spricht davon, dass der Jüngling starb, bevor das Bild vollendet war (»een stuck 16. voeten lang, doch de Iongeling stervend’ eert volmaeckt was«, vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Gillis van Conincxloy, Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 268r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrjKhdw]), s. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 396, Anm. 559.Christina Posselt, 08.09.2011/ hat Jacob Roland Advocat daselbst in dem Ausruf an sich gekauft/ viel arbeitete er für Kaufleute/ die seine Werke hin und wieder verführet. Zu Amsterdam ist von ihm ein großes Stuck bey Abraham de Marez, auch bey Johann Jeket ein anderes/ worein Martin von Cleef die Bilder gemacht/ Van Mander führt noch andere Werke bei Kunstsammlern an, die Sandrart in anderen Zusammenhängen nennt, darunter namentlich bei Burghman Claesz., Cornelis Monincx, Melchior Wijntges, Herman Pelgrom und Hendrick van Os (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Gillis van Conincxloy, Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 268r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrjKhdw]).Christina Posselt, 08.09.2011 neben fast unzählbaren andern/ an andern Orten mehr/ dann er wurde zu seiner Zeit für den berühmtesten Landschaft-Mahler/ absonderlich in Bäumen und Felsen/ gehalten.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20), den Sandrart leicht gekürzt wiedergibt: Mander, Schilderboek, Het leven van Gillis van Conincxloy, Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 267v–268r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrjKhdw].Christina Posselt, 03.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 500

ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20): Mander, Schilderboek, Het leven van Bartholomeus Sprangher, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 268r–274v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bs0tQwj]. Sandrart gibt die Vita nach van Mander stark gekürzt wieder; zu den auffälligsten Auslassungen siehe die entsprechenden Kommentare im Text.Christina Posselt, 03.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 502
CV. Barthel Spranger/ Mahler von Antorf/ Die metaphernreiche Einleitung van Manders, in der Sprangers durch Pictura und die Grazien gesegnetes Talent als leuchtender Stern für die Stadt Antwerpen gepriesen wird (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Bartholomeus Sprangher, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 268r f. [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bs0tQwj]), lässt Sandrart aus.Christina Posselt, 08.09.2011DEr fürtrefliche und Kunst-reiche Barthel Spranger war zu Antorf von fürnehmen Eltern den 21. Martii Anno 1546. gebohren. Sein Vatter hieß Joachim Spranger/ und hat dieser sein Sohn bey unterschiedlichen Meistern/ sonderlich in Italien/ gelernet. Sandrart lässt hier einen Großteil der Vita van Manders aus, die von Sprangers Ausbildung handelt: weder die Lehre bei seinem Vater, noch die Zeit bei Jan Mandyn bzw. in Antwerpen oder Sprangers Entwicklung in Frankreich und Norditalien sowie die Zusammenarbeit mit Giulio Clovio nimmt Sandrart in seinen Text auf (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Bartholomeus Sprangher, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 268v–270v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bs0tQwj]).Christina Posselt, 08.09.2011 Als er nach Rom kommen/ hatte er gute Gelegenheit bey dem Durchleuchtigen Cardinal Farnese, und wohnte daselbst drey Jahr in dem Palast S.Laurentii Damas, biß wird Papsts Pii V. Hof mahler. er von dem Cardinal nach Caprarolo in seinen Palast/ so eine Tagreiß von Rom gelegen/ einige kleine Landschaften auf nassen Kalch zu machen verschickt/ aber ohnversehens wieder zuruck beruffen worden/ mit dem Cardinal samt Don Julio dem Papst V. Papst Pius V. die Füße zu küßen/ und die Benediction zu empfangen/ da ihn Papst Pius der V. angeredet/ und zu seinem Hof-Mahler angenommen/ auch sobald das Jüngste Gericht/ sechs Schuch hoch/ so in Belvedere recht gegen über den Laochon gestellet worden/ ihme angedingt: In welches Werk wol 500. Angesichter kommen/ wie dasselbe noch in dem Closter zu dem Busch zwischen Pavia und Alexandria auf der Begräbnis Pii V. zu sehen ist/ und hat ers inner 34. Monaten geendiget.

