Nymphe mit der Muschel / »VENVS« (TA 1679, Tafel bb)

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  • Latona (Leto) ; Im Text, der den Kupferstich dieser Statue in der Teutschen Academie ergänzt (TA 1679, II (Skulptur), S. 11), bezeichnet Sandrart die dargestellte weibliche Figur als »Latona«.
  • Venus ; Die Inschrift weist die dargestellte Figur als Venus aus.
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Basic data

Date

1678

Material(s)/Technique

Kupferstich

Dimensions

220 x 337 mm

Inscriptions

VENVS

Signature and notation

Sandrart del:

I. I. Thourneyser Helv. Basil. sc. Lugd

Image(s) in the “Teutsche Academie”

TA 1679, II (Skulptur), Tafel bb-1 (nach S. 2)
TA 1679, II (Skulptur), Tafel bb-2 (nach S. 2)

Mentions in the “Teutsche Academie”

“… Löwens-Streit. 28. Dirce, Zethus und Amphion: ihre Geschichte. 29. Antinous, Käys. Adriani Liebling. 30. Latona, die Mutter von Apollo und Diana. 31. Der Schäfer Endymion. 32. Eine Nympha und Faunus. 33. Minerva und Paris. 34. Die Vestal-Jungfrau.…”
TA 1679, II (Skulptur), S. 4

LAtona, Apollinis und Dianae Mutter/ wird allhier allein vorgestellt/ wie sie bey einem Wasser sitzet/ und mit einem Schüßlein daraus schöpffen will: vielleicht die Historie damit anzudeuten/ so von ihr geschrieben wird. Dann da sie mit ihren zwey Kindern…”
TA 1679, II (Skulptur), S. 11

“… so wol ausgebildet/ als ob dasselbe/ mit vielen unterschiedlichen Creutzstrichen übergangen wäre. Mit dergleichen berühmter Erfahrenheit einer Schraffirung verfertigte er die Statua Latona, die von den Kunst-verständigen über alles gepriesen und gehalten wird. In Nachfolgung der Zeichnung perfect, des Grabstichels unvergleichlichen…”
TA 1679, III (Malerei), S. 73

Annotations

Der Stecher Johann Jakob Thourneysen hat hier die Figur der Venus aus einer einzigen, an- und abschwellenden Spirallinie gebildet. Diese verfeinerte Form des Kupferstichs (auch »Spiralstich« genannt) hatte der Stecher Claude Mellan entwickelt.
Winckelmann schreibt über den Stich in einem Brief an Genzmer (s. Winckelmann, Briefe 1952, S. 76, Nr. 49) vom 29.9.1747: »Ich entsinne mich in selbigem Buche von einer liegenden nackenden Frau aus dem Palais Borghese in Rom (von einem antiken Marmor), wo der Künstler auf dem Wirbel ganz unvermerkt angesetzt hatte, und in lauter ununterbrochenen Kreisen seinen Stich fortgesetzt, und starke und schwache Schatten dermaßen ausgedruckt, daß dieß gekünstelte Spielwerk nicht gekünstelt, sondern der Natur vollkommen nahe zu kommen schien.« (freundlicher Hinweis von Alexander Becker, Frankfurt)
Im Text, der den Kupferstich ergänzt (TA 1679, II (Skulptur), S. 11), bezeichnet Sandrart die dargestellte weibliche Figur als »Latona«.
Die Kupferplatte ist ein weiteres Mal in Sandrarts »Sculpturae veteris admiranda« von 1680 abgedruckt (Tafel 51).
Anna Schreurs, 06/10/2008