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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 162

Ridolfi (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. I, S. 191–192.Christina Posselt, 16.09.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 373
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Als dieses Stuck der König überkommen/ ist nicht zu beschreiben/ wie hoch er sich darüber verwundert/ und darob erfreuet/ hat auch alsobald die Kunst Titians mit einem Geschenke von zwey tausend Cronen belohnet/ welche ihme über Genua übersendet worden/ er gabe auch alsobald ernstlichen Befehl nach Meyland/ man solte ihme seine Bestallungen alsobald erfolgen lassen/ deme der Goubernator gleich nachkommen lassen.RidolfiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. I, S. 191–192.Christina Posselt, 16.09.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 373

ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Tiziano Vccello, van Cadoor, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 175r–176v [Accessed: 2011-10-31. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/62qQtml55].Christina Posselt, 16.09.2011
Noch unzehlbare andere Stuck hat seine Kunstreiche Hand/ so wol für Fürsten als andere Privat-Personen gemacht/ und seynd selbige an unterschiedlichen Orten noch dato zu sehen; Er machte ein Bild mit dem Angesicht Christi/ und ein Jüdisches Bübisches Gesicht/ deßen/ so Christo den Kayserlichen Zinsgroschen weist/ diese nun sind/ nach Bezeugung unserer Künstlere die bäste/ so Titian jemalen gemacht. Er contrafätete den Herzog ligend/ mit einem Arm auf einem großen Geschütz/ also auch dieSigniora Laura, so nachmalen Herzogin ward; Van Mander führt an dieser Stelle noch ein Zitat aus Ariosts Orlando furioso an: »E Tizian che honora/ Non men Cador, che quei vinezia, e Vrbino.« (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Tiziano Vccello, van Cadoor, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 175r [Accessed: 2011-10-31. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/62qQtml55]).Christina Posselt, 16.09.2011 Hernach als Titian nach Venedig kame/ machte er auf ein Tuch von Oelfarbe einen nackenden Hirten/ deme eine Fraulein eine Pfeiffen darreichet/ um darauf zu spielen/ neben einer schönen Landschaft/ dieses Stuck ist nun zu Faenza.

Seine Kirchen-Stuck zu Venedig. Er machte auch in die Kirche de y Frary geheissen/ die hohe Altar-Tafel/ und darinn eine Marien-Himmelfahrt/ weil aber selbiges Gemähl auf Tuch gemacht/ und übel bewahrt worden/ ist nicht viel mehr daran zu sehen. Eben in dieselbige Kirche in eine Capell machte er auf eine Taffel ein Marien-Bild/ und noch einige Heiligen und Contrafe. Zu S. Niclas alta. In die Kirchen von S. Niclas selbiges Convents machte er in eine Tafel/ darinn er S. Niclas in einen Bischöflichen Ornat bekleidet/ auch S. Franciscus, S. Catharina und S. Sebastian, ein nackend Bild nach dem Leben/ worinn man sihet/ wie er getrachtet/ die Schönheit der Gliedmassen ganz natürlich nach dem einfältigen Leben vorzustellen: Eben wie er auch das Marienbild samt dem Kind/ das von den andern Bildern angesehen wird/ also gemahlet. Diß Werk ist von seinen allerberühmtesten eins/ und wurde von Titian auf einen Holzstock gezeichnet/ neben andern in Druck gebracht; Zu S. Rochus. Mehr machte er für die Kirchen S. Rochus einen Creuztragenden Christus mit einem Juden/ der Christum mit einen Strick um den Hals fortziehet/ welches viele für Giorgions Werk gehalten: und ist zu diesem Bild die meiste Andacht in Venedig/ dannenhero dahin schon mehr Gold-Cronen geopfert worden/ als Giorgion und Titian ihr Lebenlang mit Mahlen gewonnen haben. Er Zu S. Maria Maggiore. machte für die Kirchen Maria Maggiore einen Johann in der Wüsten sehr lebendig/ mit einer schönen Landschaft/ auch einige Contrafe nach dem Leben; Unter welchen dann auch war Franciscus König in Frankreich/ da selbiger aus Italien wieder nach Haus gekehret; Nach unterschiedlich in das Rahthaus verfärtigten Contrafäten machte er eine Tafel in die Kirche S. Johann und Pauli/ den H. Märtyrer Peter ganz nach dem Leben/ wie nemlichen ein Soldat denselben in das Haupt verwundet/ in dessen Angesicht man dann die Forcht des

