TA 1679, II (Skulptur), S. 36
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Diese Informationen finden sich nicht bei Bellori, sondern wurden von Sandrart ergänzt.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 918
welche Sejanus soll hingerichtet haben/ weil er Tiberio am Reich nachfolgen sollen. Er war ein fürtrefflicher Herr/ und viel zu gut/ daß er über die bösen Römer regiren sollen/ die nicht des Stocks/ sondern eines Storchs vonnöten hatten.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Informationen finden sich nicht bei Bellori, sondern wurden von Sandrart ergänzt.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 918BelloriInformat. zur Quellenmarkierung:
Der Text folgt weitgehend dieser Quelle:
Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 10, Nr. 54. Interessanterweise handelt es sich hierbei nicht um die Erläuterungen zum abgebildeten Stück mit den Porträts von Germanicus und Agrippina, sondern zur Gemme, die das alleinige Bildnis des Germanicus zeigt. Als ihm Ovidius etwas dedicirte/ hat er ihn mit diesen Zeilen angeredet:
Principis, ut Clario missa legenda¶ DEO.BelloriInformat. zur Quellenmarkierung
Der Text folgt weitgehend dieser Quelle: Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 10, Nr. 54. Interessanterweise handelt es sich hierbei nicht um die Erläuterungen zum abgebildeten Stück mit den Porträts von Germanicus und Agrippina, sondern zur Gemme, die das alleinige Bildnis des Germanicus zeigt.
Für die deutsche Nachdichtung der Verse dürfte der Redaktor des entsprechenden Werkteils verantwortlich gewesen sein. Wer die Revisions- und Redaktionsarbeit für den 1679 erschienenen Teil der Academie leistete, ist unklar. Zuletzt wurden Martin Limburger und Christoph Arnold dafür in Betracht gezogen; vgl. Laufhütte 2011, S. 19.Ein hochgelehrter Fürst soll lesen die-¶ ses Blat:
Apollo/ wann es komt/ es selbst in Hän-¶ den hat.Unbekannter AutorInformat. zur Quellenmarkierung
Für die deutsche Nachdichtung der Verse dürfte der Redaktor des entsprechenden Werkteils verantwortlich gewesen sein. Wer die Revisions- und Redaktionsarbeit für den 1679 erschienenen Teil der Academie leistete, ist unklar. Zuletzt wurden Martin Limburger und Christoph Arnold dafür in Betracht gezogen; vgl. Laufhütte 2011, S. 19.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Erläuterungen dieser Einzeldarstellung(en) auf der beigefügten Kupfertafel wurden von Sandrart oder einem seiner Redakteure verfasst. Die lezte Figur ward von einem Ring/ der dazummal wider die Zauberey getragen worden/ abgezeichnet/ und erscheinen darinn Isis und Serapis, der Egypter zween HauptGötzen/ deren dieser das Geschirr der Fruchtbarkeit auf dem Haupt/ jene aber ein Pfirsingblat auf der Stirn träget: und sollen sie darunter die Sonne und den Mond verstanden haben.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Erläuterungen dieser Einzeldarstellung(en) auf der beigefügten Kupfertafel wurden von Sandrart oder einem seiner Redakteure verfasst.
