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TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 24

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart fügt hier als aktuelle Zeugenschaft seine Erlebnisse in Rom ein; vgl. Sponsel 1896, S. 5.Christina Posselt, 15.11.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 72
Linke Spalte

und dessen innerlichen angulen der Loggien gedienet. Dann/ allem ansehen nach/ so ist das mitlere Theil des Tempels unbedecket gewesen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Sandrart fügt hier als aktuelle Zeugenschaft seine Erlebnisse in Rom ein; vgl. Sponsel 1896, S. 5.Christina Posselt, 15.11.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 72
PalladioInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. XII, Del tempio di Giove, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 41.Christina Posselt, 15.11.2011
Der aspetto dieses Tempels/ ware die falsche allata, vom Vitruvio Pseudodipteros genant. Die Manier der vielfältigen Colonnen/ und die auswendige Eintheilung desselben. portico-Colonnen/ waren der Corinthischen Ordnung; der Architrave, fregio und Cornice, waren des vierten Theils der Colonnen Höhe/ davon der gemeldte architrave seine Cimacio mit vielen schönen inventionen gezieret hatte. Der Fregio, war in den Flächen mit Laubwerk ausgehauen: aber in dem Vördertheil/ welcher sehr verderbet worden/ sollen die Buchstaben der Inscription gewesen seyn. In der Cornice waren die modiglioni viereckicht/ und eine davon kame gerad mitten in die Colonna: hingegen die jenigen modiglionen/ die sich in der Cornice des frontispicii verhalten/ stunden ganz gerad/ wie es dann auch billich seyn sollen. Inwendig verhielten sich die Thüren des Tempels/ wie gezeichnet stehet. Um diesen Tempel herum/ war ein Hofplatz mit Colonnen und Statuen gezieret. Vornwarts aber/ stunden die zwo großen Statuen von weissem Marmor/ nämlich des großen Alexanders und Bucephali, die man annoch sihet/ nach welchen dieser Berg Monte Cavallo genennet wird. Die eine von diesen/ wurde von Praxitele, die andere von Phidia, gebildet: welche im Kupfer auf das fleissigste verfärtigt zu sehen. Die zum Tempel gehörige Stiegen/ waren sehr gelegen. Und/ nach aller Architecten Urtheil/ so wurde der ganze Tempel für den allergrösten und zierlichsten in ganz Rom gehalten. Solches allès wird dem edlen Leser/ in beygelegten dreyen folgenden Platten/ mit mehrerm vorgezeiget.

Hiervon die ein und dreissigste/ In der ersten erscheinet der Grundriß des ganzen Gebäues/ mit dem hintersten Theil/ wo die Stiegen sich verhalten/ die nach einander/ nach dem Tempel hinauf/ um den Hofplatz geleitet. zwey und dreissigste In der zweyten/ ist gebildet die auswendige Seite des und drey und dreissigste Platte. Tempels. In der dritten ist zu sehen/ wie der halbe Theil dieses Tempels auswendig zu sehen gewesen: allwo auch ein Theil der Zierahten des Hofplatzes/ auch die Seiten der Architrave, die Fregio, Cornice, Basis und Capitelen/ sich praesentiren.PalladioInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. XII, Del tempio di Giove, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 41.Christina Posselt, 15.11.2011

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Einschub zum Vestatempel, der auf Sandrarts Ausflüge nach Tivoli während seiner Zeit in Rom anspielt, stammt vom Autor der Teutschen Academie, vgl. Sponsel 1896, S. 5.Christina Posselt, 15.11.2011
Der Tempel Vestae zu Tivoli. Zu Tivoli, unweit von Rom/ ein halbe Tagreise auf den erschröcklichen Abfall des Flußes Anien, heutigen Tags Teueron genant/ stehet der Tempel Vestae ganz rund: welcher/ wie die Einwohner dieses Orts vermelden/ die Wohnung der Sibyllae Tiburtinae gewesen. Wie ich dann/ bey einem Burger alda/ in seines Hauses Gibel eingemauret gefunden/ das Bildnis der besagten Sibylla Tiburtina all’ anticha in Marmelstein/ von der allerbesten Bildhauerey: Der Sibylla Tiburtina Bildnis/ vom Autore um eine Kuhe eingetauscht. welches zu erkauffen ich mich höchlich bemühet/ und anders nicht erhalten können/ als gegen eine auserlesne Kuhe einzutauschen/ wie auch geschehen; da ich dann solch vortreffliches Brust-Bild mit nach Rom genommen/ und dem Prinzen Justinian in seinen berühmten Palast verehret/ allwo es noch gesehen wird/ auch in unserm Werk in Kupfer erscheinet.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Einschub zum Vestatempel, der auf Sandrarts Ausflüge nach Tivoli während seiner Zeit in Rom anspielt, stammt vom Autor der Teutschen Academie, vgl. Sponsel 1896, S. 5.Christina Posselt, 15.11.2011

