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TA 1679, II (Skulptur), S. 89

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Dies ist ein selbständiger Bericht Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 35).Julia Kleinbeck, 04.08.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 980
Linke Spalte

Der Laocoon, mit beeden Kindern/ von Gips.

Der Antinous, wie er zu Rom in Beluedere steht/ von Gips.

Der Hercules, wie er zu Rom in Pal. di Farnese steht/ von Gips.

Die Griechische Venus, wie sie zu Rom in Pal. de Medices steht/ von Gips.

Ein lauffender Gladiator, wie in Burghese zu sehen/ von Gips.

Die Susanna von Francesco, wie sie zu Rom steht/ von Gips.

Der Mercurius, wie er zu Rom steht/ von Gips. Die Flora in Farnese zu Rom.

Der heilige Andreas zu Rom bey S. Peter/ mit unterschiedlichen Basse-relieuen Im Nachlassinventar Johann Jakob von Sandrarts werden in der »Kupffer-Cammer« Sandrarts »Acht und vierzig Stuck unterschiedliche gipsene […] Sachen« gelistet unter denen sich auch die hier genannten Gipskopien befunden haben mögen; vgl. Peltzer 1925 (b), S. 162, Anm. 157.Julia Kleinbeck, 12.01.2011.

Unterschiedliche schöne Lebens-grösse alte Kaiser/ auch des Apollo und der Diana Brustbild/ alle beqvem zu Zierung eines grossen Zimmers.

Kunst-bücher in groß Folio. Als Kunstbuch wurden im 16. / 17. Jh. gebundene Zeichnungen oder Druckgraphiken bezeichnet. Zu Sandrarts Zeichnungsband siehe Peltzer 1925.Christina Posselt, 25.03.2009

Darinnen enthalten/ von den weltberümtesten alten und neuen Italiänischen Meistern/ als auch von der alten Teutschen und Niederländer Original-Handrisse oder Zeichnungen/ deren Namen sind/ wie folget:

Das Erste Buch.

VOn Raphael d’Urbino: Unterschiedliche geistliche und weltliche Historien/ meistentheils mit der Feder gezeichnet.

Von Julio Romano:die Modellen des grossen Saals des Palasts zu Mantua, repraesentirend/ wie die Riesen den Himmel stürmen wollen/ in vier grossen Folien/ dann auch die Versamlung der Götter unter dem Jupiter/ der mit seinem Donnerkeil die Riesen übern Hauffen stürtzt/ vortrefflich colorirt mit andern mehr.

Von Michael Angelo Buonaroti: unterschiedliche Zeichnungen oder Modellen gemahlt/ in der Päbstlichen Capelle zu Rom.

Von Antonio da Corregio, geistliche und andere schöne Kunststücke.

Von Peter Peruginno: Landschafften.

Von Titian von Uzello, Historien und Landschafften/ kunstreich gerissen.

Von Paul Veronnes: viel grosse geistliche Historien/ vollkommen gezeichnet.

Von Hannibal und Agostin Carar, geist- und weltliche Historien/ meist in Folio.

Von Friderich Barotio, unterschiedliche von Salviato, die Bekehrung S. Pauli/colorirt mit vielen andern Figuren der vortrefflichsten Italiänischen weltberühmtesten Meister.

Das Zweyte Buch.

Erfüllet mit Handrissen des weltberühmten Albrecht Dürers von Nürnberg/ deren in etlich und achtzig Stuck wahre Originalia, von seiner Hand/ unter welchen sich fürnemlich nachfolgende befinden:

SEines Vatters Conterfät/ mit der Feder geschraffirt/ sehr curios ausgeführt.

Seiner Hausfrauen Conterfät/ fast in Lebens-grösse/ mit schwartzer Kreiten gezeichnet.

Matthaei Grünwalts seines Discipels Conterfät.

Rechte Spalte

Kaiser Maximiliani Original-Conterfät wornach er selbst gemahlt hat.

