TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 48
Birken (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Die 83 Vierzeiler, die sich auf die Persönlichkeiten beziehen, die auf den Tafeln 1-14 zur Darstellung kommen, stammen mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Feder Sigmund von Birkens, auch wenn kein Manuskriptnachweis erbracht werden kann; vgl. Stauffer 2007, S. 908. Interessanterweise stammt der Text also aus einer anderen Quelle als die Bildnisse, die nach den Illustrationen in Orsini/Faber, Illustrium imagines 1606 gestochen wurden.The beginning of this part of the text is on page 131
Left column
66 Terentius.
Ich war zu erst ein Knecht/ und endlich frey¶
gelassen.
Der Cicero mich liebt’ und ehrte bester mas-¶ sen.
Wer die Comoedien liest/ die ich hab geschrie-¶ ben/
der wird in meine Kunst sich alsobald verlie-¶ ben.
Der Cicero mich liebt’ und ehrte bester mas-¶ sen.
Wer die Comoedien liest/ die ich hab geschrie-¶ ben/
der wird in meine Kunst sich alsobald verlie-¶ ben.
Zwölfte Platte. 67 L. Antonius.
Rom hielt mich Ehren wehrt. Die Bürger-¶
meister-Würde
mir stunde treflich an. Ich hielt gering die¶ Bürde/
die pflegt beym hohen Stand zu seyn un-¶ ausgesetzt.
August hat wider mich im Krieg sein¶ Schwerd gewetzt.
mir stunde treflich an. Ich hielt gering die¶ Bürde/
die pflegt beym hohen Stand zu seyn un-¶ ausgesetzt.
August hat wider mich im Krieg sein¶ Schwerd gewetzt.
68 Zaleucus.
Höchstnützliche Gesetz ich den Locrensern¶
stellte.
Selbst über meinen Sohn ich ein streng Ur-¶ theil fällte;
und als das Volk mich bat/ ihm Gnade zu er-¶ weisen/
ließ ich mir selbst ein Aug/ das ander’ihm/aus-¶ reissen.
Selbst über meinen Sohn ich ein streng Ur-¶ theil fällte;
und als das Volk mich bat/ ihm Gnade zu er-¶ weisen/
ließ ich mir selbst ein Aug/ das ander’ihm/aus-¶ reissen.
69 Anacreon.
Ich schriebe von der Lieb ausbündig-schöne¶
Sachen/
die manchem eine Lust und Anmuht können¶ machen.
Jonien mich hat hochgünstig angeblickt.
An einer Trauben-Beer ich endlich war er-¶ stickt.
die manchem eine Lust und Anmuht können¶ machen.
Jonien mich hat hochgünstig angeblickt.
An einer Trauben-Beer ich endlich war er-¶ stickt.
70 Oeneus.
In Calcedonien man mir die Königs-Kron
auf mein Haupt hat gesetzt. Der tapfren Tha-¶ ten Lohn/
der Helden-Name war. Doch hat das Un-¶ gelück
in meinem Leben mir erzeiget manche Tück.
auf mein Haupt hat gesetzt. Der tapfren Tha-¶ ten Lohn/
der Helden-Name war. Doch hat das Un-¶ gelück
in meinem Leben mir erzeiget manche Tück.
71 Diogenes.
Ich lebt’ in einem Faß ohn Scheu auf freyer¶
Gaßen.
Bey hellem Tage sucht’ ich Menschen auf der¶ Straßen
mit angebranntem Liecht. Selbst Alexan-¶ der kam
zu mir/ und manche Lehr willfährig von¶ mir nahm.
Bey hellem Tage sucht’ ich Menschen auf der¶ Straßen
mit angebranntem Liecht. Selbst Alexan-¶ der kam
zu mir/ und manche Lehr willfährig von¶ mir nahm.
Der Griechen Sprach hab ich vortreflich aus-¶
gezieret:
daher mir Ruhm und Lob noch heut zu Tag¶ gebühret.
daher mir Ruhm und Lob noch heut zu Tag¶ gebühret.
