TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 350
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Dieser Zusatz stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 26.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 577
weil sein Lob in so hohem esse daselbsten schon war/ sondern in seinem einsamen und schlechten Wird in Frankreich beruffen. Leben/ als wir Fremde zu thun pflegten/ zu seinem selbst eignen Schaden/ so fortgefahren/SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Zusatz stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 26.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 577 De BieInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 442 ff.
Die Struktur und Abfolge der Vita wurde durch entsprechend markierte Einschübe von Sandrart verändert.biß daß endlich der König in Frankreich ihn zu sich beruffen/ und für gute Besoldung/ nebenst Ubersendung barer zwölf hundert Cronen/ ihme Dienst anerbotten/ worauf er gleich gebildet eine gemarterte Jungfrau fünf Schuch hoch über die massen holdselig und Kunstreich/ und solche dem Könige voran geschicket/ bald aber darauf selbst gefolget. Indem er sich aber nun nicht allerdings wol auf (ohne Zweifel wegen seiner schlechten Wartung zu Rom) befunden/ ist er wegen der Schiffahrt auf dem Meer zu Livorno gar erkranket/ und daselbst auch verschieden: Da er dann zu denen Minoriten
Duquesnoy wurde in der Franziskanerkirche Madonna del Carmine in der dt.-ndl. Kapelle begaben; vgl. Boudon-Machuel 2005, S. 174. mit jedermans großen bedauren begraben worden/ weil man noch mehrere Früchte von seiner ruhmwürdigen und meisterhaften Hand erwartet/De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 442 ff.
Die Struktur und Abfolge der Vita wurde durch entsprechend markierte Einschübe von Sandrart verändert. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Zusatz stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 26.indem er ungefähr erst 52. Jahr alt gewesen
Duquesnoy stirbt am 12.07.1643 auf dem Weg nach Paris zu Ludwig XIII. im Alter von 46 Jahren; vgl. auch Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 861, Anm. 517,27.: Ihme zu Ehren ist sein Contrafät in die Kupferblatte N.N. gesetzet worden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Zusatz stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 26. De BieInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 442 ff.
Die Struktur und Abfolge der Vita wurde durch entsprechend markierte Einschübe von Sandrart verändert.Von ihm hat auch sein Bruder/ so auch ein Bildhauer gewesen/ zwar viel gutes in der Kunst erlernet/ aber in dem Tugend-Wandel zuletzt gar nicht nachgefolget: Selbiger hat sich zu Brüßel gesetzt/ und so gelebet/ daß die Erbarkeit solches zu erzehlen verbeut: Er ist aber auch/ wie er gelebet/ gestorben/ zum Beyspiel allen Menschen und Lehrspiegel/ daß Tugend und Laster ihren Meistern endlich lohnen.
Jerôme Duquesnoy d.J. wurde 1654 wegen eines in Gent begangenen Sittlichkeitsdeliktes hingerichtet (vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 863, Anm. 518, 6). In Gent befindet sich gleichsam das Hauptwerk Jerôme Duquesnoys: das Grabmal des Erzbischofs von Triest (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 409, Anm. 1023).De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 442 ff.
Die Struktur und Abfolge der Vita wurde durch entsprechend markierte Einschübe von Sandrart verändert.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 21).XX. Alexander Algarde/ Bildkünstler von Bolognen.AAlexander Alexander Algarde von Bolognien gebürtig/ war im Zeichnen und Possiren aus Erden oder Stein in selbiger Kunst-liebenden Stadt der berühmteste/ deßwegen er auch nacher Rom beruffen worden/ um daselbst aus Marmorstein eine große Menge herrlicher Statuen zu verfärtigen/ durch welche er dann sein Lob herrlich gemehret
Anschließend an seinen Aufenthalt in Venedig ist Algardi ab 1625 in Rom nachzuweisen. Hier wird er zunächst von Dominichino und dem Bologneser Kardinal Ludovisi unterstützt. In den Jahren 1626–31 restaurierte er antike Statuen für ihn. Durch das Restaurieren von antiken Werken wird er auch später hervor treten (vgl. etwa »Die drei Grazien«). In Rom wurde Algardi besonders von Papst Innozenz X. (1644–54) protegiert unter dem er die Stellung des in Ungnade gefallenen Bernini einnahm (vgl. AKL, Bd. II, S. 345 ff.).. Er folgte des Francesco du Quesnoy Manier in den Bildern/ Kindern und andern nach/ weil er selbige über alle andere aestimirt/ und wurde auch nach abreisen ermeldten Francesco für den Kunstreichesten und berühmtesten geachtet/ weiln er universal und sehr inventiv wäre/ wie seine meisterhafte Statuen in Rom und bey uns seine trefliche gypsene Abgüße der Kindlein und anderer Bilder genugsam ausweisen.
Macht eine Stiftung für junge Wäisen/ in der Bildhauerey zu erziehen. Als er aber nun zu zimlichen Alter kommen/ ist er endlichen erkranket/ und allda zu Rom gestorben; da man dann nach seinem Tod ein Testament in Verwahrung des Rahts von Bolognien gefunden/ worinnen er aus seiner Baarschaft etliche Wäisenkinder zu halten/ und aufzuziehen verordnet/ mit dem Beding/ daß selbige zu dieser edlen Bildhauer-Kunst angehalten und unterrichtet werden solten/ dazu ihnen indeßen alle alimentation und Lebens-Mittel vorzustrecken/ biß daß sie selbiger Kunst völlig erfahren/ und ihnen selbsten ihr Stuck Brod gewinnen könten. Diese schöne Gedächtnus stifftete er darum/ weil er selbsten auch ein armer Wäyß gewesen/ durch andere Wolthat aber so hoch kommen/ daß er einen ansehlichen Reichthum erworben/ damit er zuvorderst gegen GOtt sein schuldiges Lob
ablegte/ und auch denen Menschen sein dankbares Gemüt entdeckte.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 21).