Graf Udalrici Fuggers Conterfät/ fast in Lebens-grösse/ vortrefflich gezeichnet.

Graf Jacob Fuggers Conterfät/ und Sibylla Artztin seiner Gemahlin/ fast in Lebens-grösse.

Graf Raimund Fuggers Conterfät/ in obiger Grösse/ und fürtrefflich wol aufgezeichnet.

Graf Georg Fuggers Conterfät/ in selbige Grösse und qualität/ dabey geschrieben steht:

Lazarus ut Christi Galilaeus voce revixit, Alberti vivit Lazarus iste manu.

Eines Patricii von Nürnberg Conterfät/ fast in Lebens-grösse/ auch mit schwartzer Kreite gezeichnet.

Unsere Liebe Frau/ ohnmächtig verblichen mit schwartzer Kreite gezeichnet in Folio.

Das Urtheil von Paris über den güldnen Apfel an Pallas/ Juno und Venus/ mit schwartzer Kreiten. Ein grosser stehender S. Nicolaus.

Eine St. Magdalena/ in obiger Grösse gestellet.

Ein Ecce Homo mit schmertzhafftem Angesicht/ fleissig mit schwartzer Kreite gezeichnet.

Eine grosse Zeichnung/repraesentirend den Orpheus, wie der/ wegen ungezähmter Liebe/ durch zwey holdselige Nymphen mit Prügeln abgestrafft wird/ in einer schönen Landschafft/ darinn alles/ auch der Bäume Rinden/ die Eichen/Feigen/ und andern Blättern/ iedes absonderlich zu erkennen/ durchaus mit der Feder schraffirt/ also rar und mit Fleiß ausgeführt/ daß von allen Kunsterfahrnen diese Zeichnung für das allerrarste und curioseste von des Authoris Hand gehalten wird.

In gleicher qualität sind etliche grosse Bilder mit der Feder gezeichnet/ die Modellen seiner verfertigten Adam und Eva.

Eine gantze Historie Unser Lieben Frauen/ mit vielen Heiligen/ samt andern geistlichen und weltlichen Historien/ auch Feldschlachten/ Stadt-Belägerungen Siehe hierzu den Holzschnitt in Dürers BefestigungslehreChristina Posselt, 22.04.2009/ unterschiedlichen Wappen Beispielsweise das Wappen Willibald PirckheimersChristina Posselt, 22.04.2009/ Instrumenten Darunter das bekannte VisiergerätChristina Posselt, 28.04.2009/ neben viel andern Bildern von des Menschen proportion, wie auch von der Architectura und Astronomia, samt seinen eignen Handschrifften/ so ich alle zu specificiren/ Kürtze Halber umgehen wollen. Sind alle von Albrecht Dürers eigner Hand/ als wahre Originalia, zusammen gebracht worden.

Von Christoph Amberger: Ursula von Harrach , Graf Jacob Fuggers Gemahlin/ in obiger Grösse/ und colorirt/ sehr kunstreich.

Georgius Hermann/ war eine gelehrte Person zu Augspurg/ in selbiger Grösse/ und colorirt.

Das Dritte Buch.

Original-Handrisse von den dreyen weltberühmten Meistern/ Hans Holbein dem Aeltern/ Sigmund Holbein/ seinem Bruder/ und Hans Holbein dem Jüngern/ einem Sohn von Hans Holbein dem ältern/ so alle im Schweitzerland/ meist aber zu Basel wohnhafft gewesen sind. In Sandrarts Nachlass ist entsprechend ein »großes Buch, mit siebenzig Handrißen, worinnen die Werke der dreyen Holbeine, als berühmter Mahlern, enthalten« (vgl. Peltzer 1925, S. 156) aufgeführt.Christina Posselt, 23.03.2011

VOn Hans Holbein dem ältern: ein groß Maria-bild/ mit dem Christkindlein/ sehr sauber mit der Feder gezeichnet und getuscht; auch von

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Dies ist ein selbständiger Bericht Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 35).Julia Kleinbeck, 04.08.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 984