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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 202

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 416
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Wandel nicht so gar wol/ indem er unmässiger Liebe den Zaum gar zu lang gelassen/ welche ihme dann bald auf den Kirchhof und unter die Erde begleitet Von der unmäßigen Liebe als Grund für Ruggieris Tod berichtet bereits Baglione in seinen Vite (vgl. Cappelletti 2000, S. 252). Trotz dieser tadelnden Worte hätte Sandrart auf Ruggieris Mitarbeit an der Galleria Giustiniana hinweisen können (vgl. Pierguidi 2000, S. 54 f.; Salerno 1960(a), S. 25). In der Sammlung Giustiniani befanden sich darüber hinaus einige Gemälde von seiner Hand wie im Inventar von 1638 dokumentiert ist: die Prüfung des Moses (Potsdam, Neues Palais), eine »Kreuzigung Petri«, »Moses vor dem Pharao« (Edinburgh, National Gallery of Scotland) und »Abigail beruhigt David« (Rom, Galleria Nazionale d’Arte Antica); vgl. Pierguidi 2000, S. 54–57. Darüber hinaus sind noch die Darstellung von »Hananias, der die Hebräer tötet« (Salerno 1960(b), S. 98, Nr. 112) und eine »Christnacht« (Salerno 1960(c), S. 147, Nr. 258) aufgelistet.Christina Posselt, 20.12.2010.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 416

CXIV. PIETRO TESTA, Luchese genannt/ Kunst- Etz- und Mahler.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010
AUs der Republic Luca in Italien entstunde ein Jüngling/ genant PIETRO TESTA, welchen die große Begierd zu der edlen Mahl-Kunst/ als ein innerlicher Stachel/ stätig getrieben/ deßwegen er auch allda sonderbar berühmt worden/ weil aber nicht ohne Ursach der Romanischen Universal-Academie großes Lob ihme zu Ohren kommen/ wandte er seine Gedanken nach Rom/ als der ohne das zu Hauß nicht viel hinterlassen/ und begab sich in Gestalt eines Pilgrams dahin/ allda er/ als ein armer verlaßner Fremdling/ genug ausgestanden/ gelitten/ und viel Jahr sich sehr hart hingebracht/ zumal er nit viel im zeichnen gekönt/ und im mahlen noch weniger/ welches lezter ihme biß zu End hart gefallen/ dazu er keine Hülf gehabt/ ganz kümmerlich gelebt/ schlecht gekleidt/ und wie ein scheuer Ist gar arm. Stoicus sich behelfen müßen/ und also nichts übriges gehabt/ als einen beständigen Eyfer und Fleiß in Nachzeichnung deren in Publico stehenden Statuen/ Gemälden/ und Antichen Ruinen/ dabey er jederzeit zu finden war/ wie ich ihn dann in dem alten verfallenen Gebäu des Palasts Maggior, und Colisco, auf dem Campidoglio, im Zeichnen vielmals/ fast verwildet/ angetroffen/ mich über seine Nohtdurft erbarmet/ und ihn zu mir genommen/ auch mit Speiß/ Gewand und Geld versehen/ und mir von ihme sehr viel abzeichnen lassen/ das er um schlechte Belohnung gar gerne gethan/ dannenhero ich ihn in Abzeichnung der Galeria Justiniana viel gebraucht/ auch an andere recommandirt.

Komt aber wegen seines Kunstätzens in etwas in die Höhe. Bey solchem Verdienst nun erhube er sich merklich/ und wurde in dem Nachzeichnen der Statuen so geübt/ daß er solche endlich ohne Ansehung des Originals wuste vorzustellen/ ja aus bloßer Einbildung/ gleich als aus eigner Invention, zu bilden und in Kupfer zu ätzen angenommen/ anch damit sich selbsten zur Erhebung den Weg gemacht/ und zu seiner Wolfahrt im Kupfer-ätzen sich je länger je mehr gebässert.

