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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 232

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Die Vita Hans Grimmers wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 17).Christina Posselt, 02.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 448
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einigen Stuck mehr etwas bewust ist: Von seinen Lehrlingen aber will ich noch eines und anders melden. Ich sage bey Philipp Ufenbach.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Vita Hans Grimmers wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 17).Christina Posselt, 02.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 448

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Vita Burgkmairs wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 17).Christina Posselt, 02.08.2010
XXVI. Hans Birkenmayer/ Mahler von Augspurg. ES ist nicht wenig zu bedauren der grosse Unfleiß und Versaumung unserer Vorfahren der alten Teutschen/ welche/ ob sie wol viele fürtrefliche Meister in unserer Kunst gehabt/ dannoch derselben Lob/ Kunst und Lehre nicht mit einigen Zeilen zur Nachricht/ Folge und Antrieb verfasset/ und aller Nachwelt zur Wissenschafft hinterlassen haben/ gewiß ists/ daß/ so ich nicht mit gegenwärtigen nohtwendigen Werk ins Mittel getretten wäre/ und das jenige/ was ich theils von denen alten Künstlern gehört/ theils gesehen/ aufgezeichnet hätte/ solte ihrer viele hochrühmliche Fürtreflichkeit wol gänzlich erlegen und in Vergessenheit gekommen seyn/ daß unsere Nachkömlinge gar nichts von ihrer Kunst und Tugend würden gewust haben: wie es dann gegenwärtigen Hans Birkmayer unfehlbar begegnet wäre/ welcher (wie aus seinen Werken abzunehmen) ein Lehrling und Discipul Albrecht Dürers muß gewesen seyn/ darinnen mich noch mehr Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Porträt des Hans Burgkmair
Vitenporträt Hans Burgkmair (TA 1675, Tafel BB)
sein eignes von schwartzer Kreide gemahltes Contrafät In der lateinischen Ausgabe gibt Sandrart Dürer als Urheber der Zeichnung an: »à Dürero confecta effigies« (vgl. Sandrart, Academia 1683, S. 220); Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 822, Anm. 415,33.Christina Posselt, 08.06.2011/ so in meinem Zeichen-Buch verwahret/ und in der Kupferblatte Bb. dem großgünstigen Liebhaber communicirt wird
/ stärket/ wobey sein Nam Hans Birkmayer Mahler/ 44 Jahr alt/ Anno 1517. mit dem gewöhnlichen Zeichen

Seine Werke. Dieses höchstlobwürdigen Mannes ruhmliche Werke erhellen in vielen Büchern/ als in dem Buch Käiser Maximiliano zu Ehren von Schimpf und Ernst gefärtiget/ worinn sehr viel zierliche und schöne Holzschnitte von seiner Hand/ so alle die Uberflüssigkeit seines Verstands ratsam anzeigen. Neben solchen hat er ein noch viel herrlicheres Werk/ nemlich bey 100. grosse Regal-Bögen in Holzschnitt gefärtiget/ dergleichen niemalen von einigen ausgangen/ die alle zu Ehren obernenten Käisers gemacht/ als schöne und auf unterschiedliche Art gestalte Triumph-Wagen/ darunter vier von Dürers eigner Hand/ andere von Birkmayer mit und ohne Pferde/ die durch Menschen fortgezogen werden/ oder durch innerliche gekünstlete Instrumenta gehend gemacht/ in andere aber Hirschen oder sonst einige Thiere gespannt sind. Er hat auch Wägen mit musicalischen Chören besezt/ worauf theils die Tugenden des Käisers/ theils dessen Beamte praesentirt sind/ gebildet/ die Herolde reiten voran zu Pferd/ dann die Rechts-Beamte biß zu den Kriegs-Bedienten/ zu Wasser/ zu Pferd und zu Fuß mit etlich 100. andern Personen/ auch das Vortrabs- Troß- Marquatäners und Furagiers-Gesindlein/ von den höchsten biß zu den geringsten/ nach jedes Stands Art/ dermassen stattlich/ daß niemals etwas herrlichers/ sauberers/ und künstlichers gemacht worden/ aus was Ursach aber dieses schöne Werk nicht heraus kommen/ obs der klägliche Hintritt des Käisers/ oder etwas anders gewirket/ weiß ich nicht/ dann alles/ was ich hievon gesehen/ sind nur Prob-Drücke/ und ist niemal einiges completes mit der Beyschrift gefunden worden. Vorgemeldtes Exemplar wurde mir von

