Darstellungsoptionen
Im Text hervorheben bzw. anzeigen:

TA 1679, II (Skulptur), S. 44

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Die Claudius-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Claudius, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Carolin Ott, 03.08.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 928
Linke Spalte

er habe das Sprüchwort wahr gemacht/ daß er entweder ein Narr oder ein König müssen gebohren werden: wiewol er zugleich Narr und König gewesen. Er sagte ferner/ seine Seele habe keinen Ausgang finden können/ und 64 Jahre lang gefochten/ und er habe auf die letze einen starcken Laut von sich gegeben/ mit dem Theil des Leibs/ womit er am besten zu reden vermochte: womit er auf seine schändliche Gewonheit/ daß er oft einen Hauch oder Odem von hinten ausgeblasen/ gezielet. Es habe Hercules/ als dieser ihme zu Gesicht gekommen/ sich besorget er würde die dreyzehende Heldenthat

Rechte Spalte

verrichten/ und ein neues Wunderthier bekämpfen müssen. Er habe weder Haubt noch Herz gehabt/ und das gantze Jahr durch/ Saturnalia oder Fraß-Fest gehalten. Es sey im Himmel gewahlstimmet und gesagt worden: wann Jupiter solche Menschen zu Göttern machte/ wer endlich mehr glauben werde/ daß Götter und anzubeten seyen. Also habe ihn endlich Mercurius aus dem Himmel in die Hölle geschleppet: da ihn Cajus Caligula zum Knecht angenommen/ weil er ihn auch im Leben oft mit Ruhten und Maulschellen gezüchtigt hätte.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Claudius-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Claudius, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Carolin Ott, 03.08.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 928

Spaltenübergreifend

Kaiser Nero. Sein Geschlecht. Seine Geburt und Gestalt. Sein Aufwachstum und Studien. Seine drey Gemahlinnen/ Octavia, Poppea Sabina, Statilia Messalina. Seine Regirung. Quinquennium Neronis. Seine Verartung und Untugenden. Schwelgerey. Sein Leyrspielen. Seine Uppigkeit/ Verschwenderey. Seine Rauberey und Grausamkeit. Sei- Seine Blut-Mörderey: am Vatter Kais. Claudio, an der Mutter Agrippina, an dem Bruder Britannico, an der Vatters Schwester/ an dem Stiefsohn. Seine unerhörte Unzucht. Er lässt Rom anzünden. Er wird der erste Christen-Verfolger. Sein Stoltz. Seine zween Kriege. Vorzeichen seines Todes. Galbae Aufstand wider ihn. Er ersticht sich selber. Seine Bildnis. Agrippina Poppea. Das Haupt Medusae. Der Wolf und Hase. Seneca. Zwo letzere Figuren.

Linke Spalte

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Nero-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Nero, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Carolin Ott, 03.08.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 934
Kais.Nero. NEro/ ein Unmensch/ ja kein Mensch/ sondern ein Unthier/ war ein Zusammenfluß aller Lastere seiner Voreltern/ von denen er aber nicht eine Tugend Sein Geschlecht: geerbet. Von seiner Urahnen einem Cn. Domitio Ahenobarbo (dann dieses Geschlecht zeichnete sich allemal mit rohten Haaren) sagte der Redner Crassus: man müste nicht bewundern/ daß er einen ehrnen Bart habe da er ein eisernes Maul und bleyernes Hertz hätte. Es waren aber die Domitier meist hoffärtig/ unmild und Verschwender/ auch der Unzucht ergeben: massen sein Vatter Cn. Domitius am Ende von dem Leben Kaiser Tiberii, seine Schwester Lepidam beschlaffen/ und bey damaliger Uuruhe Unruhe der Straffe entgangen. Seine Großmutter ware Antonia, und seine Mutter Agrippina, beyde aus dem Geschlechte der Caesaren .

Seine Geburt/ Von dieser ward er gebohren den 15 Decembr. A. C. 381: da man aus dem Gestirne stracks von ihm geweissaget/ er würde einmal regiren/ aber seine Mutter hinrichten. Dieses hat das Ehr-geitzige Weib so liederlich aufgenommen/ daß sie gesagt: Er mag mein Mörder werden/ wann er nur Kaiser wird. Sein Vatter/ als man ihm zu diesem Sohn glückwünschte/ liesse sich dieser

Rechte Spalte

Worte vernehmen: Es könne von ihm und der Agrippina nichts anders kommen/ als ein Scheusal der Welt und ein allgemeines Ubel; oder wie andere schreiben: Es könne auf keinerley Weise geschehen/ daß von ihnen beyden ein tugendhafter Mann erzeuget werde.

und Gestal. Er ware von ziemlicher Statur/ schön von Angesicht/ aber am Leibe voll Flecken und unflätig/ gelblichter Haare/ mit blauen aber blöden Augen/ hatte einen fetten Hals/ aber einen starken Wanst auf schmalen Beinen. Sonsten ware er gesunder Natur/ bey seinem immerwährenden Gesäufe: Massen er/ in den fast 14 Jahren seiner Regirung/ nur dreymal/ und gar leidlich/ gekranket. Er verlohre/ in seinem dritten Jahr/ den Vatter/ und die Mutter wurde des Lands verwiesen: Da er/ bey der Lepida, seines Vatters Schwester/ ärmlich erzogen worden/ auch nur einen Dänzer und Bartscherer zu Erziehern gehabt.

Sein Aufwachstum/ Aber nach Kaisers Caligulae Tod/ der ihme zwey Drittheil von seinem vätterlichen Erbe entzogen/ ward ihme von Kaiser Claudio alles wieder zugestellt: Da er auch Crispum Passienum seinem Stiefvatter geerbet. Im eilften Jahr seines Alters/ als vorher A. C. 50 Kaiser Claudius seine Mutter Agrippinam geheuratet/ ward er von ihme zum WahlSohn angenommen/ und dem hochgelehrten Seneca/ wie auch dem Burrho, in die

Sandrart (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Die Nero-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Nero, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Carolin Ott, 03.08.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 934