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TA 1675, Lebenslauf, S. 21

Linke Spalte

Schaar/ unter himmlischer Symphonie, in die Glorie erhoben. Auf der Erde/ sind bey ihrem Grabmal die heilige Apostel und fromme Frauen versammlet/ alle mit Blumen und sonst-geziemendem Ornat geschmücket. Sie erscheinen aber theils sorgfältig und betrübt/ weil sie allein das hinterlassene GrabesTuch gefunden: da andere ihr mit verwunderung gen Himmel nachsehen. Ist ein Stuck/ voll Anmut und Holdseeligkeit.

[Marginalspalte: 2 Der Rosenkranz-Altar.] Der zweyte Altar/ zeiget den H. Dominicum, in einer Wolken kniehend/ deme Unser liebe Frau/ sitzend in Gloria, durch das Christkindlein/ den Rosenkranz eingehändigt: der nun/ in Begleitung vieler Engel/ sich herunter zu begeben begriffen ist/ um auf Erden seinen devoten ermeldten Rosenkranz auszutheilen: worbey der Papst/ Kayser/ Cardinäle/ Erzbischofe und allerley hohe Standspersonen/ absonderlich auch Ihr Hochwüden den Herr Abt/ gar lebhaft gecontrafätet/ sich befinden.

[Marginalspalte: 3 S. Juliani Reliquien-Altar.] Der dritte Altar/ zeiget die Reliquien S. Juliani: welche der Römische Papst im Pontificial, und in Begleitung vieler Cardinäle/ Erzbischofe und Praelaten/ zu Rom in S. Peters Kirche/ mit sonderbarer Selennität/ der Erzherzogin Claudia von Inspruck/ welche samt allen Frauenzimmer und dem Hofstab zugegen/ übergibt: Sie aber überreicht solche wiederum hoch-ermeldtem Herrn Praelaten zu Lampach/ in sein erbautes Gottshaus/ welcher selbige mit gebührlicher reverenz und Ehrerbietung empfänget. Und hat hier unser Herr von Sandrart sein eignet Contrafät/ zum Gedächtnis/ mit einverleibet.

[Marginalspalte: 4 S. Sebastians Altar-Blat/ in einem Nachtstuck.] Uber dem vierten Altar/ erscheinet die Marter S. Sebastiani, wie/ als selbiger an einen Baum gebunden/ mit Pfeilen durchschossen/ und für todt/ mit einem abgerissenen Ast des Baums/ zur Erden gesunken/ und in eignem Blut fast verschmachtet/ die Irene, als eine fromme Christin/ mit ihren Gespielinen/ bey nöchtlicher weile/ ihn abzulösen und hinweg zu bringen/ mit brennenden Fackeln/ (davon der Schein/ im finstern Wald/ gegen Bäumen und des H. Märterers Leibe trefflich spielet) angekommen: da sie dann ganz sanft die Pfeile aus den Wunden ziehet/ seinen Leib und Angesicht vom Blut säubert/ worbey ihme/ welches wunderschön zu sehen/ die Lebensgeister wieder zu ihrem Amt und in das Angesicht tretten/ die mit Zähren verschwemmete Augen gegen dem offnen Himmel sich wenden/ und aus dem Mund gleichsam noch die Seufzer heraus brechen. Welches alles höchstbeweglich anzusehen ist/ auch sehr vielen Anschauern/ (dessen Barlaeus in seinen LobVersen gedenket) die heiße Thränen aus den Augen getrieben hat.

[Marginalspalte: 5 S. Josephs Absterben bey Nacht.] In dem fünften Altar-Gemälde/ liget der zu den lezten Zügen greiffende heilige Joseph/ ganz erbleichet/ auf einem Bette: deme Christus zuspricht/ und die Jungfrau Maria/ samt den Aposteln/ sehr betrübt und traurig zugegen sind. Unser Herr von Sandrart hat diese Nacht-Geschichte bey brennenden Liechtern/ mit der bästen Invention, Austheilung und Stellung/ wie ihn die Natur und sein hochbegabter Geist unterrichtet/ so preißlich hervor gebracht/ daß es/ mit gemeinem Beyfall aller höchstverständigen

Sur terre, les saints apôtres et les pieuses femmes sont assemblés près de sa tombe, tous sont parés de fleurs et des ornements qui conviennent. Certains apparaissent peinés et affligés parce qu’ils ont découvert le linceul vide et délaissé, alors que d’autres, avec étonnement, la suivent du regard dans le ciel. C’est un tableau plein de charme et de grâce.

[Marginalspalte: 2. l’autel du Rosaire]Le deuxième retable montre saint Dominique agenouillé sur un nuage alors que la Vierge en gloire, assise, lui remet le rosaire par l’intermédiaire de l’enfant Jésus : accompagné d’un grand nombre d’anges, il s’apprête à redescendre sur terre pour y distribuer le rosaire à ses dévots parmi lesquels se trouvent le pape, l’empereur, des cardinaux, des archevêques et d’autres potentats, et en particulier aussi le très méritoire abbé, tous portraiturés de manière très vivante.