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meinem lieben Freund Matthaeus Merian dem alten/ zu grossem Gefallen überlassen/ als der dieses Buch von dem Georg Mitner/ Kunsthändler zu Augspurg/ überkommen/ wobey er/ Mitner/ ihn vergewissert/ diese Holzstücke wären zu Augspurg in einem Gewölb zu finden/ darum/ als solches schöne Buch mehrgemeldter Herr von Spiring bey mir gesehen/ habe ich seinem Kunst-Verlangen nicht wollen zugegen seyn/ sondern grossen Fleiß angewandt/ ob ich die Stöcke bekommen möchte/ endlich aber anders nichts/ als ein Blat des Aufzugs der adelichen Pichonierer samt dem Marsch eines unordentlichen Kriegs-Trosses antreffen können/ dannenhero ich besorge/ sie werden unlängst durchs Feuer verzehrt worden seyn.

Und Gemählde zu Augspurg. Es hat dieser Birkmayer ein Eckhaus der Graf Fuggerischen Wohnungen zu Augspurg auf dem Weinmarck sehr künstlich gemahlt/ wie auch gegenüber S. Anna Kirchen eine Behausung/ woran er sehr künstlich und sinnreich auf die Mauer unterschiedliche Artisten gestellt/ so perfect von Farben/ daß/ unangesehen selbiges dem Wind/Regen/ Sonnen und anderm Ungewitter völlig entgegen gesezt/ es dannoch in so viel Jahren nicht das wenigste verloren noch abgenommen hat. In S. Catharinen Closter jeztgemeldter Stadt ist von seiner Hand/ im Creuzgang/ ein sehr grosses auf Holz gemahltes Stuck zu sehen/ darauf die sieben Kirchen zu Rom/ wie solche von den ankommenden Peregrinen allerhand Nationen besucht werden/ vorgestellet/ unter andern findet sich auch S. Ursula mit ihrer grossen Gesellschafft darunter: Und obschon/ wegen der grossen Mänge halber/ die Bilder zimlich klein/ so ist doch dieses Werk/ wegen der raren Invention, treflicher Actionen/ und fremder zierlicher Kleidung/ preiswürdig/ und in hohem Wehrt zu halten.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Vita Burgkmairs wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 17).Christina Posselt, 02.08.2010

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dies Vita ist von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 17). Neudörfer, der Hans von Kulmbach ebenfalls in seinen Künstlernachrichten aufnimmt, erwähnt lediglich den Tucheraltar und ein Marienbild von 1519 (vgl. Neudörfer, Nachrichten, S. 134, Nr. 42).Christina Posselt, 02.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 450
XXVII. Johann von Kulenbach.JOhann von Kulenbach ware ein Discipel Albrecht Dürers/ und wurde von seinem Lehrmeister/ wegen wol ergriffener Manier/ sehr geliebt und in allem befördert/ weiln er ihme in seinen Werken treflich an die Hand gienge. Seine Geburts-Stadt ware/ der gemeinen Sage nach/ Kulenbach in dem Fürstenthum Barayt; er liesse viel in Holzschnitt ausgehen in unterschiedlchen Büchern/ alles nach seines Lehrmeisters Weis. Unter den fürnehmsten seiner gemahlten Werke ist zu Nürenberg der von Johann Fischern/ in S. Sebalds Kirche/ gegen dieses Heiligen kunstreich von Metall gegossener Sepultura über/ an die Mauer befestigte Altar/ darinn eine auf denn Thron sitzende Jungfrau Maria mit dem Christkindlein/ die zur Seite von denen Heiligen/ Catharina und Barbara/ bedienet wird/ auf einem der Flügel dieses Altars ist S. Peter und S. Lorenz mit gedachten Domherrns Contrafät/ auf dem andern S. Johannes Baptista und S. Hieronymus, die ganz auf seines Lehrmeisters Manier gemahlt/ als der diese Invention sehr sinnreich und curios mit der Feder vorgerissen hat/ welches unter den liebsten Stucken in meinem Kunst-Zeichenbuch mit Anno 1511. gemerket/ zur Gedächtnis aufbehalten wird: Wo und wann er gestorben/ auch andere

Sandrart (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Dies Vita ist von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 17). Neudörfer, der Hans von Kulmbach ebenfalls in seinen Künstlernachrichten aufnimmt, erwähnt lediglich den Tucheraltar und ein Marienbild von 1519 (vgl. Neudörfer, Nachrichten, S. 134, Nr. 42).Christina Posselt, 02.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 450