Das Martyrium des heiligen Petrus Martyr
Personen-Bezüge
Kunstwerk-Bezüge
- Rota: Das Martyrium des heiligen Petrus Martyr (nach Tizian) Graphik
- Sandrart: Das Martyrium des heiligen Petrus Martyr (Kopie nach Tizian) Malerei
Orts-Bezüge
- Venedig, Santi Giovanni e Paolo; Hochaltar
Literatur
- Wethey 1969–75; Bd. I, S. 153–155, Nr. 133
Basis-Daten
Datierung
um 1526–1530 dokumentiert
Material/Technik
Öl auf Leinwand
Format/Maße
515 x 308 cm
Heutiger Aufbewahrungsort
Das Gemälde wurde bei einem Brand zerstört.
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»Titian großes Werk von der Marter S.Petri.«
TA 1675, Lebenslauf, S. 7
»… meisten beliebte? damit an tag gabe/ indem Er auf das große und hochgeschätzte Werk Titian gewiesen. In diesem Stuck/ hält ein Mörder den H. Apostel und Märtyrer Petrum mit einer Hand zur Erde nieder/ und mit der andern verwundet er ihn sehr durch einen Schwerd-hieb: welcher hingegen mit erhobenem Angesicht gegen dem offenen Himmel sihet/ von dar zween nackende Engel/ mit Palmzweigen in den Händen/ sich zu ihme tröstlich herablassen: worbey/ in einer Landschaft/ der sehr niedrige Horizont, an einem großen Wald und hohen Baum/ seinen Effect trefflich wol darleget. In dieses Stuck/ als das bäste und vollkommeneste von Titian, hat unser Herr von Sandrart sich gleich…«
TA 1675, Lebenslauf, S. 7
Kommentare
Am 16. August 1867 wurde das Gemälde bei einem Brand in der Kirche zerstört. Zahlreiche Zeichnungen, Nachstiche und Kopien vermitteln aber eine Vorstellung des Bildes, das im Hinblick auf seine Komposition, die Bewegungsmotive und das dramatische Bildgeschehen in der Barockmalerei von nachhaltiger Bedeutung war. Sandrart ist nur einer von vielen Malern, die es im 17. Jahrhundert kopierten. Neben einer vermeintlichen Vorzeichnung von Tizian selbst, stammen die Zeichnungen von Rubens, Pordenone und aus dem Umkreis der Carracci. Von den Nachstichen ist der Holzschnitt von Martin Rota der bekannteste. Gemalte Kopien stammen unter anderen von Giuseppe Pallavicini, Domenichino, Niccolò Cassana (dem Original wohl am nächsten) und Carl Loth.