[Marginalspalte: 3. le retable des Reliques de s. Julien]Le troisième retable montre les reliques de saint Julien que le pape en habits pontificaux, accompagné de nombreux cardinaux, évêques et prélats à Rome dans l’église Saint-Pierre remet avec une solennité particulière à l’archiduchesse Claudia d’Innsbruck en présence de toutes les femmes de sa suite et de la cour : mais elle les remet, pour son église en construction, à l’abbé de Lambach déjà mentionné, qui les reçoit avec la révérence et la dignité qui conviennent. Et notre sieur von Sandrart a ici intégré son propre portrait en souvenir.

[Marginalspalte: 4. le retable de S. Sébastien, en nocturne]Dans le quatrième retable apparaît le martyre de saint Sébastien ; le saint est attaché à un arbre, percé de flèches, et, comme mort, il s’est affaissé à terre avec une branche arrachée de l’arbre et se meurt dans son propre sang, alors qu’avec des flambeaux allumés (dont la lumière dans la forêt obscure se reflète de manière parfaite sur les arbres et sur le corps du saint martyre), Irène, une pieuse chrétienne, accompagnée de ses compagnes, arrive en cette heure nocturne, pour le détacher et l’emmener. Très doucement elle retire les flèches de ses blessures, et nettoie le sang de son corps et de son visage, alors que, chose merveilleuse à voir, il reprend ses esprits et que la vie pénètre à nouveau son visage, et qu’il tourne ses yeux pleins de larmes vers le ciel et que des soupirs s’échappent de sa bouche. Tout ceci est très émouvant à contempler et a tiré de chaudes larmes des yeux de beaucoup de spectateurs (c’est ce que Barlaeus évoque dans ses vers élogieux).

[Marginalspalte: 5. la Mort de s. Joseph la nuit.]Dans le cinquième tableau d’autel, saint Joseph à l’agonie, tout livide, est couché sur un lit ; le Christ lui apporte la consolation et la Vierge Marie ainsi que les apôtres, très affligés et tristes sont présents. Notre sieur von Sandrart a représenté cette histoire la nuit, à la lumière de torches allumées, avec les meilleures invention, distribution et disposition conformes à ce que la nature et son esprit très doué lui ont enseigné, de sorte que de l’avis unanime de tous les artistes


Rechte Spalte

Künstler/ in ganz Teutschland das allerberühmteste Nachtstuck heißet.

[Marginalspalte: 6 S. Placidi Marter.] Das sechste Altar-Blat/ bildet die Marter S. Placidi, welche sich also zugetragen. Als dieser heilige Abt S. Placidi, nach seinem neu-erbauten Gottshaus bey Messina, mit seiner Schwester Flavia und andern Adelichen Befreundten/ in andächtigem Gespräche/ reisete/ wurden sie unversehens auf dem Meer von den Barbarischen Seerauber Musso überfallen/ und zu Verläugnung des wahren Gottes angestrenget/ und weil sie beständig verblieben/ alle ermordet. Da sind nun/ in dem Gemälde/ die Ermordeten nackend und ausgezogen/ etliche verkürzt/ auch überzwerch-ligend/ überaus beweglich und meisterhaft gebildet zu sehen. Die Wütriche zeigen ihren Grimm/ mit erschröcklich-grausamen Angesichtern/ und boßhaftigen Gebärden. Die adeliche holdselige Flavia, wird von diesen Unmenschen bey den Haaren herum geschleiffet/ welche/ auf dem einen Arm ligend/ ein anmütiges klägliches Angesicht gegen den Himmel wendet/ und den andern gegen den auf sie kommenden Dolchstich kehret. Dem H. Placido, vor welchem die Ermordete ligen/ zeigen die Mördere gleichen Tod mit erhobenen Schwerdern: der in mitte dieses blutigen Ungewitters/ sein unerschrockenes Angesicht gegen dem Himmel wendet/ und ganz mit himlischer Freude erfüllet scheinet. Etliche unter den Raubern/ bringen den Raub zu Schiffe: welches nachmals/ auf dem hohen Meer/ durch ein erschröckliches Ungewitter ergriffen/ an die Felsen und Steinklippen geworffen/ und also dieses Bösewicht-gesindel/ mit verdienter Straffe/ in den Abgrund gestürzet worden.