Cajus Caligula. Seine Ankunft/ Geburt und Name. Seine Erziehung. Seine böse Natur. Seine Gestalt/ und Blödsinnigkeit. Seine vier Gemahlinnen. Seine Regirnng Regirung: die war anfangs tugendhaft. Seine Verartung: Verschwendung/ Geitz/ Unzucht/ Grausamkeit/ Gottlosigkeit und Torheit. Er will Gott seyn/ im Tempel zu Jerusalem/ und verbannet Herodem den Johannes-Mörder. Sein blutiges Vorhaben. Seine Hinrichtung. Sein Bildnis. Caesonia. Venus mit den zwey Knaben. Venus victrix. Venus mit dem Cupido. Sacrificium Caligulae. Leda cum Cygno. Sacrificium Priapi.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Caligula-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Caligula, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 923Cajus Caligula. DIe adoption oder Wahl-Sohnschaft muste/ in Ermangelung eigenen Geblütes/ dem grossen Augusto Nachkommen und Thron-Erben geben: wiewol sie/ von der Julia, seine Enkel und UrEnkel waren. Cajus Caligula Seine Ankunft., war ein Sohn Germanici, welcher Drusi, Kaiser Tiberii Bruders/ und Agrippinae, der Tochter Agrippae und Juliae, Sohn gewesen. Ein böser Sohn/ eines fürtrefflichen Vatters! Geburt und Name. Er ward gebohren den 31 Augusti A. C. 13. Den Namen Caligula, bekame er von den Hosen/ (Caligis) die er mit Perlen gestickt im Lager getragen. Dann er ward im Lager gebohren und erzogen/ weil sein Vatter Germanicus immer zu Feld gelegen.
Seine Erziehung. Als/ im siebenden Jahr seines Alters/ sein Vatter mit Gift hingerichtet worden/ kame er nach Rom unter die Zucht/ erstlich seiner Großmutter Juliae, und nach deren Landsverweisung zu seiner ElterMutter Livia, deren er auch/ nach ihrem Tod/ eine offentliche Leich-Lobrede gehalten. Als er hierauf eine Weile bey seiner andern Großmutter der Antonia, Drusi Gemahlin/ sich aufgehalten/ ward er A. C. 33/ seines Alters im 20 Jahr/ von Kaiser Tiberio seinem Groß-Wahlvatter/ in die Insel Capreas beruffen: deme er so gut zu schmeicheln wuste/ daß man von ihnen sagte/ es hätte nie kein schlimmerer Herr einen bässern Knecht gehabt.
Seine böse Natur. Er liesse sich so fort übel an/ sahe das Hinrichten der (meist unschuldigen) Verurtheilten mit Lust an/ und verlieffe sich heimlich bey Nacht/ mit Haaren und einem langen Gewand verkleidet/ in die Hurenhäuser. Er sahe es ja nicht bässer bey Kaiser Tiberio, der gleichwol von ihm sagte: Er erziehe dem Römischen Reich eine Otter/ und der Seine Gestalt/ Welt einen Phaeton. Er war lang von Person/ rahn von Hals und Beinen/ gelb von Farbe/ hatte aber einen starken Wanst/ eine finstere breite Stirn/ und tief-ligende Augen und Schläfe. Oben auf dem Kopf war er kahl/ aber am übrigen Leib rauch und haaricht: darum dorfte man/ wo er vorbey zoge/ von oben herab nicht auf ihn schauen/ noch eine Geise oder Ziege nennen. Sein vorhin-wildes Gesicht gewöhnte er/ vor dem Spiegel/ daß es gantz grausam aussahe. Er war ungesund am Leib und Gemüte. Man hielte dafür/ die Coesonia und Blödsinnigkeit. hätte ihm einen Liebtrank beygebracht/ der aber die Blödigkeit des Hirns gewirket. Er schlieffe nicht mehr als drey Stunden/ und oft solange nicht/ weil er von Schrecken und Gesichtern aufgeweckt wurde/ und darum immer nach dem Tag-anbrechen geseufzet.
Seine vier Gemahlinnen. Seine erste Gemahlin Julia Claudilla, des Edlen Römers M. Syllani Tochter/ starbe in den Geburtschmerzen. Die zweyte Livia Horestilla, ward ihrem Bräutgam C. Pisoni, ingleichen die dritte Lollia Paullina ihrem Manne Memmio Regulo genommen: aber er ließe sie beyde bald wieder von sich/ und verbannte jene aus Rom/ als sie ihren vorigen Bräutgam heuraten wolte;
Die Caligula-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Caligula, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 923