TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 349
De Bie (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 442 ff. Die Struktur und Abfolge der Vita wurde durch entsprechend markierte Einschübe von Sandrart verändert.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 576
Rom/ wider seiner Mißgönner Verhoffen/ je länger je höher/ woraufhin er auch die Jungfräuliche Märtyrin Susanna/ mit einem Palmenzweig in der Hand/ Seine Susanna. gemacht/ welches in der Kirchen della Madona de Loreta zu Rom/ neben dem Altar aufgerichtet stehet. Da nun solche Figur von Marmor/ von männiglich/ wegen der großen Qualität/ besehen worden/ ist Francisci Ruhm so hoch gewachsen/ daß er dardurch alle seine Mißgönner und Verläumder überwunden und zu schanden gemacht.De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 442 ff.
Die Struktur und Abfolge der Vita wurde durch entsprechend markierte Einschübe von Sandrart verändert.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 576
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Zusatz stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 26.Arbeitet an einem S. Andreas mit den fürnehmsten Künstlern in die Wette. Hierauf dingte ihm der damalige Pabst Urbanus VIII. einen S. Andream, in zweymaliger Lebens-Größe/ für S. Peters Kirchen an/ und damit er die Kunst der damals berühmtesten Meistern erfahren möchte/ bestellte er zugleich einen S. Longinum an Lorenzo Bernin, an einen deßelben Discipeln eine S. Helenam, und an den Mochi von Bolognen eine S. Veronicam: Da bemühte sich nun ein jeder aufs äußerste und in die Wette/ die Meisterschaft zu erhalten/ Quesnoy aber machte sein Modell allererst in der Kirche von Erd/ in der Nichie oder Fach/ Größe und Form/ wie das rechte Werk seyn solte/ welches/ als es von dem Papst besichtiget/ auch alsobald sehr gelobet worden/ mit ertheiltem Befehl/ daß das rechte Werk auf diese Weiß solle unverzüglich verfärtiget werden/ worzu auch unser Quesnoy ganz willfährig gewesen/ und nichts mehr verlangt/ als daßelbe mit erstem an das Tages-Liecht zu bringen/ würde es auch ohne Zweifel nicht unterlaßen haben/ wofern er nicht von einer gewißen Person/ (dern Namen ich/ Ehren halber/ verschweige)
Gemeint ist die Intrige Gian Lorenzo Berninis; vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 861, Anm. 515, 11 f. daran merklich wäre verhindert worden/ indem dieselbe ihme bald den Marmorstein verhalten/ bald denselben zu andern Sachen gebraucht/ ja auch endlich das Modell bey Nacht fast gar verderbet/ auch darneben Hindernußen in Weg geworfen/ daß ihm das deputat-Geld vorenthalten worden/ welches ihne dann/ weil er 5. Jahr lang an solcher Figur/ mit Beyhilf anderer/ die das gröbste ausgehauen/ umgangen/ und darzu große Baarschaft vonnöhten gehabt/ sehr unwillig und desperat gemacht. Und obwolen der Papst öfter das Monat-Deputat ihme du Quesnoy ohne Verzug zu erlegen ernstlich anbefohlen/ so waren jedoch des andern heimliche contra-minen also kräftig/ daß er wol in einem ganzen Jahr keine Bezahlung erhalten/ wordurch dann unser stattlicher Künstler merklich verhindert worden/ bis daß der Prinz Vincentio Justiniano, unser sonderbarer Patron/ nachdem ich ihn dahin disponirt/ dieses angefangene Werk zu besichtigen/ sich die Vortreflichkeit deßelben also wol gefallen laßen/ daß er ihm eine Statue in Lebens-Größe/ nämlich eine Reginam Coeli, in weißen Marmor/ angedinget/ und immittelst demselben das Geld vorgeschoßen/ um damit seinen Andream auszufärtigen. Wie nun diese große machina in St. Peters Kirchen an seinem Ort aufgesetzet/ und an dem Ostertag der Papst mit dem ganzen Hof/ im Pontifical, diese Kirchen besucht/ ist man bey vorgedachter Statuen des heiligen Andreae still gestanden/ da dann der Vorhang nidergelaßen worden/ aufdaß gedachter Papst Urbanus selbigen nach Verlangen zum ersten besichtigen konte/ der ihne auch so treflich vergnügt/
daß er sich über die köstliche Invention, schöne Gestalt/ Proportion, und Maaß/ Ordnung/ Kleidung/ nackenden Leib/ und verwunderlicher Natürlichkeit/ zum höchsten erfreuet.
Besonders/ weil er dieses Heiligen gen Himmel sehendes Angesicht sehr anmutig/ andächtig und natürlich befunden/ wodurch dann sein Gegenpart erleget/ und dieses sein Werk vor allen andern/ so wol Modernen als auch Antichen Statuen/ erhoben und gepriesen worden. Wie es dann die Italiänische Künstler selbsten (unangesehen sie ihrer Nation vor andern zugethan) frey bestanden/ daß Michaël Angelo Buonaroti niemaln in der Kunst so hoch gestiegen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Zusatz stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 26.
De BieInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 442 ff.
Die Struktur und Abfolge der Vita wurde durch entsprechend markierte Einschübe von Sandrart verändert.Ferners wurden von seiner Hand viel gute Andere seine Werke. Contrafäte etlicher Potentaten in Marmor sehr vernünftig/ wolgleichend und zierlich gebildet/ als nämlich vorgemeldter Prinz Justinian/ der Cardinal von Savoje, De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 442 ff.
Die Struktur und Abfolge der Vita wurde durch entsprechend markierte Einschübe von Sandrart verändert.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Einschub findet sich nicht bei de Bie. Dieser berichtet zwar von den »Graef-Tomben inde kercke van de Madonna dell’Anima« nennt jedoch nicht die Namen der »Amsterdamer Edelleute« – wie Sandrart sie bezeichnet.neben deme aber zwey Amsterdamer Edelleute/
Marion Boudon-Machuel nimmt an, dass es sich hierbei um Ferdinand Van den Eynden (gest. 1630) und Adrian Vryburch handelt (gest. 1628) (vgl. Boudon-Machuel 2005, S. 333), deren Epitaphien Duquesnoy gestaltete (vgl. auch Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 409, Anm. 1021). Büsten dieser beiden Personen haben sich jedoch nicht erhalten. dern einer von Freyburg/ der andere aber mir unbewust/ wie solche nämlich in Controvers und Zwispalt gerahten/ so daß auch im Duell dem einen das Leben benommen worden; aufdaß man ihn nun/ den Entleibten/ als reformirter Religion/ in die Kirche begraben möchte/ wurde ein schön weiß marmorsteineres Epitaphium dahin versprochen; und auch/ vermittels deßen/ erhalten/ daß er mitten in der Teutschen Kirchen zu Rom/ genannt Madona de AnimaSandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Einschub findet sich nicht bei de Bie. Dieser berichtet zwar von den »Graef-Tomben inde kercke van de Madonna dell’Anima« nennt jedoch nicht die Namen der »Amsterdamer Edelleute« – wie Sandrart sie bezeichnet.De BieInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 442 ff.
Die Struktur und Abfolge der Vita wurde durch entsprechend markierte Einschübe von Sandrart verändert., sehr reputirlich begraben worden/ worzu du Quesnoy zum Gedächtnus ein herrliches Epitaphium von weißen Marmor/ wie zwey Engel ein Trauer-Tuch halten/ worinn des Umgebrachten Name/ mit andern annehmlichen Zierrahten/ so sehr anmuhtig zu sehen stehet.De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 442 ff.
Die Struktur und Abfolge der Vita wurde durch entsprechend markierte Einschübe von Sandrart verändert. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Zusatz stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 26.Es sollen aber hernachmals mehr Epitaphien von seiner Hand dahin kommen/ und auch sehr gerühmt worden seyn/ weil solche aber erst nach meinem von dannen reisen verfärtiget/ als werde ich von dern Beschreibung wolentschuldigt seyn.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Zusatz stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 26. De BieInformat. zur Quellenmarkierung:
Hier folgt Sandrart im Wesentlichen de Bies, der jedoch seine Wertschätzung für den Künstler in einem Lobgedicht formuliert (vgl. De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 444).Mehr ist in der Kirchen à Campo santo ein Kind mit einem Todtenkopf in Marmor/ mit viel andern theuer-geschätzten monumenten zu sehen/ daß also das berühmte Rom/ und sonst ganz Italien/ ja die ganze Welt bekennen müßen/ daß Quesnoy als ein Nieder-Teutscher im Bildhauen und in allen Theilen derselbigen edlen Kunst sein Lob über alle andere alte und neue Italiäner/ auch andere Nationen/ weit erhoben/ und für einen Phoenix unter den Künstlern zu halten gewesen seye.De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Hier folgt Sandrart im Wesentlichen de Bies, der jedoch seine Wertschätzung für den Künstler in einem Lobgedicht formuliert (vgl. De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 444).
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Zusatz stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 26.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 578Mit diesem schönen Lob dann auch seine herrliche Person/ als die da gerad von Leib/ lang und Sein Lebenswandel. wolgebildet/ von lichten Haaren/ frölichen humors, doch erbar und züchtig/ beständig und freundlich/ auch gegen jederman cortes ware/ wol übereingestimmt/ also daß ich in Warheit zu bekennen gedrungen werde/ daß wir einander die sieben Jahr lang/ als wir zusammen vergesellschaftet gewesen/ viel vertreuliche gute Dienste erwiesen/ sonderlich aber/ wo er wegen seiner Verfolger in Nöthen gewesen/ hab ich ihn allezeit so befunden/ wie mans an einem Tugendhaften Menschen erwünschen möchte/ wo ich auch je einigen Fehler an ihme solte tadlen/ ists allein dieser gewesen/ daß er mir nicht gefolgt/ und mit mir zugleich von Rom abgereiset/
Dieser Zusatz stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 26.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 578