Diese seine Tugend stache dem Vassary in die Augen/ daß er ihn bey dem Papst zu verkleinern begunte/ mit Vorgeben/ daß er seine Zeit sehr unnützlich anwende; welche Inzicht doch unser Künstler gleich ableinete/ indem er auf ein kupfernes Blat/ eines Bogen Papier groß/ Christum im Oelgarten bey Nacht gemahlt/ und dem Papst praesentiret Seine Werke in Italien/ zu desselben großer Vergnügung/ also daß ihm der Papst auch den übrigen Theil der Passion völlig angedingt/ mit Befehl/ ihme die Zeichnung erst zu überbringen/ um zu sehen/ ob selbige beliebig wäre; obwolen nun Spranger (weil er ungewohnt anders als mit Kolen oder Kreide zu zeichnen) solches ungern thate/ färtigte er doch

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dem Papst zu Gefallen 12. Stuck/ auf blau Papier oder grau in grau; dergestalt/ daß ihn der Papst nöhtigte/ erst selbige mit der Feder zu machen/ worzwischen/ eben als Spranger an dem letzten beschäftiget/ der Pabst gestorben/ welche Stuck gewißlich wunderbar und schön/ und noch eins dar von am Käyserlichen Hof zu sehen ist. Nach solchem mehrte sich seine Lust um in großen Stucken sich zu üben/ und ware das erste in die Kirch des heiligen Ludovici, der Franzosen/ auf die Maur von Oelfarbe/ als ein heiliger Antonius, Joann Baptista und Elisabetha , Obenher in der Lust auch ein Martenbild mit Englen/ alles sehr herrlich und wol gemacht; Nachmalen zu S. Johann Alla Porta Latina eine Historie von S. Johann mit Oelfarbe/ Bilder etwas kleiner als das Leben; mehr in die Kirche bey Fonteyne de Treves eine heilige Anna im Kindbette/ halb Lebens Größe/ samt andern Frauen/ so mit dem neugebornen Töchterlein Maria beschäftiget sind/ obenher aber der Vatter mit Englen/ so in Kupfer ausgegangen.

Kleiner Stuck machte er unzahlbar viel/ welche/ alsbald sie färtig/ oder auch wol vor/ ihre Kaufleute gehabt. Nach dem Tod des Papsts/ hat er fast seine Zeit verlohren/ weil er sich bey einem jungen Niederländischen Kaufmann/ seinem sehr guten Freund/ der fast die gantze Zeit im Jagen zubrachte/ wohnhaft gemacht/ mit deme er dann Gesellschaft gehalten/ und eher nichts gethan/ biß ihm Geld gemangelt. Es geschahe inzwischen/ daß Maximilianus der II. Römischer Käyser dem fürtreflichen Niderländer Joan de Bolognia Bildhauern des Herzogs von Florenz um einen berühmten Kunstmahler und Bildhauer zuschriebe/ die er für tüchtig hielte in grossen Werken zu dienen/ worzu Komt nach Wien. de Bologna den Spranger/ dessen Arbeit er in dem Päpstlichen Palast oftmals gesehen/ erkohren/ und samt dem Johann Mont, einen seiner gewesten Discipel, im Bildhauen/ mit großen Vergnügen des Käysers dahin gesandt. Dann da eben der Käyser auf dem Reichstag zu Regenspurg war/ um der Crönung seines Sohns Rudolphi des II. beyzuwohnen/ machte indessen Johann Mont einige Modellen von Wachs oder Gips/ und Spranger Zeichnungen und Gemälde zu dem Gewölb im neuen Gebäu ausser Wien in einem Thurn stracks gegenüber des Fasan-Gartens. Ferner machte er ein Epitaphium, so die Begräbnis Christi/ und in dem Käysers-Spital zu Wien noch zu sehen ist.

Entzwischen wurde Rudolphus Römischer Käyser gekrönet/ und Maximilianus gesegnete dise Welt Anno 1576. im Monat Octobris, eben als Spranger und Mont im neuen Gebäu an Bildern von Stucco im Werk waren/ und auf naßen Kalch in gleicher Grösse von 8. Schuch: Obwolen nun die Kälte herbey kame/ neben der wehmütigen Klag über izt-gedachten Käyserlichen Hintritt/ so wurde dannoch Befehl an den Hof-Zahlmeister geschikt/ dise zwey ausländische Künstlere nicht aus Handen zu lassen/ sondern monatlich richtig bis zu Ankunft des neu-gekrönten Käysers zu bezahlen/ Seine Werke deselbst. und in allen wol zu halten. Unterdessen mahlte Spranger einen Mercurium, der in den Raht der Götter die Psyche bringt/ als auch auf ein

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20): Mander, Schilderboek, Het leven van Bartholomeus Sprangher, uytnemende Schilder van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 268r–274v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bs0tQwj]. Sandrart gibt die Vita nach van Mander stark gekürzt wieder; zu den auffälligsten Auslassungen siehe die entsprechenden Kommentare im Text.Christina Posselt, 03.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 502