TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [IV]
von den Heyden für die Regenten dieses gantzen Welt-Gebäudes gehalten. Jener deutet an die göttliche Unbeweglichkeit und Providentz/ dieser die Bewegung der Welt/ von welchem letzteren/ dem Pan nemlich/ nachgehends ein mehrers folgen soll. Des Jupiters Bildnus aber ist nach einer  guten antichen Statua/ von vortrefflicher Hand/ eines rechten Alters/ und an allen Leibs-Theilen einer vollkommenen herrlichen Gestalt gezeichnet/ sein Gewand war schön feuerroht/ und sein Wagen von zweyen fliegenden Adlern gezogen.
 guten antichen Statua/ von vortrefflicher Hand/ eines rechten Alters/ und an allen Leibs-Theilen einer vollkommenen herrlichen Gestalt gezeichnet/ sein Gewand war schön feuerroht/ und sein Wagen von zweyen fliegenden Adlern gezogen.
 8. Juno.
 8. Juno.  Juno/ oder die Göttin des Reichthums/ ist zu sehen/ unter num. 8. Ihr ist zu ihren Füssen dero gewiedmeter Vogel/ der Pfau/beygefügt/ welcher andeutet/ daß sie eine Königin des Himmels/ und der Lufft/ sodann auch eine Beherrscherin alles Reichthums sey. Es wird aber auch durch sie die Tugend verstanden. Sie ist einer ansehnlich-schönen/ Majestätisch-und vollkommenen Gestalt. Ihr Obergewand soll seyn schön Azur oder hoch himmelblau/ allenthalben der Perlen und Edelgesteinen aufs kostbarste ausgeschmückt/ das Untere aber schön von sich strahlend purpur-roht.
 Juno/ oder die Göttin des Reichthums/ ist zu sehen/ unter num. 8. Ihr ist zu ihren Füssen dero gewiedmeter Vogel/ der Pfau/beygefügt/ welcher andeutet/ daß sie eine Königin des Himmels/ und der Lufft/ sodann auch eine Beherrscherin alles Reichthums sey. Es wird aber auch durch sie die Tugend verstanden. Sie ist einer ansehnlich-schönen/ Majestätisch-und vollkommenen Gestalt. Ihr Obergewand soll seyn schön Azur oder hoch himmelblau/ allenthalben der Perlen und Edelgesteinen aufs kostbarste ausgeschmückt/ das Untere aber schön von sich strahlend purpur-roht.
 9. Iris. Iris (der Regenbogen) der Göttin Juno Aufwärterin und Vorbotin/ deren wunderbare Farben wegen ihres Unterscheids ein schönes Symbolum ihrer schnellen Veränderung sind. Durch sie wird des Reichthums Thorheit und schnelle Verschwindung angedeutet. Dieser schönen Lufft-Nymphen Gewand wird mit allerley anmuhtig-schönen Farben gestriemt/ und wie der Regenbogen colorirt.
 9. Iris. Iris (der Regenbogen) der Göttin Juno Aufwärterin und Vorbotin/ deren wunderbare Farben wegen ihres Unterscheids ein schönes Symbolum ihrer schnellen Veränderung sind. Durch sie wird des Reichthums Thorheit und schnelle Verschwindung angedeutet. Dieser schönen Lufft-Nymphen Gewand wird mit allerley anmuhtig-schönen Farben gestriemt/ und wie der Regenbogen colorirt.
 10. Castor und Pollux. Castor und Pollux/ diese zween Haus- Götter/ wurden auch für der Schiffahrenden und Postreitenden Götter und Beschützer gehalten/ und weil sie schnell - lauffende Sterne im Zodiaco zu seyn geglaubet worden/ hat man sie denen zwölff himmlischen Zeichen mit einverleibet.
 10. Castor und Pollux. Castor und Pollux/ diese zween Haus- Götter/ wurden auch für der Schiffahrenden und Postreitenden Götter und Beschützer gehalten/ und weil sie schnell - lauffende Sterne im Zodiaco zu seyn geglaubet worden/ hat man sie denen zwölff himmlischen Zeichen mit einverleibet.
