TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 314
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 24).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 539
Gesicht nach und nach/ unerachtet großen angewandten Fleißes und guter Medicamenten/ gänzlich abgenommen hat/ daß ihm/ weder der gute Verstand noch der gute Willen mehr helfen mögen/
sondern er hat in höchster Traurigkeit bey blühender Jugend und frischem Herzen erblinden/ und also jämmerlich sein Leben enden müßen.
Das Werk Meyvogels – dessen angeblicher Bentname aufgrund seiner Ankunft in Rom im Mai nicht belegt ist, jedoch als Signatur des Malers verwendet wurde – ist heute nur noch durch zwei signierte und einige wenige dokumentierte Werke repräsentiert; siehe hierzu die Darstellung der Caritas Romana (Cimon und Pero).SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 24).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 539
CXCIV. Johann Lys/ sonst Pan genant/ von Oldenburg: Seine Werke zu Venedig/ der erschlagene Abel; Der Fall Phaetons: Zwey Dorf-Stuck Gemeint sind Ländlicher Hochzeitszug sowie Bauernstreit./ und andere Sachen: Sein Lebenswandel. CXCV. Caspar de Crayer. CXCVI. Balthasar Gerbier. Das viel Zeichnen macht keinen guten Mahler/ noch das viel Mahlen einen guten Zeichner. CXCVII. Salomon de Koningk. CXCVIII. Leonhard Brämer. CXCIX. Johann Caßier. CC. David Balli. CCI. Hermann Sachtlieven. CCII. Daniel von Heel. CCIII. Jacob von Artois. CCIV. Peter von Lint. CCV. David Richart. CCVI. Hermann Schwanenfeld/ von Wurde: Wie hoch die Bilder-Wißenschaft zu achten. CCVII. Geldorp von Londen. Von der Miniatur-Mahlerey. CCVIII. Olivier/ Miniatur-Mahler von Londen. CCIX. N. Ceuper. CCX. Ludwig Häring/ von Prag: Klag-Lied über seinen Tod. CCXI. Johann von Bronchorst. CCXII. Bartholomaeus von der Elz. CCXIII. Peter Danker de Ry. CCXIV. Nicolaus de Helt. CCXV. Johann Baptista von Heil. CCXVI. Johann Philipp von Thielen. CCXVII. Franciscus de Neue. CCXVIII. Cornelius de Heem. CCXIX. LUCAS FRANCOIS. CCXX. Carolus von Savoye. CCXXI. Peter von Breda. CCXXII. Lily/ sonst Lelio. CCXXIII. Caspar de Witte. CCXXIV. Franz Verwilt. CCXXV. Johann Baptista von Deinum. CCXXVI. Johann von Keßel. CCXXVII. Henrich Bergmann. CCXXVIII. Robert von Hoech. CCXXIX. Rudolph Brein/ Stumm von Zürch. CCXXX. Abraham von Diepenbeck von Herzogenbusch. CCXXXI. David Teniers. CCXXXII. Cornelius Janson/ von Londen. CCXXXIII. Govert Flink von Clev.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 24) und bildet die wichtigste Quelle für Liss’ Schaffen sowie sein kaum dokumentiertes Leben (vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 878, Anm. 557,6).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 541CXCIV. Johann Lys/ sonst Pan genant von Oldenburg.JOhann Lys ist um so viel preißwürdiger/ weil er alle Mahlere seiner Nachbarschaft an Kunst überstiegen/ wie wir dann aus diesem entlegenen Land Oldenburg/ bißher keines Künstlers unserer Profession gedenken können/ er aber hat sich nach gelegtem Grund in der Mahlerey auf Amsterdam begeben/ und daselbst des Heinrich Golzii Manier zu ergreiffen sich sehr bemüht/ auch Geistreiche Sachen gemahlt; Von dannen zoge er nach Pariß/ Venedig und Rom/ nahme eine ganz andere Art an/ und weil es ihm zu Venedig sehr wol ergangen/ kehrte er gar bald wieder zuruck dahin/ machte sehr fürtrefliche seiner Neigung nach 2. oder 3. Spannen hohe Bilder/ worinnen der antichen und modernen Manier gleichsam untereinander wunder-zierlich temperirt/ auch angenehm/ liebreich und wol colorirt waren/ daß er in allen Theilen sehr wol beschlagen zu seyn schiene.
Seine Werke zu Venedig. Er mahlte unter andern denkwürdigen Sachen zu Venedig in der Kirchen alli Tolentini
in Lebens-Größe/ einen nackenden heiligen Hieronymum in der Wüsten/ wie er die durch den Engel geblasene Posaune anhöret/ und zum Schreiben die Feder in der Hand hält/ alles sehr lebendig/ berührlich/ mit angenehmen Farben und wolgefällig; doch übertreffen seine kleine Bilder von 2. oder 3. Spannen hoch selbiges Werk weit/ wie alda in dergleichen Größe Der erschlagene Abel. der von seinem Bruder Cain todt geschlagene und ruckwärts in Verkürzung ligende Abel/ von Adam und Eva/ so vorhin keinen todten Menschen gesehen/ schmerzhaft beklaget wird/ ausweiset. In gleich herrlicher Manier mahlte er den Fall Phaëtons, Der Fall Phaetons. mit seinem Wagen/ und unten auf der Erden die Wasser-Nymphen so voll Schrecken über sich sehend/ an welchen nackenden schönen Nymphen, wie auch in der zierlichen Landschaft und entzündten Wolken/ Lys gezeigt/ daß er ein Meister der Farben/ und zierlichen Colorits gewesen. Eben also machte er etlicher Verliebten Conversation und Gespräche auf moderne Weiß/ und das Amorose Venetianische Frauenzimmer mit Music, Chartenspiel/ spatzierend/ und sonst allerley Begebenheiten/
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 24) und bildet die wichtigste Quelle für Liss’ Schaffen sowie sein kaum dokumentiertes Leben (vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 878, Anm. 557,6).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 541