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TA 1679, II (Skulptur), S. 11

Birken (Continued from previous page)Informat. on source text markers:
Auch wenn Sigmund von Birken nicht Redaktor des zweiten Hauptteils der Teutschen Academie von 1679 war, lieferte er doch zahreiche Epigramme dafür; vgl. Laufhütte 2011, S. 22. Möglicherweise war er auch für diese Nachdichtung der lateinischen Verse verantwortlich.Carolin Ott, 09/11/2012The beginning of this part of the text is on page 886
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Im Bad Antoniens kam sie hernach zu ste- hen.
Jetzt wird sie im Palast Farnese angese- hen.BirkenInformat. on source text markers
Auch wenn Sigmund von Birken nicht Redaktor des zweiten Hauptteils der Teutschen Academie von 1679 war, lieferte er doch zahreiche Epigramme dafür; vgl. Laufhütte 2011, S. 22. Möglicherweise war er auch für diese Nachdichtung der lateinischen Verse verantwortlich.Carolin Ott, 09/11/2012The beginning of this part of the text is on page 886

Aa Antinous.

SandrartInformat. on source text markers:
Die Ausführungen zu den antiken Skulpturen, die in den beigefügten Kupferstichtafeln A–Qq zur Darstellung kommen, wurden von Sandrart verfasst. Oftmals enthalten sie Angaben über Sandrarts persönliche Kenntnis der Stücke sowie Erklärungen für die Aufnahme in das Stichwerk. Für die Deutung der dargestellten Personen und weiterführende Informationen zu diesen griff Sandrart zweifellos auch auf andere Autoren zurück (vgl. Sponsel 1896, S. 33).Carolin Ott, 07/10/2012The end of this part of the text is on page 888
29. Antinous, Käys Adriani Liebling. DEr Bythinische Jüngling Antinous, ward vom Käys. Adrianus, wegen seiner unvergleichlichen Schönheit/ mehr als zuläßlich geliebet: also gar/ daß er auch/ nach dessen Frühzeitigen Tode/ als er im Fluß Nilus ertruncken/ ihme zu Ehren/ eine Stadt/ die er in Egypten erbauet/ nach seinem Namen Antinoa nennen/ und seine Statue in unterschiedlichen Tempeln/ aufrichten lassen. Dieses Bild ist aus weissem Marmorstein verfertiget/ welches der Vollkommenheit der Person eines Jünglings so natürlich vorstellet/ daß dergleichen wenig zu finden/ und ist zu Rom in des Päbsts Lustgärten Belvedere, aufgerichtet zu finden.

BbLatona.

30. Latona, Mutter von Apollo und Dianae LAtona, Apollinis und Dianae Mutter/ wird allhier allein vorgestellt/ wie sie bey einem Wasser sitzet/ und mit einem Schüßlein daraus schöpffen will: vielleicht die Historie damit anzudeuten/ so von ihr geschrieben wird. Dann da sie mit ihren zwey Kindern im Elend herum gewandert/ und in der Landschafft Lycia einsmals mit ihren beeden kleinen Kindern/Apollo und Diana, sehr grossen Durst gelitten/ hat sie sich zu einem Wasser verfüget/ und baselbst trincken wollen. Wie aber die Bauern und Innwohner des Lands solches wargenommen/ haben sie nicht allein ihr das Trincken verwehret/ sondern auch das Wasser trüb gemachet/ daß sie ihren Durst nicht leschen können. Hierüber hat sie nun die Götter um gerechte Abstraffung angeruffen/ welche dann verfüget/ daß diese Bauern von stund an in qvackende Frösche verwandelt worden. Es ist eine vortreffliche Statua, antich, und im Lustgarten von Burghese ausser Rom zu sehen.

Cc Endymion.

31. Endymion Schäfer. ENdymion der Schäfer/ wird in einem grossen basso relieve, oder nieder-erhobenen Historie vorgestellt/ wie er auf der Weide bey seiner Heerd am Berg Lathmus schlaffen liget; Da bey Nacht die Göttin Diana auf ihrem Wagen gefahren kommet/absteiget/ und ihn/ wegen seiner unvergleichlichen Schönheit/ aus Liebe umhälset. Es wird aber solche Fabel durch die Poeten gedichtet/ weil dieser Endymion eine sonderliche Erfahrung von des Mondes Eigenschafften/ auch dessen ab-und zunehmen gehabt/ und er der erste gewesen/ so davon geschrieben. Ist sonst ein herrliches und überaus-künstliches Stuck/ welches in dem mehr-benannten Lustgarten Printz Justiniani zu Rom aufgerichtet zu finden.

