Miscellantafel mit römischen Instrumenten und einer Statue (TA 1675, Tafel G)

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Basis-Daten

Datierung

1675

Material/Technik

Kupferstich

Signatur und Bezeichnung

G.C. Eimart sculpsit.

Abbildung(en) in der »Teutschen Academie«

TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), Tafel G (nach S. 48)

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»… ausgezieret/ in Mannshöhe und halb so breit/ wie auch von Marmorstein ein schöner großer Leuchter: dessen Abbildung/ bey der Vestalischen Jungfrau/ in der Platten bey lit. G zu finden. In dem Vorhof ist noch ein Merkmal vorhanden/ daß alda eine Statue gestanden: davon aber heut zu Tag…«
TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 25

»… gewesenen Patrons/ des Kunst-liebenden Prinzens Justiniano Palast/ zu Rom/ verwahret aufgehalten wird/ und neben derselben/ die vornehmste Instrument, welche die Alte zu ihren Opfern gebrauchet/ wie hiebeygefügte Kupferblatte/ mit Lit. G. bezeichnet/ ausweiset/ damit diejenige/ so irgend nicht selber in Italien reisen/ oder daselbst dergleichen Sachen zu sehen bekommen/ eine Idea haben möchten/ deren sie sich/ in fürfallenden Gelegenheiten/ bedienen können.«
TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 47

»… Careten/ und muste der jenige/ der in ihren Wagen sich sezte/ seine Frechheit mit dem Leben bezahlen. Eine solche fürnehme Jungfer ist unsere Mahlerin Lala gewesen/ zu deren Kupfer-blatten ich auch/ der Kunst halben/ den behörigen Mahl-Zeug oben beygefüget habe.«
TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 47

»… samt denen alten Romanischen Kriegs Rüstungen zu Waßer und Land/ in der Kupferblatten F: Also auch die Kunstreiche Vestalische Jungfer Lala, mit den alten Heydnischen Opfer-Instrumenten/ in der Kupferblatte G. Und die in der Kupferblatte K. ausgebildete Florentinische Wieder-Erfinder der fast ganz erloschenen…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 337

Kommentare

Wie bereits Sponsel bemerkt ist der Fries mit Opferinstrumenten im Hintergrund des Stiches aus dem gleichen Kupferstich in Lafréry, Speculum Romanae entnommen wie auf der Tafel F, vgl. Sponsel 1896, S. 153. Im Vordergrund ist die Statue der sog. »Hestia Giustiniani« zu sehen, die Sandrart als »Lala« bezeichnet und in dem Kapitel über antike Künstlerinnen behandelt (s. TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 46). Entsprechend dazu sind in dem antiken Fries im Hintergrund modernes Malgerät und ein Buch hinzugefügt (vgl. Klemm 1994, S. 21). Im Gegensatz zu der Tafel F, in der durch die Schiffschnäbel militärische Themen überwiegen, wurden in dem vorliegenden Kupferstich die sakralen Elemente des Relieffrieses übernommen. Diese korrespondieren somit mit der Statue der »Lala von Cyzicus oder Spiga, welche eine Vestalische Nonne gewesen« (vgl. TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 46). Weiterhin ist entsprechend Sandrarts Erwähnung zu ihrer linken Seite ein Kandelaber von Santa Costanza zu erkennen, s. TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 25.
Saskia Schäfer-Arnold, 17.06.2009