TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 274
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20): Mander, Schilderboek, Het leven van Frans en Gillis Mostart, ghebroeders, en Schilders van Hulst, in Vlaender, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 260v–261v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630wbBjQ3].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 495
wol und sauber an dem Bild gefunden/ und muste der Spanier mit Schanden bestehen/ auch von Gillis wider denselben weiters die Klag geführt/ daß der Spanier all seinen angewandten Fleiß/ Müh und Arbeit gern mit nichts bezahlen wolte. Worauf ihm dann gleich/ durch den Marggrafen/ das Bild zu bezahlen/ anbefohlen worden. Dieser und dergleichen Bossen machte Gillis noch viel mehr/ so aber nicht alle können erzehlet werden/ weil man bald ein eigenes Buch darvon ausgehen lassen könte; In seinem Sein Testament. Sterben verschafte er seinen Kindern die ganze Welt/ sprechend: darinnen sey Gut und Gelds genug/ aber sie müsten solches nur gewinnen. Er starb Anno 1598. den 28.December
Während van Mander fälschlicherweise 1601 als Todesdatum angibt (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Frans en Gillis Mostart, ghebroeders, en Schilders van Hulst, in Vlaender, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 261v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630wbBjQ3]), ist Sandrarts Zeitangabe korrekt., im guten Alter/ und sind seine Werke bey den Kunstliebenden wol geachtet; Zu Mittelburg/ bey den Herrn Wyntgis, ist ein schön großes Stuck/ da die Herren Schützen/ als Herren von Hoboke/ sehr stattlich von den Bauren eingeholt werden; wiederum auch einen Kreuztrager und ein Perspectiv in die Nacht/ wie Petrus von dem Engel erlöst und aus der Gefängnus geführt wird/ samt unterschiedlichen mehr andern Stucken/ so alle fürtreflich und wol gemacht/ von ihm vorhanden.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20):
Mander, Schilderboek, Het leven van Frans en Gillis Mostart, ghebroeders, en Schilders van Hulst, in Vlaender, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 260v–261v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630wbBjQ3].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 495
ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20):
Mander, Schilderboek, Het leven van Marten Hemskerck, constigh vermaert Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 244v–247r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrVd4rU].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 497XCIX. Martin Hemskerken/ Mahler.VIel der berühmtesten Hof-Mahler werden in unterschiedlichen Ländern gefunden/ die ihren unansehlichen Geburts-Ort/ Stadt/ Markt/ oder Flecken berühmt gemacht/ unter welchen nun auch das Dorf Hemskirchen in Holland war/ weil in demselben seinen Ursprung der kunstreiche Mahler Martin Hemskerk Anno 1498. von Jacob Wilhelm von Veen/ einem Bauersmann/ hergenommen. Es hatte aber Martin von Jugend aus zu der Mahlkunst eine gute Zuneigung/ daher er den ersten Anfang zu derselben in Harlem/ bey einem/ Cornelius Wilhelm mit Namen/ so ein Vatter Lucas und Floris/ zweyer fürtreflichen Mahlere (die Italien/ Rom/ und andere Länder besucht) gemacht: Wird von seinem Vatter zum Baurenwerk angeführt. Nachdem aber den Vatter Martins bedunkt/ daß die Mahlkunst nichts besonders in sich hielte/ hat er seinen Sohn wieder nach Hauß/ um denselben zu seinem Ackerbau und Baurenwesen zu gebrauchen/ genommen/ welches wol mit großem Widerwillen des Jünglings/ als der in seiner angefangenen Kunst gern fortgefahren/ geschehen.
Wie er nun mit großem Unlust bey dem Baurenwesen/ als Kühemelken und dergleichen/ seyn muste/ gieng er einstens von dem Melken/ mit dem Eymer auf dem Kopf/ stieße ungefehr an einen Ast des Baums/ und verschüttete alle Milch/ worüber der Vatter/ sehr erzürnt/ ihme mit einem Stecken nachgelauffen und schlagen wollen. Als er aber selbige Nacht verborgen auf dem Heustock geschlaffen/ hat ihn des andern Tags seine Mutter mit einem Wandersack und etwas Reißgelt versehen/ worauf er noch denselben Tag durch Harlem auf Delf kommen/ und sich wieder zu der Kunst bey einem/ Johann Lernet bey Johann Schorel. Lucas mit Namen/ begeben/ woselbst er dann im Zeichnen und Mahlen so großen Fleiss angewandt/ daß er in kurzer Zeit treflich zugenommen.
