TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 364
Sandrart (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The beginning of this part of the text is on page 593
Ubler Wahn etlicher jungen Teutschen Kupferstechere. verharren/ hernach wann sie einen Lehr-Brief erhalten/ vermeinen/ sie haben nun ausgelernet/ und darauf sich in die Fremde begeben/ in der Finsterniß ihres bösgefaßten Wahns eingebildeter Kunst herum dappen/ und hernach sich bey Zeit um ein Weib umthun/ mithin aber sich in das bittere Elend und Armut stürzen/ daraus sie Lebenslänglich sich nicht wieder herfür schwingen mögen: Sondern es seye vor allen Dingen nöhtig/ daß man die edle Zeichen-Kunst zum Fundament des Kupferstechens lege/ derselben Reglen vollkommentlich erlerne/ und alsdann/ nach dem Exempel dieses Chollins/ mit oder ohne Lehrmeister/ sich auf das Kupferstechen begebe/ da man dann in gutem Ehrenstand mit grossem Nutzen bleiben könne/ wie neben ihme auch die alte Teutsche/ Albert Dürer/ Barthel und Sebald Böhm/ Georg Penß/ Jacob Binch/ und andere/ genugsam bezeugen.
Seiner Kunstwerke zu gedenken/ so sind dieselbe Seine Werke. durch die ganze Welt/ absonderlich aber in Niderland zu Antorf (da jederzeit die fürnehmste Kupferstechere floriret) bekant/ selbiger aber sind an guten Contrafäten/ großen und kleinen Historien/ so viel/ daß sie nicht alle zu beschreiben/ darneben auch so künstlich/ und jedes nach seiner natürlichen Eigenschaft so meisterhaft vorgestellet/ daß sie nicht genug gerühmt werden mögen/ wie solches alles allein das fürtrefliche Ritter-Buch des hohen guldenen Flußes bezeugen kan. Dernthalben ich auch bewogen/ mich seiner Kunst in den Statuen dieses Buchs gebrauchen wollen/ wie dann der günstige Leser von seiner Hand darinnen zu sehen hat die Statuen der Göttin Minerva, des Apollo, des großen Hercules, und der Flora aus dem Farnesischen; aus dem Mediceischen Pallast aber die Griechische Venus und Cleopatra, samt dem Fauno, als auch den Alexandrum M. und Bucephalum,
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Gallier und sein Weib / »PAETUS und ARIA« (TA 1675, Tafel h)
Gallier und sein Weib / »PAETUS et ARIA« (TA 1679, Tafel c)
Petum und Arriam, neben einem Sileno, aus dem Justinianischen Pallast: Ingleichem hat er verfärtiget den Titul zu der Architectur, des Holbeins und Francisco de Quesnoy Contrafäte
Angesprochen sind die Porträts der Holbeins, welche sich auf Tafel EE befinden und das Vitenporträt Duquesnoys./ mit denen/ so ihnen zugesellet sind/ und viel andere mehr: Daß also sein Name billich in dem Ehren-Tempel mit Lobs-und Ehren-trophaeen gezieret bleibet.
Im zweiten Hauptteil der Teutschen Academie widmet Sandrart dem Kupferstecher ebenfalls eine ausführliche Vita. Dort fügt er auch ein Porträt Collins ein (TA 1679, III (Malerei), S. 73); vgl. auch Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 411, Anm. 1093.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The beginning of this part of the text is on page 593
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).XXXI. Bartholomaeus Kilian/ von Augstburg.DIe Kilianen von Augstburg sind gleichsam gebohrene Kupferstechere/ wie dann nicht allein die Brüdere/ Wolfgang und Lucas Kilian/ sich zu ihrer Zeit sehr berühmt gemacht/ sondern es hinterließe der erste auch zween Söhne seiner Profession, Barthel und Philipp genant: Der erste/ Bartholomaeus Kilian/hat/ vermittelst unverdroßenen Fleißes/ die Zeichen-Kunst so wol gefaßt/ daß er sich hernach/ durch seinen zierlichen Grabstichel/ Seine Werke. weit und breit einen großen Ruhm gemacht/ indem er nicht allein die fürnehmste Contrafäte der höhesten Potentaten/ sondern auch sehr vieler Gelehrten und anderer fürnehmen Personen/ sonderlich zu Augstburg
Zur Illustration sei auf ein Brustbild des Augsburger Priesters Johann Heinrich Faber verwiesen/ auch sonsten eine große Anzahl allerhand guter Kunstwerke/ sehr ringfärtig und doch gar wol/ als ein herrlicher Meister in der Zeichen-Kunst/ gemacht: Neben diesem hat er sehr viel Theses und Conclusiones auf zwey oder mehr Regal-Bögen in Kupfer gebracht/ wie solche bey
denen Kunstliebenden hin und wider zu finden: So rühmen auch in dieser meiner Teutschen Academie die Kupferblatten H. und I. mit denen berühmtesten Griechischen Philosophis erfüllet/ ihren Meister/ und erwartet die Kunst noch täglich mehrere lobwürdige Werke von seiner Hand.
