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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 323

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Christina Posselt, 06.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 548
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darauf geleget/ dannoch erworbe er durch seine Contrafäte und höfliche Gebärden großes Lob und ansehnlichen Reichtum/ und hinterließe nach seinem Tod zween Söhn/ die sich/ dem Verlaut nach/ ihres Vatters Kunst nachzuahmen eiferigst bemühen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Christina Posselt, 06.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 548

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Christina Posselt, 06.08.2010
CCXLIV. Christian Steinmüller/ von Augstburg.CHristian Steinmüller ware sehr berühmt in großen Historien mahlen/ und ein Goldschmids-Sohn zu Augspurg/ der anfänglich durch zierliche Handrißen sich in der Zeichen-Schul wol perfectioniret/ und mithin große Hoffnung von sich gegeben: Hernach begab er sich auf Rom/ und hielte sich daselbst so wol/ daß sein Lob biß nach Augstburg erschollen: Weßwegen er nach Haus beruffen/ sich zwar auf die Ruckreise begeben/ aber nach Wien gekommen ist: Woselbst er unterschiedliche Stuck verfärtiget/ dern er etliche wol nachsinnig und vernünftig/ andere aber zimlich leicht und mit ungleicher Manier gemahlet/ jedoch erweisen alle/ daß er ein verständiger Mann gewesen seye. Steinmüllers »Verherrlichung des Heiligen Augustinus und seines Ordens«, 1634/35 im Auftrag Ferdinands III. für den Hochaltar der Hofkirche St. Augustin ist verschollen seit der Altar 1784 abgebrochen wurde. Das ebenfalls für den Kaiser gemalte Altarbild der »Aufnahme Maria in den Himmel«, das kurzzeitig auf dem 1650 errichteten Altar im Frauenchor des Stephansdomes seine Aufstellung fand, wurde 1672 durch das Werk Spillenbergers ersetzt. Außer vier allegorischen Bildern der Münchner Residenz hat sich nur noch das Hochaltarbild von 1629 der Klosterkirche Sankt Peter und Paul der Abtei Weissenau erhalten; vgl. Karl Feuchtmayr, in: Thieme-Becker, Bd. XXXI, S. 577 f.; Schnell 1973, S. 10 f.Christina Posselt, 24.09.2010SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
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CCXLV. Georg Bachmann/ von Friedberg.EBen zu selbiger Zeit wurde Georg Bachmann allda zu Wien in großen Taflen hoch gepriesen/ und ware in Colorit ganz angenehm/ stiege auch von Tag zu Tag in Ausbildung der Altär und Historien/ sehr wunderbarlich/ dern künstlichsten eine bey unser lieben Frauen Schotten in Wien von dem heiligen Augustino mit den Englen zu sehen ist. In Contrafäten war er auch sehr gut/ und hinterließe nach seinem Abschied in den Kirchen allda/ als er Anno 1651. gestorben/ viele schöne Werke.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
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CCXLVI. Tobias Poch/ von Costnitz.NIcht geringeres Lob verdiente damals auch allda zu Wien der Kunst-Mahler Tobias Poch/ von Costnitz/ der so wol in Oelfarben/ als in fresco daselbst in denen angränzenden Orten und Kirchen sehr fürnehme große Werke ans Licht/ auch zugleich sich wegen seiner guten Manier in hohen Seine Werke zu Wien. Ruhm gebracht. Absonderlich kan man kaum genug loben das hohe Altar-Blatt in S. Stephans Kirchen/ da er/ um mehrerer Beständigkeit willen/ auf eine große zinnerne Tafel des heiligen Stephans grausame Steinigung vor dem Stadtthor/ mit großem Fleiß/ ausgebildet / und seine große Vernunft und Wißenschaft in Vorstellung der Actionen sehen laßen. Nicht geringer ist sein S. Sebastian neben den zierlichen Ornamenten in fresco, des löblichen GOttes-Haus bey der Schotten Kirche zu Wien. Womit er also täglich sein Lob/ durch beständige Emsigkeit in seiner Kunst/ vermehret/ und vielleicht noch im Leben seyn möchte.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
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CCXLVII. Paulus Poch/ Jesuit und Mahler.SEin Bruder Paulus Poch so ein berühmter Seidenstücker und nachmalen ein Jesuit worden/ mahlte auch wol/ sonderlich die Theatra und Scenas der Comoedien-Häuser: So wurde er auch/ wegen sinnreicher Erfindung allerhand mechanischer Sachen/ und Architectur-Arbeit zu denen Kirchen-Ornamenten viel gelobet.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
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CCXLVIII Poch/ Bildhauer und Architect in Wien. EIn anderer Poch und Bruder jetztgedachter/ ware ein fürnehmer guter Bildhauer in großen Stauen Statuen/ und ein berühmter Architect, von deßen