Indem aber zu selbiger Zeit der Namen des Johann Schorel sehr weit ausgebreitet worden/ weil derselbe eine herrliche neue Manier aus Italien
mitgebracht/ so einem jedwedem/ und zwar absonderlich dem Martin wolgefallen/ hat er so viel zuwegen gebracht/ daß er nach Harlem zu diesem Meister gekommen/ und bey demselben/ in seinem gewönlichen Fleiß/ von neuen wiederum sich fortgeübt/ so/ daß er leztlich seinem vorgegangnen Meister in der Kunst gleich geworden/ und beeder Werk man nicht zu unterscheiden gewust. Welches/ als es der Meister vermerkt/ und darbey auch besorgt/ daß seine Ehre zimlich/ durch dieses Jünglings Kunst/ verdüstert werden dörfte/ hat er selbigen von sich geschaft: Demnach begab er sich in die Behausung Peter von Fopsen zu Harlem/ allwo Cornelius von Berenstein/ seliger Gedächtnus/ zu wohnen pflag; daselbst machte er unterschiedliche Werke/ auch eine Sol und Luna in seine hintere Kammer zu den Bett-Bildern/ groß nach dem Leben/ wie auch hernach einen Adam und Eva in Lebens-größe/ und/ wie man gesagt/ ganz nackend. Seine Kos - und Ehfrau Peter Johann Fopsen war ihm wolgewogen/ und wolte nicht leiden/ daß man ihn schlechts hinweg Martin hieß/ sondern sagte zu denen/ so nach ihm fragten/ man müße ihn nicht Martin/ sondern Meister Martin heißen/ als der solches wol verdiente.
Von dannen kam er zu einem andern/ Joas Corneliß/ einem Goldschmidt/ auch zu Harlem/ für Seine Werke. den er/ unter andern vielen Werken/ die er ihm gemacht/ auch einen sehr künstlichen Altar des heiligen Lucae verfärtiget/ und hernach denen Mahlern zu Harlem/ bey seiner Abreiß nach Rom/ verehrt/ darinnen ware S. Lucas sitzend/ als ob er die heilige Jungfrau Maria mahlt/ mit ihrem Kind anf der Schoß gebildet/ so ein herrlich und fürtrefliches Werk/ auf eine schöne Weiß und Manier erhoben/ dabeneben sehr künstlich/ dem Tag nach/ abgeschnitten; das Marien-Bild hat ein liebliches Angesicht/ mit einem sonderbar-lieblichen und freundlichen Kindlein/ auf ihrer Schoß ligt eine schöne Indianische Decke/ von unterschiedlichen Farben schön und herrlich geziert/ alles sehr gefällig und nicht zu verbäßern. Der heilige Lucas ist nach dem Angesicht eines Becken ganz lebhaft gecontrafätet/ und alles sehr nett von unten auf zu sehen: Hinter diesem Heiligen stehet ein Poët, mit Blättern auf dem Haupt gekrönt/ so ihme Martin nicht übel ähnlich scheinet; ob er nun mit deme wollen zu erkennen geben/ daß die Mahlkunst und Dichterey eine Gemeinschaft haben/ und daß die Mahlkunst einen Poetischen Geist erfordere/ oder ob er nur damit die Geschichte auszieren wollen/ weiß ich nicht/ dabey ist auch ein Engel/ so eine brennende Fackel hält/ sehr wol gemacht. Ich weiß kein Stuck von dieses Künstlers Hand/ in dem schönere Angesichter/ als in diesem Werk/ die Metßlerey sind viele flache Felder/ und oben her ein Papagey mit seinem Korb/ unten her ist gemacht ein Brieff/ mit Wachs angeheft/ worauf einige Niderländische Zeilen geschrieben. Diese werden von van Mander zitiert: »ot een Memory is dese Tafel ghegheven/ Van Marten Hemskerck, die’t heeft ghewracht,/ Ter eeren S. Lucas heeft hy’t bedreven,/ Dus ghemeen ghesellen heeft hy mede bedacht./ Wy moghen hem dancken, by daghe, by nacht,/ Van zijn milde gifte, die hier staet present:/ Dus willen wy bidden, met al onse macht,/ Dat Gods gratie hem wil zijn ontrent,/ Anno Duyst Vc. XXXII. ist volent./ Den 23. Mey.« (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Marten Hemskerck, constigh vermaert Schilder, hier zitiert nach der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 245v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrVd4rU]). Diese Tafel ist/ gleich wie sie deßen wol würdig/ von der Obrigkeit aus Harlem erkauft/ und in die Fürstliche Antecamera, wo sie von vielen allezeit besehen wird/ aufgehangen worden; Dieses Stuck hat er in seinem 34sten Jahr gemacht/ wie an dem Datum, bey seinem Gebuhrts-Jahr/ zu sehen ist.
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20): Mander, Schilderboek, Het leven van Marten Hemskerck, constigh vermaert Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 244v–247r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrVd4rU].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 497