TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 161
Ridolfi (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 13): Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. I, S. 180–187. Ridolfi zitiert auch den Wortlaut des königlichen Privilegs.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 372
einen guldenen Degen angehänget/ auch den Titul eines Comitis Palatini, mit dem Adels-Brief für sich und seine Erben/ neben andern Freyheiten/ welche in solchem Briefe verfasset/ ertheilet.
Mahlet unser liebe Fraue sehr wol/ gegen reicher Verehrung. Er mahlte ferner unser liebe Frau/ ganz schmerzhaft sitzend/ und das bittere Leiden und Sterben IEsu Christi betrachtend/ welches/ als es den Käyser zu großer Andacht bewegt/ und Titian solches vernommen/ hat er in Italienischer Sprach folgende Zeilen an seine Majestät abgefärtiget: Unüberwindlichster Käyser/ etc. Ich danke der Göttlichen Majestät/ daß der Quater unser lieben Frauen/ welche ich schmerzhaft gemahlt/ zu ihren Käyserlichen Augen gelangt/ auf selbige Weiß/ wie ich verlangt/ in welchen so seine Majestät vergnügt/ erlange ich den Zweck/ den ich allezeit emsigst gesucht; so es aber nicht wäre/ bitte ich unterthänigst/ mich solches zu berichten/ und ich werde mich bemühen/ dasselbe also zu bässern/ damit das gewunschte Vergnügen erfolge. Zuletzt mahlte er zu Ehren des Käysers auf ein großes Tuch die wahre Religion/ welche von der Ketzerey verfolget wurde/ wie in dem Kupferstück zu sehen/ bey der Fontaine, bey welcher folgende gedruckte Verse zu lesen.
Haeresis anguicoma, & saevus quam terri-¶ tat hostis,
Christi genûm passura dolos (ut cernis) u-¶ trinque,
Virtuti & paci sese commendat amicae.
Für König Philippum in Hispanien hat er/ uuter unter dem Titul seines Hof-Mahlers/ gebildet Christum im Garten/ wie auch die Herabnehmung von dem Creutz/ in den Schoß der Schmerz-vollen Mutter/ auch andere andächtige Bilder und Handbrief Königs Philippi in Hispanien/ an Titian,. Poetische Gedichte; welche mit hiebey gesetzten Spanischem Briefe/ den der König eigenhändig geschrieben/ ihme angedinget worden.
Don Phelippe per la gracia de Dios Rey
de Espanna, de la dos Sicilias, de Hie-
rusalem, &ç.
Amado nuestro, Vuestra carta de XIX. del passado he recibido, y holgado de entender por ella loque escrivis que teniades acabadas las dos Paesias, la una de Diana en la fuente, y la otra de Calysto, Y Porque no suveda el inconveniente, que suvedio alla pintura del Christo, hè acordado que se embien à Genova, para que de alli se me encaminen à Espanna: y escrivo â Garci Hernandez sobrello. Vos le las entregareis à el, y procurareis que vayan muy bièn puestas, y en sus caxas, y empacadas de manera, què nò se gasten, en el camino y para esto serà bien que vos, que lo entendeis las pongais de Vuestra mano, porque seria granperdida, quelle gassen dafiadas. Tambien holgare mucho, que os deis prissa à acabar el Christo e nel huerto, y las otras dos poesias, que dezis, que teneis comencadas, y assi mismo holgaria
mucho, que me hizessedes otra pintura del Christo muerto en el sepulchro, como laque se perdio, porque non querria careces de una tan buena pieca: y os agradezco el trabaio, que poneis en hazer estas obras, que las tengo en lo que es razon, por ser como di vuestra mano, y me hà desplazido, que no se aya cumplidolo que mandè, que se os pagasse en Milany Genova. Agora he mandado tornarà scrivir sobrello de manera, que tengo por cierto, que de stauezno aurà falta. De Gante à XIII. Julio 1558.
Yo el Rey.RidolfiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 13):
Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. I, S. 180–187.
Ridolfi zitiert auch den Wortlaut des königlichen Privilegs.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 372
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart schließt hier nicht direkt an den nachfolgenden Text Ridolfis an, sondern lässt einige Passagen aus.Welchen Titian mit einem andern Italiänischen Brieff beantwortet/ nachfolgenden Innhalts:SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Sandrart schließt hier nicht direkt an den nachfolgenden Text Ridolfis an, sondern lässt einige Passagen aus.
Titians Antwort an den König.RidolfiInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. I, S. 191–192.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 374Das Abendmahl unsers HErrn/ welches ich dero Majestät versprochen/ habe ich nun nach siebenjähriger stäten Bemühung mit der Gnad GOttes geendiget/ in Hoffnung/ Eurer Majestät in diesem meinem hohen Alter ein Zeugnis meiner allzeit treugeflißnesten Dienste zu hinterlassen/ GOtt gebe/ daß es Ihro Majestät hocherleuchtem Verstand also gefalle/ gleichwie ich mich beflissen/ deroselben ein Genügen zu thun/ bitte beynebens Ihro Majestät/daß/ so fern ihnen meine schon lang geleiste Dienste in was wenigem angenehm gewesen/ Sie geruhen zu befehlen/ daß mir meine gnädigst gewilligte Bestallung nicht also lang von ihren Bedienten aufgezogen werden/ so wol in Spanien/ als bey der Cammer zu Meyland/ damit ich mit mehrerer Ruhe meine noch wenig übrige Tage meines Lebens endigen möge. Dann Seine Majestät werde in solchem nicht minder lobreich seyn/ als dero gnädigst gedachter Herr Vatter/ und nicht minder liebreich gegen ihme selbsten; dann dergestalt werde ich von tausend Sorgen/ welche ich habe um täglichen Unterhalt/ befreyet seyn/ und werde mich desto bässer in Ihro Majestät Diensten können üben/ da ich sonst die edle Zeit/ im hin und her schreiben/ jezt an diesen/ jezt an jenem dero Bedienten verderben muß; Ich weiß für gewiß/ daß/ wann Ihro Majestät mein Elend bewust wäre/ Sie ohnfehlbar zu einen lobwürdigen Mitleiden würden beweget werden/ und würden mich gewiß ein Zeichen Ihrer Mildigkeit verspüren lassen/ welches Sie schon offtermalen mit Ihren durch eigne Hand geschriebnen Zettlen zu verstehen gegeben/ obwolen ich nichts destoweniger nicht nach Ihrer Majestät Willen und Meinung bezahlet werde. Welches dann mich gegenwärtig gedrungen/ zu dero gnädigsten Füssen mich zu werffen/ und zu bitten/ sich solche Mühwaltung aufzubürden/ und meinem Unglück mit einem gedeylichen Mittel zu begegnen/ damit ich forthin dieselbe zu belästigen nicht mehr Ursach haben/ auch mich in dero Diensten emsiger üben möchte; küsse also seine unüberwindliche Hände/ und bleibe unterthänigster Vasall Titiano.
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. I, S. 191–192.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 374