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Hand zu Wien viel zu ersehen/ sonderlich der hohe Altar in S. Stephans Kirchen ganz von weiß- und schwarzen Marmor/ deßen Statuen und Säulen/ des Meisters Lobwürdigkeit und Kunst genugsam zu erkennen geben.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
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CCXLIX.Nicolaus von Hoje/ von Antorf.NAch Abgang unsers obgedachten Käyserlichen Cammer-Mahlers Franz Leuxen/ wurde zu selbigen Dienst nicht ohne erhebliche Ursach angenommen ein zu Antorf gebohrner und in Italien perfectionirter Künstler Niclas Hoje/ der in Historien seiner großen Wißenschaft im Zeichnen und natürlichen wohl Mahlen/ herrliche Beweißtume von sich gegeben. Selbiger ist auch ein guter Contrafäter/ und vermehret mit herrlichen Kunstwerken je länger je mehr sein Lob. Von den Werken des für Leopold I. und Leopold Wilhelm tätigen Hofmalers befinden sich noch heute u. a. zwei Feldschlachten in Wien (Inv.-Nr. 1741 und 1742).Christina Posselt, 28.09.2010SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
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CCL. Oßenbeck/ von Roterdam.OBgedachter von Hoje brachte mit sich von Rom einen/ genannt Ossenbeck/ der die fast unvergleichliche Manier Bambots in Ausbildung allerley Bäurischer täglichen Begebenheiten Zu Sandrarts Begriffsverwendung der »(allerley) täglichen Begebenheiten« siehe auch: Christiane Morsbach: Deutsche Genremalerei im 17. Jahrhundert. Weimar 2010, v.a. S. 171 f.Julia Kleinbeck, 29.09.2011/ Landschaften/ und allerley Arten von Thieren Einige von Ossenbeecks Landschaften befinden sich heute u. a. in Wien und Budapest, siehe z. B. die Verkündigung an die Hirten, der Auszug Jakobs aus Kanaan sowie An der Tränke.Christina Posselt, 27.09.2010 an sich hatte/ die er verwunderlich/ natürlich und wol verstanden/ derenthalben er bald sehr berühmt und allenthalben beliebt worden In der lateinischen Ausgabe lautet der Schluss der Vita etwas abweichend: »prout opera ejus varia pulcherrima, tam animalibus quam tractibus campestribus imaginibusque parvis conspicua, mira promptitudine ab ipsodepicta, abunde testantur; qualia adhuc produxisset plura, nisi abrupto a Parcis stamine inter vivos esse desiisset« (Sandrart, Academia 1683, S. 319); vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 404, Anm. 910.Christina Posselt, 15.09.2011/ auch itzt annoch in Regenspurg wohnhaft seyn solle.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
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CCLI. Hanß Ulrich Loth/ von Mönchen.UNter denen guten Künstlern/ die zu Mönchen gewesen/ und der Mahl-Kunst Zierde mit der Fürtreflichkeit ihrer Hand fortgepflanzet haben/ ware auch Hanß Ulrich Loth/ der in seiner Jugend Italien besucht/ und hernach zu Mönchen seinen Wohnplatz genommen/ auch viele gute Werke allda/ sonderlich in der Churfürstl. Residenz/ gemahlt/ darunter das Seine Werke daselbst. Urtheil Salomons den grösten Preiß behält. Nicht geringers Lob verdient das in unser Frauen Kirchen befindliche Altar-Blatt/ wie das Christkindlein durch die drey Weisen aus Morgenland angebetet und beschenket wird. Seine bäste Manier zu mahlen hat er von Carolo Venetiano angenommen/ dem er in eigentlichen Nachbilden nach dem Leben eine gute Zeit gefolgt/ wie in seinen Werken gnugsam zu sehen ist.

Miniatur-Arbeit schadet denen Oelstucken. Er verrichtete auch oftmals etwas in Miniatur, des schleinigen Gewinns halben/ aber zu seinem merklichen Schaden/ in Oelstucken/ dann er zu letzt in den schönen Farben sich so vertieffet/ daß er der crudezza beygefallen. Als ihm endlich das liebe Alter die Kräften benommen/ ist er dem allgemeinen Weg der Natur zugeeilet/ und gestorben zu Mönchen ungefähr Anno 1660.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Christina Posselt, 06.08.2010

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Christina Posselt, 06.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 550
CCLII. Carl Loth.VOn diesem Künstlichen Vatter hat sein Sohn Carl Loth eine herrliche Wißenschaft ergriffen/ und sich damit in Italien verfügt/ ist auch darinnen eine geraume Zeit meistens zu Venedig geblieben. Hierauf erwiese er in seinen großen Bildern von Oelfarbe/ die er in Kirchen und andere Oerter gemacht/ die jenige Zierde/ die er aus diesem Kunst-Bronnen geschöpfet; neben andern ist zu Mönchen bey einem Liebhaber/ Namens Cleer/ von seiner Hand/ ein bezechter nackender und schlaffender Silenus, der auf seinem Arm ruhet/ in halber Figur zu sehen/ der wol meisterhaft und natürlich

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