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).XXI. Franciscus du Sart, Bildhauer.FRanciscus du Sart, sonst Walon genannt/ weil er in Hennegau gebohren/ ist ein guter Bildhauer worden/ und hat sich nach Rom begeben/ und in seiner Kunst merklich zugenommen. Neben viel andern Statuen von weißen Marmelstein machte er/ wie das Kind S. Johannes vor Christo kniend das Creutz empfänget; ware sonsten sehr hurtig/ und hatte gute Inventiones, heurahtete auch darauf eine von Rom/ und ist hernachmals in Dienste des Königs von Engeland kommen/ woselbst er alle antiche Statuen restaurirt/ und schöne Gedächtnußen von seiner Hand hinterlaßen/ wegen eingefallener Unruh aber hat er sich ins Gravenhaag begeben müßen/ und dem Prinzen von Oranien zur Zier viel Bilder in Garten verfärtiget/ auch des Kunst-Vatters Herrn von Spirings Contrafät nebenst seiner Gemahlin/ als welche gleichfalls wol würdig/ in harten Marmorstein zur ewigen Gedächtnus gebildet zu werden/ weil sie von so edlen Verstand/ großer Tugend/ und eine sonderbare Liebhaberin der freyen und Adelichen Künsten gewesen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
De BieInformat. zur Quellenmarkierung:
Der Eingangsteil der Vita ist von de Bie übernommen (vgl. Sponsel 1896, S. 26/Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 409, Anm. 1026): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 549.XXII. Francisco Fanelli, Bildhauer.FRancisco Fanelli, ein gebohrner Florentiner/ wurde wegen seiner Fürtreflichkeit besonders eines in Helfenbein gefärtigten Pigmalions nach Engeland zum König beruffen/
Hier irrt Sandrart in seiner Übersetzung: Fanelli fertigte keine Pygmalion-Skulptur aus Elfenbein, sondern wurde wegen seines Ruhms, den ihm vor allem seine Arbeiten in Elfenbein einbrachten, selbst als Pygmalion bezeichnet; vgl. Blühm 1988, S. 71. allwo er theils Bilder/ theils Geschirr mit andern so genannten Groteschen von Stein und Helfenbein ausbündig gut gestaltet/De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Der Eingangsteil der Vita ist von de Bie übernommen (vgl. Sponsel 1896, S. 26/Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 409, Anm. 1026): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 549. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser zweite Teil der Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 26).besonderlich ist er in metallenen Bildern zu gießen verwunderlich gewesen/ und konte alles dermaßen sauber heraus bringen/ wie das modell in sich selbst es erfordert/ so daß nicht vonnöhten gewesen/ mit Schneiden oder Feilen weiters demselben zu helffen/ welche Wißenschaft dann er überaus perfect gehabt/ ein ganz großes Bild allein in eines Reichsthalers Dicke zu gießen gewust
In England fertigte Fanelli zahlreiche kleinformatige Tischfiguren, in welchen er v.a. den Umgang mit dem Wachsmodell perfektionierte, so dass Nachbearbeitungen an der Metallfigur kaum noch notwendig waren. Diese Meisterschaft lässt sich an einer kleinen Statuette, sowie einer Miniaturbüste Charles I. – heute beide im Victoria & Albert Museum in London – gut beobachten./ und dahero zu Gedächtnus seiner Hand ich noch etliche Kunststuck von ihme in Metall habe und aufbehalte.
Jedoch werden diese Werke weder in der Beschreibung der Sandrart’schen Kunstkammer, noch im von Johann Jakob von Sandrart erstellten Nachlassinventar erwähnt.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser zweite Teil der Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 26).
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 579XXIII. Daniel Neuberger/ von Augstburg/ Wachsposirer.ES wolte die edle Sculptura uns auch in Teutschland einige/ und zwar sonderlich den Daniel Neuberger/ erwecken/ deßen Vatter auch wol in Wachs posiren/ deßgleichen zierliche Bilder und Historien machen/ und also seinem Sohn einen guten Grund und Anfang zeigen können/ damit sein schöner Geist ferners zu mehrerer Erfahrenheit durch eiferigen Fleiß kommen und steigen möchte; seine Wißenschaft aber bestunde erstlich darinnen/ in zugerichtetem Wachs alle denkwürdige Figuren aufs allergeistreichste mit vielen Historien/ Feldschlachten/ darinnen oft etlich hundert Bilder ganz nett und vollkommen/ also vorzustellen/ daß vorhin niemaln dergleichen Uberfluß und Färtigkeit in Wachs gesehen worden. Neben Sein Arbeit in Wachs. dem aber erfunde er auch die Art/ sein Wachs auf allerley Weiß/ wie es die Natur erforderte/ zu coloriren/ daß es dem abgebildten Menschen ganz und gar in allem ähnlich ware/ auch so gar die Metall und Edelgestein mit ihrer Farb/ Schein und
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 579