[Marginalspalte: 7 S. Benedicti Triumf-Altar.] Der siebende Altar/ zeiget den Triumph S. Benedicti folgender gestalt. Es fähret S. Benedictus von dem hohen Himmel herab/ begleitet von vielen anmutigen Engeln/ an den Seiten mit Infuln und Stab/ auch einem Buch in der Hand/ sitzend auf einer Wolke/ seine Füße auf die Weltkugel steurend/ und denen auf Erde erscheinenden Bresthaften/ Kranken/ Betrübten und Nohtleidenden/ die Benediction ertheilend: darbey viel verwunderliche andächtige Ausbildungen zu sehen. Zur Seiten stehen sehr herrlich/ unterschiedliche hohe Stands-Personen/ als Kayser/ Könige/ Cardinäle/ Erzbischofe/ Praelaten und dergleichen/ so wol im pontifical als geharnischt/ die diesen Heiligen verehren. Dieses Stuck/ gleichwie es durchgehends alle andere übertrifft/ also ist es auch/ so wol in allen particular-Sachen/ als in wahrer Natürlichkeit und gratia, andern vorzuziehen. Kurz zu sagen/ es ist darinn/ der unvergleichlichen studien/ Kunst und Gedult/ ein wahres modell und exempel zu sehen/ und zu erkennen/ wie hoch sich Herr von Sandrart beflissen/ diesem hochwürdigen Praelaten/ als dem berühmtesten aller Tugend/ Studien und Künste Vattern und Erkennern/ wol zu dienen: welcher/ durch seinen hohen Verstand und großen Fleiß/ in kurzer Zeit/ diese herrliche Gebäude aus so schlechtem Wesen erhoben und aufgeführet/ und dadurch/ der Nachwelt/ auch so vielen dahin Kirchfartenden Personen/ sein unsterbliches Lob hinterlassen.

[Marginalspalte: Herr von Sandrart hat/ in diesen 7 Stucken/ alles KunstVermögen der Mahlerey hervorgeleget.] Es hat unser Herr von Sandrart/ in diesen sieben Stucken/ sein Kunst-Vermögen/ seinen Fleiß/

les plus compétents de toute l’Allemagne, cette oeuvre est considérée comme le plus célèbre nocturne.

[Marginalspalte: 6. le Martyre de s. Placide]Le sixième tableau d’autel représente le martyre de saint Placide qui se passa ainsi. Alors que ce saint abbé Placide se rendit à Messine dans son église nouvellement construite en compagnie de sa soeur Flavia et d’autres nobles compagnons avec lesquels il entretenait de pieuses conversations, ils furent soudainement attaqués en mer par le pirate barbare Musso, et furent contraints de renier le vrai Dieu ; et, parce qu’ils sont tous restés fermes dans leur foi, ils furent assassinés. Ainsi, dans le tableau, on peut voir les corps assassinés nus et déshabillés, certains en raccourci, d’autres allongés de biais, représentés de manière particulièrement vive et magistrale. Les bourreaux montrent leur fureur à travers leurs visages effrayants et terribles et leurs gestes pleins de méchanceté. La noble et gracieuse Flavia est tirée par les cheveux par ces monstres ; couchée sur un bras, elle tourne vers le ciel un visage plein de grâce et de plainte, alors que de l’autre bras elle détourne le poignard qui vient la frapper. Les meurtriers promettent à Saint Placide une épreuve analogue à celle subie par ceux qui, assassinés, sont étendus devant lui : lui cependant, au milieu de cette tourmente sanglante, tourne vers le ciel son visage illuminé d’une joie céleste. Quelques bandits transportent le butin sur leur bateau qui sera plus tard, en haute mer, surpris par une terrible tempête, et jeté contre des rochers et des récifs, et ainsi, par une punition méritée, ces méchantes canailles seront précipitées dans l’abîme des mers.

[Marginalspalte: 7. le retable du Triomphe de Saint Benoît]Le septième retable montre le triomphe de Saint Benoît sous la forme suivante. saint Benoît descend du ciel accompagné d’une foule d’anges pleins de grâce ; à ses côtés se trouvent l’infule et la crosse, il est assis sur un nuage, un livre dans les mains, ses pieds posés sur un globe terrestre, donnant la bénédiction à des infirmes, des malades, des affligés et des miséreux qui apparaissent sur terre et qui sont représentés de manière étonnante et avec recueillement. Sur les côtés, des hauts personnages, l’empereur, des rois, des cardinaux, des archevêques et des prélats en habits sacerdotaux ou en armures rendent hommage à ce saint. Ce tableau qui dépasse tous les autres dans son ensemble, leur est aussi supérieur dans tous les détails ainsi qu’en vrai naturel et grâce. Bref, on peut voir et reconnaître en lui un véritable modèle et exemple d’étude incomparable d’art et de patience, et [on peut voir] également à quel point le sieur von Sandrart s’est appliqué à servir ce révérend prélat comme un père et un protecteur célèbre de la vertu, de l’étude et des arts qui, par sa haute raison et son grand soin a en peu de temps sorti de leur état de délabrement ses magnifiques bâtiments, et les a achevés, et a ainsi laissé sa louange éternelle à la postérité et aux nombreux pèlerins.

[Marginalspalte: Dans ces sept œuvres sont mises en évidence toutes les possibilités de la peinture.]Dans ces sept tableaux d’autels, notre sieur von Sandrart a particulièrement montré et manifesté sa capacité d’artiste, son soin,


Originaltext

Übersetzung von Michèle-Caroline Heck