TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 25
Serlio (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Serlio, Libro Terzo, überprüft anhand der Ausgabe Venedig 1584, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, fol. 56v.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 73
der vördern Thür/ wie auch die Breite der Thür an der gegenüber stehenden Capelle/ correspondiren mit den spacien der jenigen/ die zwischen den Colonnen ist. Eben eine solche Beschaffenheit hat es auch/ mit den beyden großen Nichien. Die andere kleinere aber sind von sieben Palmen und fünf Minuten. Das Maaß des Portico, kan nach des Tempels Maaß genommen werden. Selbiger Portico ist gewölbet/ vor welchem der Vorhof im Oval geformet stehet. Dieser ware 588 Palmen lang/ und 140 Palmen breit/ auch/ wie die vestigien annoch andeuten/ mit vielen Seulen gezieret.SerlioInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5):
Serlio, Libro Terzo, überprüft anhand der Ausgabe Venedig 1584, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, fol. 56v.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 73 Quelle unbekanntInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Passage lässt sich in keiner der hier nachweislich von Sandrart verwendeten Quellen auffinden. Dennoch steht zu vermuten, dass Sandrart für diesen Abschnitt auf einen Traktat zurückgegriffen hat.Gleichwie in diesem Tempel die Opfer pflegten verrichtet zu werden/ also waren hingegen in diesem Hofe alle Gelegenheiten/ zu den dazumal üblichen Bacchanalien/ befindlich. Es Das Begräbnis Bacchi. stehet noch in diesem Tempel/ des Bacchi antiche Sepultur, von dem kostbaren harten Porfido-Stein/ mit Kindlein/ Trauben und Laubwerk aufs schönste ausgezieret/ in Mannshöhe und halb so breit/ wie auch von Marmorstein ein schöner großer Leuchter: dessen Abbildung/ bey der Vestalischen Jungfrau/ in der Platten bey lit. G zu finden. In dem Vorhof ist noch ein Merkmal vorhanden/ daß alda eine Statue gestanden: davon aber heut zu Tag nichts mehr zu sehen ist.Quelle unbekanntInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Passage lässt sich in keiner der hier nachweislich von Sandrart verwendeten Quellen auffinden. Dennoch steht zu vermuten, dass Sandrart für diesen Abschnitt auf einen Traktat zurückgegriffen hat.
Der Tempel Nervae Trajani.PalladioInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5):
Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. VIII, Del tempio di Nerva Traiano, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 23.Bey und neben dem Ort/ wo zu Rom der Torre de Conti stehet/ welcher von Augusto erbauet worden/ befinden sich auch annoch die vestigia des Tempels Nervae Trajani. Dessen Ansehen ist Prostilos, und seine Manier von vielen Colonnen. Der Porticus oder Eingang/ samt der Cella, sind in ihrer Länge fast zwey Quart. Der Boden dieses Tempels/ erhebt sich von der Erden mit dem Basament, welches um den ganzen Bau herum gehet/ und auf den Staffeln spondiret/ auf welchen man zu dem porticu gehet. Auf dessen Eintheilung desselben. entlegensten Theilen stunden zwo Statuen/ als nämlich zu den Häupten jedes Basaments. Die Basis der Colonnen/ ist Attica, nach der Lehre Vitruvii, wie droben zu ersehen. Der Capitelen Zungen sind nach Art des Oliven-Laubs geformet/ und deren jedesmals fünf zu fünfen/ wie des Menschen Finger an der Hand. Wie ich dann auch sonst befunden und wargenommen/ daß bey allen antichen die Capitelen also geformet sind; und stehen selbige auf solche Weise am bästen/ ja weit schöner/ als wo vier zu vieren zu sehen. In den architraven/ sind sehr vernünftige Bildereyen/ die eine facciata von der andern abschneiden: sie stehen auch nur vorn im Tempel/ weil die facciata, architrave und der fregio in einer Höhe oder Ebne. In solcher findet sich eine Inscription, worvon/ was die Zeit nicht vertilget/ folgendes annoch zulesen:
Inscription. IMPERATOR NERVA CAESAR. AUG. PONT.
MAX. TRIB. POT. II. IMPERATOR II. PROCOS.
