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TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 17

Sandrart (Continued from previous page)Informat. on source text markers:
Sandrart verwendet in diesem Abschnitt Notizen auf den Radierungen in folgenden Werken von Abraham Bosse (vgl. Sponsel 1896, S. 4 f.): Bosse, Traité des manières de dessiner, überprüft anhand der Ausgabe 1690, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, Taf. VII. Bosse, Représentations géométrales, überprüft anhand der Ausgabe 1688, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, Taf. 11. Bosse, Des ordres des colonnes, überprüft anhand der Ausgabe 1690, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, Taf. G. Bosse, Traité des manières de dessiner, überprüft anhand der Ausgabe 1690, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, Taf. XXXI. Bosse, Des ordres des colonnes, überprüft anhand der Ausgabe 1690, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, Taf. H.Christina Posselt, 07/17/2010The beginning of this part of the text is on page 65
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Ferner zu mehrerm Zieraht in den Friesen der Jonica, Corinthia und Composita, weiset die vier und zwanzigste Platte/ in der Figur A, wie den großen Festinen mehr ansehens zu geben: worbey zu beobachten ist/ daß die Engel/ welche die Festinen aufheben/ allemahl oberhalb der Colonnen stehen und zutreffen sollen/ also/ daß alles zwischen beeden mit dem Stier-Kopf oder Rose abgetheilet werde.

Gleichen Verstand hat es mit den Leuchtern und Greiffen/ wie bey C zu beobachten. Bey dem Laubwerk B ist vornemlich zu merken/ daß dessen Grube/ mit D bemerket/ gerad über die Colonne stehe/ und folgends das Laubwerk daraus wachsend fortlauffe/ so weit es nötig. Im übrigen sind die ausführlichen Abmerkungen/ in den Piedestalen von der Jonica und Corinthia zu sehen.SandrartInformat. on source text markers
Sandrart verwendet in diesem Abschnitt Notizen auf den Radierungen in folgenden Werken von Abraham Bosse (vgl. Sponsel 1896, S. 4 f.): Bosse, Traité des manières de dessiner, überprüft anhand der Ausgabe 1690, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, Taf. VII. Bosse, Représentations géométrales, überprüft anhand der Ausgabe 1688, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, Taf. 11. Bosse, Des ordres des colonnes, überprüft anhand der Ausgabe 1690, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, Taf. G. Bosse, Traité des manières de dessiner, überprüft anhand der Ausgabe 1690, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, Taf. XXXI. Bosse, Des ordres des colonnes, überprüft anhand der Ausgabe 1690, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, Taf. H.Christina Posselt, 07/17/2010The beginning of this part of the text is on page 65

VasariInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Vasari, Le Vite 1568, Introduzzione di Giorgio Vasari alle tre arti del disegno, Kap. III, De’ cinque ordini d’architettura: rustico, dorico, ionico, corinto, composto, e del lavoro tedesco, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 66S. 68.Christina Posselt, 07/17/2010
Ferner hatten die Antichen im Gebrauch/ zu den Portalen oder Sepulturen/ andere Arten der Ornamenten/ an statt der Säulen/ zu gebrauchen/ welche sie Terminen genennet/ deren einige/ Figuren mit Körben voll Früchten auf dem Haupt/ an statt des Capitels/ andere nur halbe Figuren/ das übrige hinab/ bis zu der Bassa, piramidalisch/ auch Baumstammachtig/ gestaltet/ und gebrauchten zu dieser Manier/ Bildere/ Jungfrauen/ Satyren/ Kindlein/ auch Monstrose Groteschachtige Schnackereyen und Zierlichkeiten/ wie sie solche/

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nach Gelegenheit des Orts und des Werkmeisters Gedanken/ gut befunden haben.

VI. Gothica, die Gothische. Noch ist eine und die sechste Art/ Gothica genant/ welche von den Alten/ nach Verlust der Bau-Kunst/ an Geschicklichkeit und Verstand sehr weit abgewichen/ weil sie keine richtige Ordnung/Proportion Ist ungeschickt/ und hält keine proportion. und Maß beobachtet/ und eben so bald unter das Haupt-Thor/ auf welchem der gröste Last liget/ kleine schmale Säulen/ hingegen in einem Lust-Garten/ zu geringen Portalien/ Centner-schwere Maststücke setzet. Ja sie behänget die Säulen/ mit Weinreben und Weinblättern/ bald so dick und häuffig/ als ob ein ganzes Weingebirg darauf gebauet wäre; bald aber so zart/ subtil und wenig/ als wann es kleine aus geschnittene Kartenblätlein wären. In diesem Irrgarten haben unsere alte Teutsche lang und viel gewallet/ und solches für eine Zier gehalten: wie dann fast alle alte Gebäude/ auch die fürnehmste/ mit dergleichen Unordnung erfüllet sind.

