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TA 1679, II (Skulptur), S. 20

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Beschreibung der ersten zwölff Rö-
mischen Käyser. Die Beschreibungen der zwölf römischen Kaiser basieren weitestgehend auf den 120 n. Chr. erschienenen Kaiserbiographien des römischen Historikers Sueton, enthalten jedoch auch Informationen aus anderen (antiken) Quellen. Da Suetons Kaiserviten gerade im 17. Jahrhundert zahlreiche kommentierte Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen erfuhren, konnte bislang nicht geklärt werden, welche Ausgabe Sandrart bzw. seinen Redakteuren als Grundlage für die Paraphrase diente.Carolin Ott, 03.08.2012
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SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die einleitende Begründung für die Berücksichtigung der Biographien der ersten zwölf römischen Kaiser und ihrer Bildnisse in der Teutschen Academie stammt von Sandrart.Carolin Ott, 03.08.2012
WEil/ unter dem XII. ersten Römischen Käysern/ alle gute Künste in hohes Aufnehmen gekommen/ als ist für billig erachtet worden/ daß deren Bildnusse so gut sie in Rom unter den Antichen zu finden/ neben der Beschreibung ihres Lebens/ dieser Kunst-Academie einverleibet würden: und hat der Edle Leser/ in den Nebenzieren derselben/ mehr anderes sehwürdiges aus der Antiquitet/ so in eines ieden Zeit und Leben gehörig/ zu ersehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die einleitende Begründung für die Berücksichtigung der Biographien der ersten zwölf römischen Kaiser und ihrer Bildnisse in der Teutschen Academie stammt von Sandrart.Carolin Ott, 03.08.2012

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Caesar-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Divus Iulius, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Carolin Ott, 03.08.2012
I. C. Julius Caesar. Von dem ersten Römischen Käiser am ersten zu sagen/ so war derselbe/ Cajus Julius Caesar, ein edler Römer aus der uralten Geschlecht der Julier. Familie der Julier/ welches von Julo dem Sohn Aeneae, der beym Virgilio Ascanius heisset/ hergestammet/ massen dieser Poet also davon redet:

Virg. Aen. I. p. 290. Nascetur pulchrâ Trojanus origine Caesar,
Imperium Oceano, famam qui terminet astris,
Julius à magno demissum nomen Julo.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Caesar-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Divus Iulius, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Carolin Ott, 03.08.2012

Unbekannter AutorInformat. zur Quellenmarkierung:
Für die deutsche Nachdichtung der Verse dürfte der Redaktor des entsprechenden Werkteils verantwortlich gewesen sein. Wer die Revisions- und Redaktionsarbeit für den 1679 erschienenen Teil der Academie leistete, ist unklar. Zuletzt wurden Martin Limburger und Christoph Arnold dafür in Betracht gezogen; vgl. Laufhütte 2011, S. 19.Carolin Ott, 16.02.2012
Da wird noch stammen auf/ in schöner Zwei- ge-Reih/
Der Caesar, dessen Ruhm soll reichen an die Sterne/
Das Reich ans grosse Meer: und von dem Namen lerne/
Daß Julius der Bach/ die Quelle Julus sey.Unbekannter AutorInformat. zur Quellenmarkierung
Für die deutsche Nachdichtung der Verse dürfte der Redaktor des entsprechenden Werkteils verantwortlich gewesen sein. Wer die Revisions- und Redaktionsarbeit für den 1679 erschienenen Teil der Academie leistete, ist unklar. Zuletzt wurden Martin Limburger und Christoph Arnold dafür in Betracht gezogen; vgl. Laufhütte 2011, S. 19.Carolin Ott, 16.02.2012

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Caesar-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Divus Iulius, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Carolin Ott, 03.08.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 902
Julus aber hatte den Namen vom Ilus dem König zu Troja, seinem Grosvatter. Cajus war ein gewöhnlicher Vor-Name bey den Römern. Der Name Caesar: heist ein Elefant. Der Name Caesar, wird unterschiedlich ausgedeutet/ das aber alles übel zutrifft. In der Punischen Sprach/ hiesse Caesar ein Elephant/ welches gröste von den vierfüssigen Thieren er auf der Münzen Κα̃ισαρ, Kaiser. prägen lassen: daher dieser Name einem Obristen Welt-Regenten wol eignet/ wie er dann allen seinen Nachfolgern am Reich geblieben/ und in Teutschland nach dem Griechischen κ α̃ισαρ, Kaiser ausgesprochen wird. Es hat aber dieser nicht am ersten/ sondern schon 140. Jahre vorher S. Julius Caesar, diesen Namen geführet.