Der Cornice ist vortrefflich gebildet/ und hat viel Erhebung oder Vorschuß. Der architrave, fregio und Cornice/ sind/ samt der Colonnen Länge/ ein vierter Theil. Die Mauren/ sind vom Stein Piperno, und mit weissem Marmel überkleidet. In der Cella, nach der Mauer Länge/ waren in allen Tabernakeln sonderbare Statuen gestellet: wie noch an dem Raum derselben zu ersehen/ daß dergleichen müsse alda gewesen seyn.
Ritter Statua Nervae Trajani. Es ware vor diesem Tempel ein weiter und raumlicher Platz/ in dessen Mitte dieses Käysers Statua Equestris gestanden: und vermelden die Sribenten/ es seyen die Ornamenten daran so häuffig und verwunderlich gewesen/ daß der jenige/ so selbige in Augenschein genommen/ ganz erstaunet davor gestanden. Man urtheilet/ es seyen solche von keinen andern Menschen/ als von Riesen/ gemachet worden. Constantinus der Käyser selbst/ als er einsmals nach Rom kommen/ verwunderte sich über dieses Gebäues herrliche Form und auserlesne Kunst dermassen/ daß er sich zu seinem Architecto Ormisda kehrte und sagte: Er wolle in Constantinopel/ zu seinem stätswährenden Gedächtnis/ auch ein solches Pferd aufrichten/ wie dieses von Nerva. Deme antwortete Ormisda: Ein großes Pferd/ mus einen grossen Stall haben. Es würde dann zuvörderst nötig seyn/ daß demselben auch eine Stallung gemachet würde/ wie diese; da er zugleich auf diesen Platz gezeiget. Die Erzählung über den römischen Besuch Kaisers Konstantins ist auf eine Textstelle bei Ammianus Marcellinus zurückzuführen (s. Palladio, I quattro libri (englisch) 2001, S. 372). Demnach bewunderte der Kaiser die Architektur des Trajansforums und verlor die Hoffnung selbst einen ähnlichen Bau errichten zu lassen. Nur die Reiterstatue Trajans, die sich in der Mitte des Atriums befand, wollte Konstantin nachbilden lassen, worauf der bei ihm stehende Hormisdas erwiderte: »Vorher, mein Kaiser, laß einen solchen Stall bauen, wenn du dazu imstande bist; dann soll das Pferd, das du herstellen lassen willst, ebenso breit darin ausschreiten wie das, das wir hier sehen.« (Amm. 16, 10, 15–16), vgl. Ammianus Marcellinus, S. 179. Der Überlieferung des Ammianus Marcellinus zufolge, könnte es sich somit bei des »Käysers Statua Equestris« um das kolossale Reiterstandbild Trajans auf dem Trajansforum handeln. Für das hier beschriebene Nerva-Forum sind ebenfalls Ehrenstatuen durch Inschriften bezeugt, etwa ein Monument das eine Statue des Stifters neben einer Trajans trug (vgl. Lahusen 1983, S. 26–27). Die herumstehende Colonnen haben keine Piedestalen/ sondern entstehen aus der Erden. Es war auch sehr vernünftig und wol ausgesonnen/ daß der Tempel höher stunde/ als die andern Theile: welche gleichfals von der ordine Corinthio waren. Gerad über dem Cornice, waren kleine Pilastern/ auf welchen wiederum sonderbare Pilastern gestanden. Man verwundere sich nicht/ daß so viel Statuen und Bilder in diesem Bau zu sehen: weil wir lesen/ es seyen derselben in Rom so viel gewesen/ daß sie gleichsam ein anderes Volk praesentiret. In den hierzu gehörigen dreyen Platten/ ist
Hiervon die sechs und dreissigste/ Erstlich dieses Tempels facciata halben Theils vorwarts vorgestellt; lit. T zeiget den Eingang zur Seiten.
sieben und dreissigste Die andere weiset des Tempels innerliche Erhebung/ samt dessen Geometralischer Grundlegung/ mit dem umligenden Platz. Lit. S ist der Ort/ wo die Statua Nervae Trajani gestanden.
und acht und dreyssigste Platte. Die dritte/ weiset des Porticûs Länge und geraden Gang zur Seiten/ samt deren Intercolonnen: wodurch erhellet die geführte Ordnung der Colonnen/ die den ganzen Platz umfiengen.PalladioInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5):
Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. VIII, Del tempio di Nerva Traiano, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 23.