Right column
Den schönsten Vorraht auch von Büchern¶
ich bekam:
woraus mit großem Fleiß ich stets das bä-¶ ste nahm.
woraus mit großem Fleiß ich stets das bä-¶ ste nahm.
73 Herodotus.
Dreyzehnde Platte.
Es hat in Zierlichkeit mir keiner gleich ge-¶
schrieben/
soviel der Griechen sind. Noch heut zu Tage¶ lieben
mein schön historisch Werk/ die Künsten zu-¶ gethan.
Darum annoch mein Ruhm steigt hohe¶ Wolken an.
soviel der Griechen sind. Noch heut zu Tage¶ lieben
mein schön historisch Werk/ die Künsten zu-¶ gethan.
Darum annoch mein Ruhm steigt hohe¶ Wolken an.
74 Aspasia.
Es war Milesien der Ort/ wo ich geboh-¶
ren.
Pericles hat mich ihm zum Ehschatz auser-¶ kohren/
weil ich gelehrt und schön. Von wegen mei-¶ ner Zierd
entstunden große Krieg/ nachdem man¶ mich entführt.
Pericles hat mich ihm zum Ehschatz auser-¶ kohren/
weil ich gelehrt und schön. Von wegen mei-¶ ner Zierd
entstunden große Krieg/ nachdem man¶ mich entführt.
75 Bacchantes.
So zogen wir einher/ wann zu gewißen Zei-¶
ten
den Bacchum, unsern Gott/ wir pflagen zu¶ begleiten.
Es flogen unsre Haar ohn Ordnung hin¶ und her;
gekrönt war unser Haupt/ von allen Sor-¶ gen leer.
den Bacchum, unsern Gott/ wir pflagen zu¶ begleiten.
Es flogen unsre Haar ohn Ordnung hin¶ und her;
gekrönt war unser Haupt/ von allen Sor-¶ gen leer.
76 Apollo.
Der Jupiter hat mit Latona mich ge-¶
zeugt.
Diana ward mit mir gebohren und ge-¶ säugt.
Der Musen Schutzherr ward ich jederzeit¶ genennet.
Die Heyden haben mich vor ihren Gott er-¶ kennet.
Diana ward mit mir gebohren und ge-¶ säugt.
Der Musen Schutzherr ward ich jederzeit¶ genennet.
Die Heyden haben mich vor ihren Gott er-¶ kennet.
77 Bacchus biformis.
Mein Vatter Jupiter hat mich/ sein Kind/¶
gezeuget/
mit Semele, der nichts an Schönheit hat ge-¶ gleichet.
Den Weingott hieß man mich/ weil ich den¶ Wein erfand.
Man stellte Festtäg’ an mir da und dort im¶ Land.
mit Semele, der nichts an Schönheit hat ge-¶ gleichet.
Den Weingott hieß man mich/ weil ich den¶ Wein erfand.
Man stellte Festtäg’ an mir da und dort im¶ Land.
Was lange Zeiten lag tief in der Erd vergra-¶
ben/
das sihet man allhier. O Preises-wehrte Ga-¶ ben!
Es ist die Zierlichkeit daran verwunder-¶ lich.
Wer solt in solche Ding wol nicht verlieben¶ sich?
das sihet man allhier. O Preises-wehrte Ga-¶ ben!
Es ist die Zierlichkeit daran verwunder-¶ lich.
Wer solt in solche Ding wol nicht verlieben¶ sich?
Die 83 Vierzeiler, die sich auf die Persönlichkeiten beziehen, die auf den Tafeln 1-14 zur Darstellung kommen, stammen mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Feder Sigmund von Birkens, auch wenn kein Manuskriptnachweis erbracht werden kann; vgl. Stauffer 2007, S. 908. Interessanterweise stammt der Text also aus einer anderen Quelle als die Bildnisse, die nach den Illustrationen in Orsini/Faber, Illustrium imagines 1606 gestochen wurden.The end of this part of the text is on page 137