Ist geboren A. M. 3872. d. 12. Julii. Er wurde zu Rom geboren im Jahr der Welt 3872/ den 12 Julii: welcher Monat um des willen/ nach seinem Tode/ nach ihme genennet worden/ da er zuvor Quintilis geheissen. Sein Vatter L. Julius Caesar, starbe gehling zu Pisae, und ward er von der Mutter Aurelia, C. Cottae Tochter/ erzogen. Er hatte eine ansehnliche Länge/

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Seine Gestalt und Natur. ware weis von Leib/ mit schwartzen Augen/ etwas weit von Mund/ dabey wol proportionirt/ und gesunder Natur: doch wurde er/ in den letzten Jahren/ zur Onmacht geneigt/ und zweymal sahe man ihn die Fallsucht würgen. Ein gelehrter Mann aus Gallien M. Antonius Gnipho hat Seine Gelehrtheit. ihn so wol unterrichtet/ daß er unter die Gelehrtste konte gezehlet werden: daher sich Claudii Paradius Symbolum wol auf ihn schicket/ mit dem zwar schlechten Sinnbild/ aber schönen Bildspruch: Ex utroque Caesar, Durch Schild und Schwerd/ ward Caesar wehrt. Daher hat er nachmals seine Kriege selber beschriben/ da Cicero und Hirtius seine Redseligkeit nicht genug preisen konten. Wie Sein Julischer Calender/ der noch heutige. ein guter Mathematicus er auch gewesen/ bezeuget der heutige so genannte Alte Calender: welchen er am ersten A. M. 3926. in diese gute Ordnung eingerichtet/ der aber Anno 1582 durch den Neuen Gregorianischen geändert worden. Er erfande auch im Schreiben einige abbreviaturen und geheime Buchstaben/ die niemand ohne Sein gutes Gedächtnis Schlüssel lesen konte. Sein Gedächtnis ware so fürtrefflich/ daß er zugleich lesen/ schreiben/ dictiren und anhören/ zugleich einen Brief schreiben und viere dictiren/ ja/ wann er nicht selbst schriebe/ zugleich sieben Briefe dictiren konte. Er war auch ein guter Poet: massen er ein Schauspiel und ein andres Gedicht/ deren jenes er Oedipum, dieses aber Iter, oder die Reise betitelt.

Seine 4. Gemahlinnen. Vier Edle Römerinnen/ wurden ihm Ehelich beygelegt. Die erste/ Cossutia genannt/ eines Ritters reiche Tochter/ die er in seinem 16. Jahr geheuratet/ ließ er/ nach dem Tode ihres Vaters/ wieder von sich. Die zweyte/ Cornelia, des berühmten Burgermeisters Cinnae Tochter/ starbe zeitlich: und hielte er ihr offentlich eine Lob-Leich-Rede. Die dritte/ Pompejam Q. Pompeji Tochter/ freyete er/ da er als Praetor nach Hispanien zoge. Er hat sie aber nachmals wieder von sich geschaffet/ wie ein Geschrey von ihr ausfloge/ daß sie mit dem Clodio sich unehrlich vergriffen hätte. Als aber Clodius deswegen vor Gericht geladen worden/ hat er/ als erforderter Zeuge/ nichts böses von ihr aussagen wollen/ und auf die Frage/ warum er dann die Ehescheidung mit ihr vorgenommen hätte? geantwortet: Ich habe es gethan/ weil die Meinen/ nicht allein ohne Schuld leben/ sondern auch keinen solchen Schein von sich geben müssen. Die vierte/ Calpurnia des Burgermeisters L. Piso Tochter/ hat ihn hertzlich Seine Tochter Julia, Cn. Pompeji kurze Gemahlin. geliebet/ aber seinen Tod erlebet. Mit der zweyten Gemahlin/ zeugte er eine einige Tochter/ Namens Julia, die er dem Cepio versprochen/ aber an Cn. Pompejum ausgeheuratet. Sie starbe aber bald im Kind-haben/ da ihr das Kind/ und zugleich die Freundschaft ihres Vaters und Gemahls/

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Die Caesar-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Divus Iulius, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Carolin Ott, 03.08.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 902