Seine Werke. Unter seinen Werken war sein erstes die Schul der Mahlkunst oder die Wissenschaft und Gebrauch durch Figuren gebildet/ in der Meinung/ daß die Statuen billich für ein anweisenden Lehr-Weg in unsern Studien zu halten/ er verfärtigte damals den Pluto, den Raub der Proserpina, die Redemption Christi an statt der Gerechtigkeit/ die Historie der entleibten Dido auf dem Scheiter-Hauffen zum Opfer verblichen/ mit dem Hector vor Troja und andere Poësien mehr/ die er alle je länger je vernünfftiger mit grosser Bässerung gemacht hat; unter den lezten waren die in grossen Regal-Bögen gemachte vier Elementa/ wol sinnreich und meisterhaft gestellt/ als fürtrefliche nackende Bilder/ mit noch andern seines sinnreichen und arbeitsamen Verstands. Sandrart berichtet an späterer Stelle noch einmal über Pietro Testa mit einer fast identischen Aufzählung an Werken (vgl. TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 210).Christina Posselt, 26.07.2011 In seinem Wandel blieb er immerzu scheu vor den Leuten/ entzoge sich auch von seinen bästen Freunden/ unter welchen er mich für der geliebtesten einen gehalten/ da ich ihn gleichwol hart zu stand bringen konte; dann unangesehen

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alles/ was er geredt/ begründt; gienge er doch immer allein in seinen eignen Gedanken herum/ und vollzoge sein Leben in Melancholi also mit Ersauft in der Tyber. wenig Freude/ biß ihm einest am Ufer der Tyber ein entstandener Sturm-Wind unversehens den Hut vom Kopf in die Tyber gejaget/welchen/ als er wieder langen wollen/ ist er zu seinem Unglück darein gestürzt/ ohne daß ihme zu helffen war/ daß er also elendig ertrinken müssen/ und ist hoch zu bedauren/ daß ein grosser arbeitsamer Geist seinen Lauff so schlecht geendiget/ ohne daß ihme eine seinem Verdienst gemäße Leich-Bestattung hat wögen gehalten werden Diese euphemistische Schilderung verweist auf Pietro Testas Selbstmord, aufgrunddessen ihm eine kirchliche Bestattung verwehrt war; vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 851, Anm. 488,8.Christina Posselt, 21.06.2011: Die liebe Jugend aber wolle sich seiner zu einem Exempel bedienen/ und glauben/ daß/ wann dieser trefliche Mann von Jugend an/ neben seiner Lehr und grossen Fleiß sich etwas mehr der humanität befliessen und beliebt gemacht hätte/ ihme seine Tugend grosses Lob/ und sehr reiche Belohnung würde erworben/ und er nicht so viel harte Beschwernissen/ Elend und Jammer auszustehen gehabt haben. Sein Contrefät ist in der Kupferblatte S. zu sehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010

CXV. SALVATOR ROSA, ein Landschaft-Mahler.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010
NEben diesen wurde ein Neapolitaner/ SALVATOR ROSA genant/ sehr berühmt in Landschaften Siehe hierfür die Landschaft mit Erminia und die Landschaft mit BrückeChristina Posselt, 21.06.2010 mit Bildern/ zwischen den Antichen und Modernen sehr zierlich und geistreich/ die er/ als kriegende Soldaten/ auf ofnen Plätzen vorgestellet Wie beispielsweise die Schlachtenszene, die heute im Louvre aufbewahrt wirdChristina Posselt, 21.06.2010/ auch machte er von Thieren und andern ganz ungemeine Landschaften/ mit sehr artigen fremden Sachen/ und hat derselbe sich erst noch neulich zu Rom aufgehalten.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010