Ward von den Gothen in Italien eingeführet. Diese Unform haben die Gothen in Italien gebracht: Dann/ nachdem sie Rom verheeret und zerstöret/ und fast alle Römische Künstler in selbigen Kriegszeiten umgekommen/ haben sie nachgehends diese schnöde Art zu bauen eingeführet: womit sie ihnen/ durch ganz Wälschland/ mehr dann tausend millionen Flüche auf den Nacken gebürdet und gezogen. Erstaunlicherweise geht Sandrart in der Übertragung Vasaris mit dem gotischen Stil härter ins Gericht als der Aretiner: »Iddio scampi ogni paese da venir tal pensiero et ordine di lavori, che, per essere eglino talmente difformi alla bellezza delle fabriche nostre, meritano che non se ne favelli più che questo« (vgl. Vasari, Le Vite 1568, Introduzzione di Giorgio Vasari alle tre arti del disegno, Kap. III, De’ cinque ordini d’architettura, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 68 [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kh9PRRc]).Christina Posselt, 11/02/2011VasariInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Vasari, Le Vite 1568, Introduzzione di Giorgio Vasari alle tre arti del disegno, Kap. III, De’ cinque ordini d’architettura: rustico, dorico, ionico, corinto, composto, e del lavoro tedesco, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 66S. 68.Christina Posselt, 07/17/2010

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Das III. Capitel.
Von der Bau-Richtigkeit.
Innhalt.

Examen eines vollkommenen Baues: Dessen Ort/ Grund/ Austheilung/ Dicke und Höhe. Fürbild eines vollkommenen Baues: der soll einem wol-proportionirten Menschen gleich sehen. Das Auswendige: Das Thor und die Porte/ die Fenster und Zierahten/ der Dachstul. Das Inwendige: der Vorhof und Hof/ die Stiegen. Correspondenz der Gemächer. Von diminution der Mauren/ und deren Abtheilung. Wie die Angulen oder Eck-Mauren einzurichten. Tafel der Baukunst-Wörter.

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VasariInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Vasari, Le Vite 1568, Introduzzione di Giorgio Vasari alle tre arti del disegno, Kap. VII, Come si ha a conoscere uno edificio proporzionato bene, e che parti generalmente se le convengono, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 77S. 81 [Accessed: 2012-02-16. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/65URgh5w7].Christina Posselt, 07/17/2010The end of this part of the text is on page 67
ICh würde mich in eine sonderbare Weite einlassen/ wann ich von allen particular-Sachen/ so der Architectur oder Baukunst zugehörig/ reden wolte. Demnach will ich zugegen allein beybringen/ wie und worinn ein vollkommener Bau zu erkennen/ und was zu einem schönen und nutzlichen Gebäude gehörig sey. Wann man nun von einem Bau urtheilen will/ ob er von einem kunstreichen und vollkommenen Meister geführet worden/ und ob der seinem vernünftigen Bauherrn ein Genügen geleistet/ so sind darbey folgende Stücke zu erwägen.

Examen eines vollkommenen Baues. Erstlich ob er den Ort wol aus gesehen und abgemessen/ daß er ihn fähig und weit genug habe/ seinen Bau dahin zu bringen? Ferner/ ob er den

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Dessen Ort/ Grund/ und Austheilung; Grund/ und dessen Güte/ in acht genommen? Wiederum/ ob er nicht geirret/ in Austheilung der Gemächer und Zimmer? Ob er in acht gezogen/ was für eine Dicke des Gemäuers/ die Höhe und Dicke und Höhe. Tieffe seines Grunds und Fundaments ertrage? Wie die Höhe der Säulen abzutheilen? Ob die Fenster und Portalien in gleicher und zimlicher Größe/ und ob sie ordentlich ausgezeichnet? Abermals ob die Notwendigkeit jedes Gemaches ausführlich vorhanden? Ob Keller/ Küchen/ Speis und andere Kammern/ auch der sonst nötige Abtritt/ recht ausgetheilet? Ob der Gemächer Porten und Thüren/ wol auf einander correspondiren und einstimmen? Wann nun diß alles nicht geschehen/ würden fast große Fehler zu finden seyn. Es würde sehr ungeformt und übel stehen/ zu einem herrlichen Spatzir- und Lust-Saale eine niedere/

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Vasari, Le Vite 1568, Introduzzione di Giorgio Vasari alle tre arti del disegno, Kap. VII, Come si ha a conoscere uno edificio proporzionato bene, e che parti generalmente se le convengono, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 77S. 81 [Accessed: 2012-02-16. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/65URgh5w7].Christina Posselt, 07/17/2010The end of this part of the text is on page 67