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Dd Eine Nympha und Faunus.

32. Eine Nympha und Faunus. DIese beyde Statuen/ stellen hier vor eine Nymphe/ welche ihre Kleider zusammen fasset/ und sich anstellet/ als ob sie tantzen wolte: Die andere einen Faunum, der mit seiner Feldpfeiffe aufzuspielen sich bemühet. Sie sind beyde sehr zierliche Bilder/ und von guten alten Meistern verfertiget.

Ee Minerva und Paris.

33. Minerva und Paris. DIese werden hier bey einander gesehen/ und wird von den Letzern geschrieben/ er habe den Beruff zu seiner Zeit/ in der gantzen Welt gehabt/ daß er ohn unterschied einem ieden sein behöriges Recht zu gesprochen habe/ also gar/ daß auch die drey Göttinnen Juno, Pallas und Venus, welche sich untereinder/ wer unter ihnen die Schönste sey/ nicht vergleichen können/ endlich dem Urtheil dieses Paris sich unterworffen/ und von ihme den guldenen Apffel/ welchen die Schönste haben sollen/ erwarten wollen: Da ihn Venus, die er vor die Schönste erkennet/ überkommen. Minerva aber/ welche sonst auch Pallas genennet/ und für eine Göttin der Freyen-Künste und des Kriegs gehalten worden/ (an dero man hier die Hände/ Arme und anders abgebrochen siehet/ so durch injurie der Zeit geschehen) ist auch ein sehr hochgehaltenes Stuck/ und wird im Palast Caesii zu Rom verwahrlich auf behalten. Der Paris aber stehet/ mit dem Apffel in der Hand/ in des Graffen Arondels zu Londen Palast: woselbst ich ihn nachgezeichnet/ und als ein edles Bild/ neben darbey stehenden herrlichen Geschirr/ ihrer verwunderlichen Zierde halber/ mit beyfügen wollen.

Ff Virgo Vestalis.

34. Die Vestal-Jungfrau. DIese Jungfrauen haben ihren Namen bekommen/ von der Vesta, Saturni und der Opis Tochter/ und für eine Göttin der Keusch-und Reinigkeit gehalten/ und sind zu Verwahrung eines ewigen Liechts/ gesetzet worden/ welches von keinem irrdischen Feuer angezündet worden. Diesen Götzen-Dienst soll erstlich Aeneas in Italien gebracht/ und nachmals Numa, der Göttin Vesta, zu Ehren/ besondere Ceremonien eingeführet/ und hierzu gewisse Jungfrauen/ die sich der Keuschheit ergeben/ bestellet haben. Wann nun von diesen Jungfrauen etwan eine die Schantz versehen und die Jungferschafft verloren hatte/ ist selbige/ mit etwas wenig Brod/ Milch und Wasser/ auch einem brennenden Liechte/ lebendig begraben worden. Worvon beym Plutarcho in Problem. ein mehrers zu lesen. Diese Statua von weisem Marmel sehr kunstreich gebildet/ ist in des Printzen Justiniani Lustgarten also zusehen.

Gg Flora, die Blum-Göttin.

35. Flora, die Blum-Göttin. DIe Flora, stehet ebenmässig im Lustgarten des Printzen Justiniani zu Rom/ hält in der einen/

Sandrart (Continues on a following page)Informat. on source text markers
Die Ausführungen zu den antiken Skulpturen, die in den beigefügten Kupferstichtafeln A–Qq zur Darstellung kommen, wurden von Sandrart verfasst. Oftmals enthalten sie Angaben über Sandrarts persönliche Kenntnis der Stücke sowie Erklärungen für die Aufnahme in das Stichwerk. Für die Deutung der dargestellten Personen und weiterführende Informationen zu diesen griff Sandrart zweifellos auch auf andere Autoren zurück (vgl. Sponsel 1896, S. 33).Carolin Ott, 07/10/2012The end of this part of the text is on page 888