CXVI. MICHAEL ANGELO, ein Bataglien-Mahler.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Vita dieser beiden in Rom tätigen Maler wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010
SO war alda der MICHAEL ANGELO della Marqua in Bataglien zu Pferd und zu Fuß sehr berühmt/ welche Manier er angenommen von einem seiner Nachbaren von Antorf/ genant VINCENTIO Leckerbetien Cerquozzi war in der Tat besonders als Schlachtenmaler bekannt und wird sogar in seinem Testament vom 29. März 1660 dementsprechend als »proeliorum pictore« bezeichnet. Dies macht auch Sandrarts Aussage glaubhaft, Cerquozzi habe seine Ausbildung bei dem nordischen Schlachtenmaler Adriaensz. Leckerbetien, genannt Manciola, erhalten; vgl. Laura Laureati, in: Kat. Köln/Utrecht 1991–1992, S. 152. Als eines der herausragenden Gemälde wurde die aus der Sammlung Chigi stammende Schlacht ausgewählt.Christina Posselt, 03.03.2010/ CXVII. VINCENZO Leckerbetien von Antorff.weil er aber nur eine Hand gehabt/ und mit der linken mahlen muste/ haben sie ihn den Manciol genant/ Er hat aber durch fürtrefliche Landschaften in Bataglien viel verricht Auch Vincent Adriaenssens war in Rom als Schlachten- und Landschaftsmaler bekannt. Die während seines Aufenthaltes in der Tiberstadt von 1625 bis 1675 entstandenden Werke waren gefragt und befanden sich in bedeutenden Sammlungen, u.a. der Giustiniani, Sacchetti oder Pamphili (Vgl. Briganti/Trezzani/Laureati 1983, S. 138). Noch heute zeugen diverse Fresken in römischen Palästen von der Arbeit des Künstlers aus dem Kreis der Bamboccianti (vgl. Fumagalli 1999/2000).Christina Posselt, 11.06.2010.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Vita dieser beiden in Rom tätigen Maler wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010

CXIIX. MALTESO, Teppich-Mahler.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser kurze Hinweis auf den Stilllebenmaler Francesco Fieravino stammt von Sandrart (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010
MALTESO wurde in stillstehenden Sachen gepriesen/ sonderlich in Bildung der Teppichen/ war er dem Leben fast gleich.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser kurze Hinweis auf den Stilllebenmaler Francesco Fieravino stammt von Sandrart (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010

CXIX. FRANCESCO ROMANEL, Mahler in fresco.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010
EIn Lehrling von Pietro de Cortona, FRANCESCO ROMANEL genant/ sonst von Viterbo bürtig/ war wegen seiner großen Frömmigkeit und Tugend sehr geliebt von seinem Lehrherren/ dannenhero er ihn auch sehr befördert/ und wol unterrichtet/ auch viel in seinen großen Werken neben sich gebrauche/ wordurch er erhoben/ und zu einem berühmten Mann worden ist/ besonderlich in Fresco-mahlen/ deßwegen er auch von Rom In Rom hat Romanelli u. a. für den Hauptaltar von San Giacomo alla Lungara einen Heiligen Jakobus in Fresko ausgeführt (nach 1635) und ab 1637 im Auftrag Papst Urbans VIII. im Vatikan gearbeitet (siehe die Schlüsselübergabe an Petrus in der Galleria delle Carte Geografiche sowie die Darstellung zum Bau des Doms zu Modena); vgl. Bruno 1999.Christina Posselt, 04.08.2010 nacher Pariß beruffen worden Im Auftrag von Kardinal Mazarin hat Romanelli in Paris u.a. das Appartement der Anne d’Autriche dekoriert, darunter das Deckenbild im Salon de la Paix.Christina Posselt, 04.08.2010/ und daselbst/ neben grosser Ehr/ ein ansehliches Gut erworben/ allwo er auch biß dato noch die Kunst rühmlich continuiren soll.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010

CXX. GIOANNI BENEDETTO von Genoua.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 418
DEr Genoueser GIOANNI BENEDETTO beflisse sich sehr der Antichen Manier/ und machte viel Bilder Spannen groß/ aus den alten

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 15).Christina Posselt, 30.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 418