TA 1679, II (Skulptur), S. 8
Das ist:
Auch wenn Sigmund von Birken nicht Redaktor des zweiten Hauptteils der Teutschen Academie von 1679 war, lieferte er doch zahreiche Epigramme dafür; vgl. Laufhütte 2011, S. 22. Möglicherweise war er auch für diese Nachdichtung der lateinischen Verse verantwortlich. Dieser fordert Phoebum aus/ mit einan-¶ der wett zu greiffen/
auf der Leyer und der Pfeiffen:
Marsyas verloren gibt/ wird von andern¶ überwunden/
angebunden und geschunden.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Auch wenn Sigmund von Birken nicht Redaktor des zweiten Hauptteils der Teutschen Academie von 1679 war, lieferte er doch zahreiche Epigramme dafür; vgl. Laufhütte 2011, S. 22. Möglicherweise war er auch für diese Nachdichtung der lateinischen Verse verantwortlich.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Ausführungen zu den antiken Skulpturen, die in den beigefügten Kupferstichtafeln A–Qq zur Darstellung kommen, wurden von Sandrart verfasst. Oftmals enthalten sie Angaben über Sandrarts persönliche Kenntnis der Stücke sowie Erklärungen für die Aufnahme in das Stichwerk.
Für die Deutung der dargestellten Personen und weiterführende Informationen zu diesen griff Sandrart zweifellos auch auf andere Autoren zurück (vgl. Sponsel 1896, S. 33).Diese Fabel aber wurde bey den Atheniensern darum erdichtet/ weil vorher die Wolredenheit und andere Philosophische Studien bey ihnen in sehr hohem Ansehen gewesen/ aber nach Erfindung der Schalmeye verächtlich geworden: Dieses nun zu hintertreiben/ bildeten sie ihren Leuten vor/ daß Minerva diese Rohrpfeiffe weggeworffen/Apollo hingegen dem Marsyae, als deren Erfindern/ die Haut abgezogen habe; wodurch sie dann so viel zuwegen gebracht/ das man die Studia und andere freye Künste/ der Wissenschafft auf der Schalmeyen zu spielen/ wieder vorgezogen. Dieses schöne Bild aber ist/ als eine rechte Schule der Anatomiae, und der obige Apollo, als ein hermaphrodit, vorgestellet:
Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Marsyas
Apoll mit der Haut des Marsyas
Welche beyde Antiche Statuen annoch bey dem Printzen Justiniano in Rom neben einander stehend anzutreffen sind.
18. Ein Satyrus. LUcianus schreibet von den Satyren/ daß sie lange spitzige Ohren/ wie die Geisse/ einen Glatz-kopff mit zwey Hörnern/ ein rothes menschliches Angesicht/ und Ziegen-Füsse haben: Daher sie dann/ wie Plinius schreibt/ sehr hurtig im lauffen/ und werden derer viele in den Indianischen Gebirgen gefunden/ sind aber/ wegen ihrer Geschwindigkeit/ ausser alt ober kranck/ nicht zu bekommen. Doch meldet Plutarchus/ daß dergleichen Satyrus zu dem Sylla, als der aus dem Krieg/ den er mit Mithridate geführet/ zurucke gekommen/ sey gebracht worden. So gedencket auch Pausanias, daß einer ihm erzehlet/ wie er durch die Winde in eine abgelegene Insul/ Satyris genant/ verschlagen worden/ da er Leute angetroffen/ die gantz wild und roth am Leibe gewesen/ lange Schwäntze/ fast wie die Pferde/ gehabt/ am Ufer herum gelauffen/ und so bald sie einiges Weibsbild erblicket/ demselben nachgeeilet/ und wann sie diese ertappet/ auf allerhand weise ihre Wollust mit ihnen verübet: welches dann mit der Natur/ so diesen halb Menschen zugeeignet wird/ allerdings übereinstimmet. Gegenwertiger Satyrus/ mit einem kurtzen/ aber starcken und wol-musculirten Leibe/ welcher als eine Seule von weissen Marmor-stein gehauen/ ist in einem Lustgarten zu Rom an einen Sommer-Haus zu sehen/ auch sehrklug und wol/ neben vielen Muscheln/ abgebildet. Dass hier eine der beiden Panstatuen angesprochen ist, die sich zu Sandrarts Zeit in der Sammlung Della Valle befanden, ist naheliegend, aber nicht gesichert. Besonders die Abweichungen zur Darstellung im Kupferstich lassen einige Zweifel daran aufkommen: So weisen die antiken Skulpturen eine andere Armhaltung auf als Sandrarts Figur im Kupferstich; das quer über den Oberkörper gelegte Ziegenfell wird nicht übernommen; anstatt einen mit Weintrauben gefüllten Korb auf dem Kopf zu balancieren hält der Satyr in Sandrarts Darstellung eine aufwändige Draperie.
19. Ceres die Getraid-Göttin. DIe Ceres ist gewesen eine Tochter Saturni und der Opis, und wird für die erste gehalten/ die das Getraid auszusäen/ und wieder einzusamlen/ zumahlen und Brodt daraus zu backen/ erfunden: welches den Menschen zu ihrem Unterhalt/
die vorher von Kräutern und Eicheln/ als das unvernünfftige Vieh gelebet/ wol zu statten gekommen. Virgilius poetisirt von ihr folgende Zeilen:
Instituit, cum jam glandes atque arbu-¶ ta sacra.