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Todes wol abnehmen kan/ auch sieht man darbey einen andern Mönch sehr forchtsam die Flucht geben/ aber in der Luft zween nackende Engel kommen in einem Blitz/ welcher den Bäumen sein Liecht gibt/ und die ganze Landschaft herfürbringet. Ist ein Werk/ welches von unserm grossen Titian das allervortreflichste und bäste/ so wol wegen der vollkommnen Invention, als auch recht ausersonnenen Vorstellung/ zu halten/ undManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Tiziano Vccello, van Cadoor, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 175r–176v [Accessed: 2011-10-31. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/62qQtml55].Christina Posselt, 16.09.2011
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Wie bereits in seinem Lebenslauf (vgl. TA 1675, Lebenslauf, S. 7) verweist Sandrart hier auf seine Kopie von Tizians Gemälde.Christina Posselt, 14.10.2011
mir auch so beliebet/ daß ich selbiges damalen/ als ich erst von König Carolo Stuart aus Engelland in Italien gekommen/ in der Kirchen zu meiner ferneren Erlernung mit sehr grossem Fleiß selbst abcopiret habe.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Wie bereits in seinem Lebenslauf (vgl. TA 1675, Lebenslauf, S. 7) verweist Sandrart hier auf seine Kopie von Tizians Gemälde.Christina Posselt, 14.10.2011

ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Tiziano Vccello, van Cadoor, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 175r–176v [Accessed: 2011-10-31. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/62qQtml55].Christina Posselt, 16.09.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 375
Nachmalen in dem grossen Saal des Rahts Seine Werke in dem Rahthauß. machte er eine weitläuffige Histori von einer Feldschlacht/ und Furie der fechtenden Soldaten/ über welche aus dem Himmel ein grosser Plazregen kommt und fället/ welches Stuck dann/ weiln alles nach dem Leben darinnen gemacht/ für das allerbäste/ so in dem ganzen Saal zu finden gewest/ gehalten worden; daselbst ist auch weiters von ihme ein Cleophas und Lucas/ wie mit solchen Christus zu Tische sizt/ zu sehen/ und stehet diese Tafel in dem guldenen Saal vor dem Saal/ des Rahts über. In der Schul alla Charita. Auch verfertigte er sonsten in die Schul alla Charita ein Marienbild/ wie selbiges die Treppen hinauf steiget/ worinn dann vielerley Contrafe anzutreffen seyn;auch machte er in die Schul S. Fantino einen büssenden Hieronymum, wie derselbe mit der Kirchen verbrandte/ welches von den Künstlern sehr gepriesen worden. Anno 1530. contrafätete er den Käiser Carl gewapnet/ für welches ihme dann der Käiser 1000. Cronen gabe/ darvon er aber 500. einem Bildhauer von Lombardien geben muste/ als der so viel bey Titian vermocht/ daß er ihn das Palet und die Farben tragen lassen/ als er den Käiser contrafätete/ damit er also dardurch auch vor den Käiser kommen mögen. Indem nun Titian daselbst den Käiser contrafätet/ machte er unterdessen denselben in Wachs/ welches/ als es der Käiser wahrgenommen/ hat er ihn Lebens-groß in Marmor hauen und nach Genua bringen müssen/ woselbst er ihm zu vorigen/ noch 300. Cronen bezahlen lassen.

Titian fande zu Venedig viel Edelleute/ die Pordenon günstig waren/ und seine Werk an die Tille des Saals von Pregai hoch erhebten/ die hatten nun auch denselben dahin bestellt/ daß er Titian Kommt mit Pordenon in einen Wettstreit. trutzen/ und zu S. Johann Eleemosynario eine Tafel/ wohin Titian vorher ermeldten Heiligen in Bischofs-Kleidern gemahlt/ machen solte/ aber was für Fleiß auch Pordenon anwendete/ konte er doch Titians Werk nicht hintertreiben. Titian mahlte ferners für die Kirchen von S. Maria bey den Englen zu Muran eine Verkündigung. Als aber sie ihme die bedingte 500. Cronen für sein Werk nicht geben wolten/ schikte er solches mit Raht Käyser Carl gibt ihm für eine Verkündigung zwey tausend Cronen. Pietro Aretino an den Käiser/ um damit ihn zu verehren; indem es nun dem Käiser sehr wol gefallen/ hat er Titian 2000. Cronen darfür geschenket. Diese Verkündigung/ wie ich darvor halte/ begreift in sich/ wie die Engel die zwey Säulen Herculis mit dem Plus ultra halten. Als der Käiser aus Ungarn nach Bolognen/ um mit dem

Mander (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Tiziano Vccello, van Cadoor, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 175r–176v [Accessed: 2011-10-31. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/62qQtml55].Christina Posselt, 16.09.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 375