TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 19
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Im Gegensatz zu Sandrarts sonst eher unsystematischer Übertragung italienischer Termini, die er zum Teil übersetzt, zum Teil durch deutsche Umschreibungen ergänzt oder einfach übernimmt (s. dazu Schreurs 2010(b), S. 252), zeugt diese Aufstellung von einem sprachpatriotischen Anliegen. Angesichts dessen dürfte hier eine redaktionelle Arbeit Sigmund von Birkens zugrunde liegen. Allerdings werden diese Begrifflichkeiten im Text der Teutschen Academie nicht stringent verwendet und übten außerhalb von Sandrarts Schrift keinen nennenswerten Einfluss auf die deutschsprachige Architekturterminologie aus (vgl. Schreurs 2010(b), S. 253 f.).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 67
Cimacio, Umgewandte Keel.
Cimbia, halbe Keel.
Cingia, geringelt.
Colonnato, Seulen-Gebäu.
Contra Pilastro, Gegenpfeiler.
Cornice, Hauptgesims.
Dado, Würffel.
Dentelleti, Zähnlein.
Dentello, Zahn.
Dito, Zoll.
Erta, Pfosten.
Fascia, Breit-Leiste.
Fascia gonfia, Bauchigte Breite.
Fascia pendente, lehnende Leistbreite.
Foglio, Blat.
Fregio, Haupt-Leiste.
Frontespicio, das forder Ansehen.
Fusto, der Baum oder Stamm.
Gocciolatoio, Tropf-Leiste.
Gocciole, Tropfen.
Gola, Keel.
Imposta, Pfeilergesims.
Intercolonne, der Säulen Zwischen-Raum.
Lista, Leisten.
Listella, Leistlein.
Mensule, Vortrag-Tischlein.
Metope, Tafel-Zwischen-Raum.
Minute, viertel Zoll.
Modiglione, Tropfen.
Nichio, Höligkeit oder Muschel.
Oncia, Zoll.
Orlo, äusere Rand-Leisten.
Palma, Spanne.
Piede, Schuh.
Piedistalo, Seulen-Fuß.
Pilastro, Pfeiler.
Rascematura, Verjüngung.
Seraglio, Keil.
Sotobase, Unterlege.
Sporto, Furschutz.
Statera a piombo, Bleyrecht.
Stipito, Pfosten.
Tavoloto, Tafel.
Tondino, Stäblein.
Triglifio, Rinnen-Tafel.
Tronco, Stengel.
Voluta, Schnecken.
Vuovolo, halber Stab.
Zoccolo, Stock.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Im Gegensatz zu Sandrarts sonst eher unsystematischer Übertragung italienischer Termini, die er zum Teil übersetzt, zum Teil durch deutsche Umschreibungen ergänzt oder einfach übernimmt (s. dazu Schreurs 2010(b), S. 252), zeugt diese Aufstellung von einem sprachpatriotischen Anliegen. Angesichts dessen dürfte hier eine redaktionelle Arbeit Sigmund von Birkens zugrunde liegen. Allerdings werden diese Begrifflichkeiten im Text der Teutschen Academie nicht stringent verwendet und übten außerhalb von Sandrarts Schrift keinen nennenswerten Einfluss auf die deutschsprachige Architekturterminologie aus (vgl. Schreurs 2010(b), S. 253 f.).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 67
Von verschiedenen antichen Gebäuden.
Alte Kunst-Gebäude/ aus der Rustica. Wie/ eine Mauer gegen einem Berg/ vor dem Wasser sicher zu bauen: dergleichen Mauer/ in einem Garten zu Rom. Die XXV Platte/ und deren erste/ zweyte und dritte-Figur. Colonna Antoniana. Colonna Trajana zu Rom/ und XXVI Platte. Deren Eintheilung/ inscription, Stiege und Fensterlein. Obeliscus auf S. Peters Platz. Inscription. Noch
Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Obelisk Piazza dell’Esquilino (Rom)
Obelisk des Domitian (Rom, Piazza Navona)
zween andere Obelisci: Das Pantheon, itzt la Ritonda genant. Wer diesen Tempel erbauet. Woher er den Namen bekommen. Sein einiger Liecht-Fang. Stuffen zum Eingang. Vornemste Statuen desselben/ Minerva, und Venus mit der köstlichen Perle Cleopatren. Eintheilung dieses Gebäues. Der Porticus und Inscriptionen. Deren kostbare Buchstaben/ und silbernes Dach. Sieben Capellen. Der Tempel/ ward der Göttlichen Güte dedicirt. Hiervon die XXVII Platte. Der Ober-Umgang/ und XXVIII Platte. Das Thorgerüst/ von einem großen Stuck Marmor. Die XXIX und XXX Platte. Der Tempel Jovis. Dessen Eintheilung. Hiervon die XXXI, XXXII und XXXIII Platte. Tempel Vestae zu Tivoli.
Der Sibylla Tiburtina Bildnis / vom Autore um eine Kuh eingetauschet. Eintheilung des Gebäues/ und XXXIV Platte. Tempel Bacchi. Dessen Eintheilung. Begräbnis Bacchi. Tempel Nervae Trajani,und Eintheilung. Inscription. Dessen Ritter-Statua. Ein großes Pferd/ mus einen großen Stall haben. Hiervon die XXXVIII Platte.
Alte Kunst Gebäude aus der Rustica.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die einführenden Worte zur Rustica stammen von Sandrart.WIewol vorhero zur genüge/ so wol von der Rustica selbst/ als deren Bögen und Portalien/ auch zugehörigen Theilen/ Meldung beschehen: so wird jedoch vor rahtsam erachtet/ anjetzo ferner etwas zu melden/ von dieser Rustica unterschiedlichen denkwürdigen
antichen Gebäuden/ die/ neben der vollkommenen Architectur, mit guter und wahrer Stärke versehen/ wider den Gewalt der langwürigen Zeit bis heut in Stand geblieben: wie sie dann deswegen/ als wol-probirte und bewährte Gebäue/ in folgenden Kupfer-Platten vorstellig gemacht worden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die einführenden Worte zur Rustica stammen von Sandrart.
SerlioInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5):
Serlio, Libro Quarto (Regole), Dell’ornamento rvstico, Kap. V, Dell’opera toscana, et de i svoi ornamenti, überprüft anhand der Ausgabe 1584, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, fol. 130v–131r.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 69Das erste von denselben/ lehret uns/ wie und
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Serlio, Libro Quarto (Regole), Dell’ornamento rvstico, Kap. V, Dell’opera toscana, et de i svoi ornamenti, überprüft anhand der Ausgabe 1584, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, fol. 130v–131r.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 69