Deficerent sylvae, & victum Dodona ne-¶ garet.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Ausführungen zu den antiken Skulpturen, die in den beigefügten Kupferstichtafeln A–Qq zur Darstellung kommen, wurden von Sandrart verfasst. Oftmals enthalten sie Angaben über Sandrarts persönliche Kenntnis der Stücke sowie Erklärungen für die Aufnahme in das Stichwerk. Für die Deutung der dargestellten Personen und weiterführende Informationen zu diesen griff Sandrart zweifellos auch auf andere Autoren zurück (vgl. Sponsel 1896, S. 33).
BirkenInformat. zur Quellenmarkierung:
Auch wenn Sigmund von Birken nicht Redaktor des zweiten Hauptteils der Teutschen Academie von 1679 war, lieferte er doch zahreiche Epigramme dafür; vgl. Laufhütte 2011, S. 22. Möglicherweise war er auch für diese Nachdichtung der lateinischen Verse verantwortlich.Das ist:
Da nun Heu und Dodons-Eicheln nicht¶ mehr stillten Hungers-Noht.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Auch wenn Sigmund von Birken nicht Redaktor des zweiten Hauptteils der Teutschen Academie von 1679 war, lieferte er doch zahreiche Epigramme dafür; vgl. Laufhütte 2011, S. 22. Möglicherweise war er auch für diese Nachdichtung der lateinischen Verse verantwortlich.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Ausführungen zu den antiken Skulpturen, die in den beigefügten Kupferstichtafeln A–Qq zur Darstellung kommen, wurden von Sandrart verfasst. Oftmals enthalten sie Angaben über Sandrarts persönliche Kenntnis der Stücke sowie Erklärungen für die Aufnahme in das Stichwerk.
Für die Deutung der dargestellten Personen und weiterführende Informationen zu diesen griff Sandrart zweifellos auch auf andere Autoren zurück (vgl. Sponsel 1896, S. 33).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 886Um des willen/ ist sie/ als eine Göttin/ von den alten geehret/ und dafür gehalten worden/ daß sie Und erste Gesetzgeberin. unter allen Gesetzgebern die erste gewesen/ welche/ nachdem der Gebrauch des Getraids unter den Menschen aufgekommen/ die Menschen dahin vermöget/ daß sie/ an statt des vorhergeführten wilden und viehischen Lebens/ sich zusammen begeben/ Städte erbauet/ einem ieden seinen Antheil Feldes zugeeignet/ und also das Gesetze von Mein und Dein (Suum Cuique tribuere) anfänglich eingeführet. Diese Ceres wird hier vorgebildet/ in der einen Hand einen Sichelstiel/ weil das übrige davon abgebrochen/ und in der andern etliche Aehren haltende. Sie ist sonst ein wol-stehend und zierlich-bekleidtes Bild/ dessen Angesicht/ auch theils Leibes-blösse/ neben dem Gewand/ durch einen künstlichen Meister sehr vernünftig vorgestellet worden. Sie ist noch/ an einer Statua in des Printzen Justiniani Garten vor der Portâ Flaminia, samt andern schönen Sachen/ zu sehen.
10. Mercurius Götter Bot und Kaufleut Gott. GLeichwie die Alten/ ihren erdichteten Göttern/ iedem sein Amt und Verrichtung zugeeignet/ also wurde auch Mercurio aufgetragen/ der Götter Bote und der Kauffleute Patron zu seyn. Es wird aber durch Mercurium anders nichts angedeutet/ als unsere Rede/ welche eine warhaffte Brieff-trägerin und Kundmacherin der Meinungen unsers Hertzens ist. Der Schlangenstab/ den er in Händen führet/ zeiget an die Einigkeit und den Frieden: Die Thiere aber/ so ihme beygesetzet werden/ den Fleis und die Wachsamkeit im Handel und Wandel. Gegenwärtiger Mercurius aber/ deme Cupido die Flügel an den Füssen zusammen bindet/ ist durch den niemals gnug gepriesenen Francisco du Quesnoy von Brüssel verfertiget/ und sind beyde Stuck voll vortrefflicher wolverständiger Kunst-Arbeit/ eines Jünglings und kleinen Kindes Gliedmassen nach Gebühr ihres Alters vorstellende. Diese Statua ist ebenmässig/ im Justinianischen Pallast zu Rom/ anzutreffen.
11. Belägerung von Siena. ALs Cosmus Medices, der berühmte Gros-Hertzog zu Florentz/ die schöne Stadt Siena
Die Ausführungen zu den antiken Skulpturen, die in den beigefügten Kupferstichtafeln A–Qq zur Darstellung kommen, wurden von Sandrart verfasst. Oftmals enthalten sie Angaben über Sandrarts persönliche Kenntnis der Stücke sowie Erklärungen für die Aufnahme in das Stichwerk. Für die Deutung der dargestellten Personen und weiterführende Informationen zu diesen griff Sandrart zweifellos auch auf andere Autoren zurück (vgl. Sponsel 1896, S. 33).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 886