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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 273

Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20): Mander, Schilderboek, Het leven van Hans Bol, Schilder van Mecchelen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 260r–260v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrQHlRS].Christina Posselt, 03.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 494
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reichlich bezahlt worden. Weil er aber Anno 1572. zu Mechlen von dem Kriegsvolk jammerlich überfallen und geplündert worden/ als ist er ganz beraubt Seine Gemälde zu Antorf. und unbekleidet nach Antorf gekommen/ allwo ihn ein Kunst-liebender Herr von Belle in Flandern/ Antonius Couvreur mit Nahmen/ wol empfangen und herrlich gekleidet/ so/ daß ihme nichts gemangelt. Unter andern Sachen/ die er zu Antorf gemacht/ mahlete er ein Buch von miniatur, von allerley Fisch und Vögeln nach dem Leben/ so gewißlich würdig zu sehen/ daselbst aber verließe er das Tuch-Mahlen ganz und gar/ weiln er sahe/ daß andere seine Tuch kauffeten und ganz nachcopirten/ oder wol gar für das ihrige angaben; daher er sich ganz auf das Landschaft-Mahlen/ und Historien Legt sich auf die miniatur. von miniatur gelegt/ sagende: Lasset sie dieses nun mir nachthun. Anno 1584. muste er/ wegen des entstandenen Tumults und feindlichen Zufalls/ aus Antorf/ da er dann nach Bergen auf den Dum gekommen/ und daselbst ungefehr zwey Jahr lang wohnhaft verblieben; von dar aber hatte er sich nach Delf/ und folgends auch nach Amsterdam begeben/ woselbst er viel kunstreiche Stuck von Miniatur verfärtigt/ sonderlich aber die Stadt Amsterdam ganz lebhaft/ beedes zur Seiten des Waßers mit den Schiffen/ als auch zur Seiten des Lands/ nebenst noch andern Geschichten von Dörffern verfärtiget/ wordurch er dann großes Geld erworben.

Von seiner kunstreichen Hand sind noch einige fürtrefliche miniaturen zu Amsterdam/ bey dem kunstreichen Herrn Jacob Razet, insonderheit aber ein Crucifix verwunderlich groß zu sehen/ in welchem dann gar viel enthalten/ und er darbey seinen äussersten Fleiß/ so wol in Bildern/ nackenden/ Kleidern/ Pferden/ Landschaften/ und Gebäuden/ gleich als es eine häuffige Histori ist/ die er ganz sinnreich ordinirt/ und sehr künstlich zuwegen gebracht/ angewandt. So gehet auch eine große Mänge von Kupferstichen/ nach seinen Zeichnungen/ unter der Hand herum. Anno 1593. den 20. November, ist er zu Amsterdam/ nachdem er seine erste und lezte Haußfrau/ die er als eine Wittib geheurahtet/ und mit ihr keinen rechten/ sondern Stief-Sohn von ihrem vorigen Herrn hinterlaßen/ gestorben. Seine Lehrlinge. Gemeldter Sohn aber hieße Franz Boels/ und war auch sein Discipel gewesen/ so ebener maßen/ wie sein Vatter/ sehr nett in Landschaften und der miniatur-Arbeit sich herfür gethan. Doch ist er auch in wenig Jahren nach seinem Vatter verschieden. Mehr hatte Bol auch einen Discipel, Jacob Saverey mit Nahmen/ und von Dordrecht gebürtig/ der aber auch Anno 1602. Mit dieser Angabe korrigiert Sandrart das von van Mander fälschlich mit 1603 angegebene Sterbejahr Jacob Savery’s (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Hans Bol, Schilder van Mecchelen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 260v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrQHlRS]).Christina Posselt, 08.09.2011 zu Amsterdam an der Pest gestorben/ und wol sein bäster Discipel gewesen/ sintemalen er seine Sachen mit großem Fleiß und guter Gedult verfartiget/ wie nach der Zeit sein Bruder Roelandt Savery, der seinem Meister in den Werken und der Kunst nicht gar ungleich kommen/ auch gethan; das Contrafe von Bol gehet von Golzio in Gestalt eines Epitaphii in Kupfer aus/ so ihme wol gleichet/ und gar gut gezeichnet ist.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20): Mander, Schilderboek, Het leven van Hans Bol, Schilder van Mecchelen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 260r–260v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrQHlRS].Christina Posselt, 03.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 494

ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20): Mander, Schilderboek, Het leven van Frans en Gillis Mostart, ghebroeders, en Schilders van Hulst, in Vlaender, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 260v–261v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630wbBjQ3].Christina Posselt, 03.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 496
XCVIII. Franz und Gillis Mostart/ Mahler von HulstES geschihet unter hundert/ ja tausend Menschen wol nicht einmal/ daß zwey Geschwistrige