In der lateinischen Edition fügt Sandrart ein Porträt Bartholomäus Kilians hinzu (Sandrart, Academia 1683, nach S. 388, Tafel 7) und bringt im Vitentext den Zusatz: »adde quod et tabulam […]« (Sandrart, Academia 1683, S. 364); vgl. Sponsel 1896, S. 43.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).XXXII. Philipp Kilian/ von Augstburg.DIesem seinem Bruder stellte sich/ mit nicht geringerer Kunst/ Philipp Kilian an die Seite/ und machte sich gleichfals durch eine fast unzahlbare Mänge guter Arbeit/ sonderlich wolgleichender Contrafäte bekannt/ wie solche seine Werke in den Kunst-Büchern bey denen Liebhabern hin und wider zu finden. In dieser meiner Teutschen Academie hat er seine Kunst in denen Statuen Seine Werke. des Hercules, und der Sibylla Cumana, sehen laßen: So sind auch von seiner lobwürdigen Hand die Kupferblatten B.
Die Kupferplatte selbst trägt die Bezeichnung »G.A. Wolfgang f.«. Dieser Angabe zufolge wäre Georg Andreas Wolfgang der Stecher. C. D. E, und darinn begriffene Contrafäte etlicher antichen Griechischen Künstlere: Nicht weniger die in denen Blatten M. N. O. P. R. S. T. vorgestellte Italiänische/ und in denen Blatten AA. BB. CC. DD. GG. OO. enthaltene Teutsche Meistere/ welche alle mit sich in das Buch eines großen Lobs dieses berühmten Künstlers Namen ziehen/ und der Ewigkeit einverleiben/ zumal täglich derselben noch mehr in dieses Buch und auch sonst von seiner edlen Hand erwartet werden.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).XXXIII. Carl Gustav Ambling/ von Mönchen.DEs Carl Gustavs Amblings angewandter Fleiß und hoher Geist versprache gleich in der ersten Blüte seiner Jugend einen vollkommenen Künstler/ dannenhero Ihro Churfl. Durchleucht in Bayren/ auf dero Kosten/ ihne zu Pariß etliche Jahre gehalten/ da er bey dem berühmten Kupferstecher Polli sich so perfectionirt/ daß er zu seiner sonderbaren Ehr in hochermeldter Ihro Churfl. Durchl. Dienste beruffen und aufgenommen worden/ und mit seiner Kunst-Erfahrenheit unser Teutschland treflich zieret. In diesem meinem Buch zeuget von seiner Wißenschaft der Kupfer-Titul
In der lateinischen Ausgabe der Teutschen Academie heißt es: »et molto adhuc praeclarius magnus ille Mercurius, cui Cupido alas calcaneis annectit, cum tabula Nr. 1« (Sandrart, Academia 1683, S. 365)./ und zugleich was für ein rarer Künstler dieser Ambling seye/ so daß man nicht mehr nöhtig habe die Vollkommenheit dieser Kunst außer Tentschland Teutschland zu suchen/ sondern es gibet sein vernünftiger Grabstichel/ noch bey so jungen Jahren/ gewiße Versicherung/ daß sein Ruhm/ vermittelst seines Fleißes/ das vorgesteckte Ziel rühmlich erreichen werde
Amling wird im zweiten Hauptteil der Teutschen Academie wesentlich ausführlicher behandelt (TA 1679, III (Malerei), S. 80). Dort findet sich auch ein Porträt des Künstlers; vgl. auch Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 411, Anm. 1096..SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The end of this part of the text is on page 595XXXIV. Johann Jacob Thourneißen/ von Basel.DIe berühmte Stadt Basel/ die eine lange Zeit gefeyret/ fürtrefliche Künstlere aufzuziehen/ hat das Glück/ daß in derselben Johann Jacob Thourneisen gebohren worden/ welcher nach wolerfahrner Zeichen-Kunst sich auf die Sculptura begeben/ darneben auch sich auf das Kupferstechen eifrigst geleget/ und/ vermittelst unverdroßenen Fleißes/ diese seine Wißenschaft so vermehret/ daß man wol sagen kan/ er verstehe/ neben einer zierlichen Meisterhaftigkeit/ den Grabstichel nicht allein fürtreflich/ sondern ganz ungemein/ wie solches eine große Mänge seiner Werke/ sonderlich die jenige Theses, die er für den Hochfürstl. Prinzen von Neuburg/ als er noch zu Lyon studiret/ ans Liecht gegeben/ als worinnen die Figuren/ Bilder und
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The end of this part of the text is on page 595