Ländlicher Hochzeitszug

Wurde gemalt von
Symbolansicht

Kunstwerk-Bezüge

Ist Pendant zu
Ist rezipiert in

Orts-Bezüge

Befand sich zu Sandrarts Zeit in

Literatur

Die Kunstwerk-Daten stammen aus

Basis-Daten

Datierung

um 1620/21

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Format/Maße

65,5 x 81,5 cm

Heutiger Aufbewahrungsort

Budapest, Museum der bildenden Künste, Inv.-Nr. 3844

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»Ferner mahlte er eine Dorf-Hochzeit/ wo nach gehaltner Mahlzeit der Tanz angehet/ und der Pastor mit der Braut bey der Hand ganz frölich den Anfang machet/ denen der Bräutigam mit der Wirthin und andere Bauren mehr nachfolgen/ und sich/ nach Dorfs Gebrauch/ lustig herum schwingen/ bey dem Spiel der Sackpfeiffen und Schalmeyen/ die aus dem Schatten eines lieblichen Lindenbaums her für kommet; neben die Dorfleute und im Wirthshaus alles lebendig und im Handel ist/ das ander darzu gehörige Stuck stellet der bezechten Bauren Uneinigkeit vor/ die erbärmlich untereinander…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 315

Kommentare

Die als Pendants konzipierten Bilder »Ländlicher Hochzeitszug« und »Bauernstreit« dürften nach Klessmann kurz nach dem Eintreffen von Liss in Venedig 1621 entstanden sein. Dargestellt sind ein ausgelassener Hochzeitszug und ein tumultartiger Bauernstreit, die noch ganz im Sinne der altdeutschen Graphik als Beispiele der Maßlosigkeit zu interpretieren sind. Dass Sandrarts Beschreibung trotz des erwähnten »Pastors am Anfang des Zuges« mit dem Budapester Bild zu identifizieren ist, bestätigen die Kopien und die Tatsache, dass es sich – wie beschrieben – um ein Pendant handelt. Der Auftraggeber der mit »JO« bezeichneten Stücke ist nicht mehr auszumachen. Im Hinblick auf Sandrarts eigene Werke ist der »Hochzeitszug« von besonderem Interesse. So übernahm er die Tanzszene als Hintergrundmotiv für das Monatsbild »Oktober« (vgl. Klessmann 1999, S. 163–164).
Nicole Hartje-Grave, 29.06.2008

Erwähnungen in Kommentaren

Gemeint sind Ländlicher Hochzeitszug sowie Bauernstreit.
Nicole Hartje-Grave, 02.05.2008

Bei dem gleichseitigen Stich fehlt das im Gemälde dargestellte…
Carolin Ott, 12.12.2008