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einander so ganz ähnlich sehen sollen/ daß sie fast in keinem Stuck und Theil zu unterscheiden/ welches jedoch an diesen zween Zwillingen/ Franz und Gillis Mostart/ sich zugetragen/ dann diese waren/ von ihrer Geburt her/ einander so ganz gleich und ähnlich/ daß sie von ihren eigenen Eltern oft selbst nicht unterschieden werden können/ sie wurden aber zu Hulst in Flandern/ unweit Antorf; zur Welt gebracht/ woselbst sie auch mit ihrem Vatter/ der ein gemeiner Mahler gewesen/ gewohnt/ wiewol sonst ihr Herkommen vom Geschlecht des alten Johann Mostart von Harlem entstanden. Es geschahe aber einsmals/ daß Gillis seines Vatters Werk besehen/ und unversehens sich auf einen Stul/ worauf des Vatters Ballet gelegen/ nidergelassen; Als der Vatter nun gesehen/ daß die Farben also untereinander verschmiert/ rufte er Franzen zu sich/ der aber unschuldig erfunden worden/ nachmals ließe er auch Gillis vor sich kommen/ und beschaute denselben allenthalben/ fande ihn aber so sauber/ daß er denselben gleichfals vor unschuldig gehalten; wie sie nun also beysammen gestanden/ wuste der Vatter selbst nicht/ sie auseinander zu unterscheiden.

Ihre Werke. Gillis lernete die Kunst bey Johann Mandyn/ dem Quastemacher/ und Franz bey Heinrich Bleß/ so beyde dann gute Meister worden/ Franz war gut in Landschaften/ und Gillis in Bildern/ absonderlich kleinen; Franz pflegte erstens allezeit selbst seine Bilder zu machen/ endlichen aber nahme er auch andere zu Hülf. Diese Brüder nun kamen Anno 1555. nach Antorf in die Mahlers-Gilt/ woselbst aber Franz/ noch in seiner zarten Jugend/ durch Ansteckung eines vergiften Lufts/ nach viel aus seinen Werken erhaltenem Lob und Ruhm/ gestorben/ deßen besonderer Discipel Johann Soens/ ein sehr künstlicher Meister/ so nachmalen in Italien zu Parma gewohnt/ und sehr ausbündig in Landschaften und kleinen Bildern sich herfürgethan/ so/ daß er keinem in Rom/ Parma oder andern Orten zu weichen Ursach hatte/ gewesen. Gillis bezeugte sich sehr künstlich in Bildern und Historien/ und sonsten auch sehr liebreich im Gespräch/ daß jederman gern bey und um ihn seyn können/ und hatte er mit den Spaniern Macht eiuem Spanier einen artlichen Boßen. ungern zu schaffen; Doch machte er einest für einen Spanier ein Marien-Bild/ der es ihm aber nicht wol bezahlen wollen/ worauf Gillis das Bild genommen/ und es auf seine Staffeley gestellet/ auch mit Wasserfarbe überstrichen/ und demselben nakkende Brüst und Hals gemacht/ so/ daß es mehr einem frechen Weibsbild/ als heiligen Matronen ähnlich geschienen; als nun der Spanier wieder zuruck gekehrt/ hat er denselben hinauf kommen/ aber sich darbey/ als ob er nicht zu Hauß wäre/ verläugnen lassen/ da dann der Spanier/ in Ansehung dieses Bilds/ über den Mahler sich so heftig erzürnet/ daß er zu dem Marggrafen/ der eben bey Ernestus Gillis An dieser Stelle ist Sandrart eine fehlerhafte Übersetzung von van Manders Schilderboeck unterlaufen: Van Mander berichtet, der gefoppte Spanier sei zum Markgrafen »Ernestus« gelaufen – also zum Erzherzog Ernst von Österreich (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Frans en Gillis Mostart, ghebroeders, en Schilders van Hulst, in Vlaender, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 261r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630wbBjQ3]). Den darauf folgenden Satzanfang mit dem Namen »Gillis« – gemeint ist der Maler Gillis Mostaert – übergeht Sandrart, so dass sich gemäß seinem Text der Markgraf bei einem gewissen »Ernestus Gillis« aufhielt.Christina Posselt, 05.01.2010 war/ gelauffen/ und den Mahler verklagt. Indem nun solches geschehen/ wischte Gillis unterdessen die Wasserfarbe wieder ab/ trücknete das Gemähl/ und stellte es wieder an seinen Ort. Der Marggraf aber kam darauf selbst mit dem Spanier/ und sprach: Was hör ich/ Gillis, man berichtet mich einer Ungebühr von euch/ welches mir sehr leid. Gillis aber wiese sie hinauf/ da wurde alles

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20): Mander, Schilderboek, Het leven van Frans en Gillis Mostart, ghebroeders, en Schilders van Hulst, in Vlaender, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 260v–261v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630wbBjQ3].Christina Posselt, 03.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 496