Rechte Spalte

Eintheilung des Tempels.PalladioInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. XXIII, Del tempio di Vesta, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 90.Christina Posselt, 15.11.2011
Aber wieder zu unserm Tempel zu kommen/ so ware derselbe der Göttin Vesta dediciret/ und nach Ordnung der Corinthia gebauet. Die Intercolonnen/ sind von zweyen diametern. Des Tempels Boden erhebt sich von der Erden/ um den dritten Theil der Seulen-Länge. Die Basen haben keinen Zoccolo, damit der Platz zum herum gehen desto bequemer und sichtbarer seyn möge. Die Colonnen/ sind in der Länge/ wie sich die Cella in der Breite verhält/ und begeben sich nach der Mauer der Cella, und zwar dergestalt/ daß der obige Theil der Colonnen gerad unten auf der Colonnen Leben innerhalb zutrifft. Die Capitelen sind vortrefflich und mit Oliven-Blättern gezieret: daraus zu muhtmassen/ daß solches Gebäu bey guten Zeiten aufgeführet worden. Die Thüren und deren Fenster/ sind in den obern schmäler/ als in den untern Theilen: wie dann Vitruvius im 6 Cap. des 4 Buchs/ solches in acht zu nehmen lehret. Der ganze Tempel ist vom Stein/Tiburtina genant/ hart und graulich gebauet/ hernach mit geschmeidigem Gyps oder Stucho dermassen wol verkleidet und überzogen/ daß er von männiglich vor einen weißen Marmelstein angesehen wird.

Vier und dreissigste Platte. Von diesem Gebäu ist folgende XXXIV Kupferplatte zu besehen: darinn die Pianta, die Erhebung/ die Glieder des Eingangs/ das Basament, welches ganz um den Tempel gehet/ die Basis der Seulen/ die Capitäl/ Architrave, friso und Cornice, die Zieraten der Thüren und der Fenster/ erscheinen. Zu Ende dieser Platte befindet sich ein halb Piede oder Schuhlänge/ wornach alles abgemessen worden. Der ganze Piede wird in 12 onzie, und jede onzie in 4 Minuten/ abgetheilet.PalladioInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. XXIII, Del tempio di Vesta, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 90.Christina Posselt, 15.11.2011

Der Tempel Bacchi.SerlioInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Serlio, Libro Terzo, überprüft anhand der Ausgabe Venedig 1584, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, fol. 56v.Christina Posselt, 17.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 74
Es hatten die sonst weisen Heyden/ ihrem Weingott zu Ehren/ einen Tempel/ unweit von Rom/ erbauet: alda sie ihre Opfer und Festivitäten/ ihren alten Gebräuchen gemäß/ zu gewißen Zeiten gehalten. Diesen Tempel nennten sie Templum Bacchi: und ist solcher/ wiewol er sehr alt/ gleichwol bis auf diese Stund erhalten worden. Dessen Eintheilung. Die daran befindliche Arbeit/ ist auserlesen und von schönen kostbaren Steinen bepflastert. Es ist auch das Gewölbe mit Musacchi, das ist/ mit allerley vielfärbigen köstlichen kleinen viereckichten Steinen/ in den nassen Kalch/ zu Ausbildung anmutiger Zieraten/ so wol unten auf dem Grund/ als herum auf den Seiten/ allenthalben eingeleget und versehen. Der Bau ist/ wie hierbey in der XXXV Platte zu sehen/ nach Ordnung der Composita aufgeführet. Dessen innerlicher diameter von einer Mauer zur andern/ ist just von 100 Palmen; und der innerliche durch der Colonnen Umfang eingeschlossene Theil/ von 50 Palmen. In dem spacio von einer Colonna zur andern/ findet man großen Unterschied. Das innerliche mittlere spacium des Eingangs der äusern Thür/ ist von 9 Palmen und 30 Minuten. Die andere Thür gegen über/ hält 9 Palmen und 9 Minuten; Hingegen die Thüren der größern Nichien/ sind von 8 Palmen und 31 Minuten. Von den übrigen vieren/ sind etliche von 7 Palmen und 8 Minuten/ andere von 7 Palmen und 12 Minuten. Die Breite

Serlio (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Serlio, Libro Terzo, überprüft anhand der Ausgabe Venedig 1584, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, fol. 56v.Christina Posselt, 17.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 74