1.  Die Sonne/ Apollo oder Phoebus.
 Die Sonne/ Apollo oder Phoebus.  IN dieser Platte/ bezeichnet sub num. 1. ist zu sehen Apollo/ oder Phöbus (die Sonne) auf seinem güldnen mit vier Pferden bespannten Wagen/ den Umlauff der Welt zu verrichten/ und der finstern Nacht die Decke abzunehmen. Diesem gehet vor die Wolcken-Nymphe/ so alles mit dem erkühlenden Morgenthau übersprützet. Er ist rings umgeben mit dem Zodiaco oder Thierkreise/ (als unter dem die Planeten sich bewegen/ ist in der Breite 16. Grad/ und theilet die Lineam Eclipticam in 2. gleiche Theile) worinnen die zwölff Signa, insgemein die Zeichen des Zodiaci genannt/ abgebildet zu sehen/ bedeuten die vier Verrichtungen seines Glantzes/ im Tag und Jahr/ wie auch die schnelle Bewegung seines Leibes.Diese
 IN dieser Platte/ bezeichnet sub num. 1. ist zu sehen Apollo/ oder Phöbus (die Sonne) auf seinem güldnen mit vier Pferden bespannten Wagen/ den Umlauff der Welt zu verrichten/ und der finstern Nacht die Decke abzunehmen. Diesem gehet vor die Wolcken-Nymphe/ so alles mit dem erkühlenden Morgenthau übersprützet. Er ist rings umgeben mit dem Zodiaco oder Thierkreise/ (als unter dem die Planeten sich bewegen/ ist in der Breite 16. Grad/ und theilet die Lineam Eclipticam in 2. gleiche Theile) worinnen die zwölff Signa, insgemein die Zeichen des Zodiaci genannt/ abgebildet zu sehen/ bedeuten die vier Verrichtungen seines Glantzes/ im Tag und Jahr/ wie auch die schnelle Bewegung seines Leibes.Diese
Abbildung ist nach einem  berühmten Antichen Basso Relieve in Marmelstein abgesehen.
 berühmten Antichen Basso Relieve in Marmelstein abgesehen.
 2. Isis und Serapis. Isis und Serapis/ sind beyde von denen Egyptern für Götter/ auch für die Sonne und den Mond geehret worden. Dieser träget auf dem Haupte ein Körblein des Uberflusses; jene ein belaubtes Pfirsing-Zweiglein als ein Zeichen der Verschwiegenheit und Warheit/ und sind beyde nach
 2. Isis und Serapis. Isis und Serapis/ sind beyde von denen Egyptern für Götter/ auch für die Sonne und den Mond geehret worden. Dieser träget auf dem Haupte ein Körblein des Uberflusses; jene ein belaubtes Pfirsing-Zweiglein als ein Zeichen der Verschwiegenheit und Warheit/ und sind beyde nach  einem sehr guten antichen Marmolsteinernen Stück abgebildet.
 einem sehr guten antichen Marmolsteinernen Stück abgebildet.
 3. Klangspiel Sitrum.
 3. Klangspiel Sitrum.  Num. 3. stellet vor das von denen Egyptischen Priestern der Göttin Isis gebrauchtes Klangspiel/ Sistrum genannt/
 Num. 3. stellet vor das von denen Egyptischen Priestern der Göttin Isis gebrauchtes Klangspiel/ Sistrum genannt/  dergleichen noch vorhanden zu Rom in der Kunst-Kammer Francesco Gualdo/ nach welchem dieses mit Fleiß gezeichnet worden.
 dergleichen noch vorhanden zu Rom in der Kunst-Kammer Francesco Gualdo/ nach welchem dieses mit Fleiß gezeichnet worden.
 4. Jupiter Infans.
 4. Jupiter Infans. Num.4. giebt zu sehen den Jupiter in seiner Kindheit/ der/ aus Beysorg/ daß er von seinem Vatter/ dem Saturno/ gefressen und verzehrt werden möchte/ durch die Nymphe Amalthea mit Geiß - Milch und wildem Hönig erzogen worden/ wie hiervon in folgender Haupt-Beschreibung an seinem Ort mit mehrern gedacht worden.
  Num.4. giebt zu sehen den Jupiter in seiner Kindheit/ der/ aus Beysorg/ daß er von seinem Vatter/ dem Saturno/ gefressen und verzehrt werden möchte/ durch die Nymphe Amalthea mit Geiß - Milch und wildem Hönig erzogen worden/ wie hiervon in folgender Haupt-Beschreibung an seinem Ort mit mehrern gedacht worden.
  5. Jupiter in Majestät.
  5. Jupiter in Majestät.  Num. 5. erscheinet Jupiter in majestätischer Gestalt auf einem Adler sitzend/ hält in der rechten Hand einige Donnerkeile/ in der Lincken aber seinen Scepter oder Regiments-Stab. Sein Gewand soll schön feuerroth seyn/ denn er für einen Gott aller andern Götter geehret worden und die Macht und Vorsehung bedeutet/ indem man ihn vor einen Schöpffer und Erhalter aller Dinge gehalten. Von ihm entstehet die Harmonie des Himmel-Rundes.
  Num. 5. erscheinet Jupiter in majestätischer Gestalt auf einem Adler sitzend/ hält in der rechten Hand einige Donnerkeile/ in der Lincken aber seinen Scepter oder Regiments-Stab. Sein Gewand soll schön feuerroth seyn/ denn er für einen Gott aller andern Götter geehret worden und die Macht und Vorsehung bedeutet/ indem man ihn vor einen Schöpffer und Erhalter aller Dinge gehalten. Von ihm entstehet die Harmonie des Himmel-Rundes.  Ist von einem Onix Sardonica abgesehen worden.
 Ist von einem Onix Sardonica abgesehen worden.
 6. Pan der Hirten Gott.
  6. Pan der Hirten Gott. Num. 6. lieget Pan/ ein Gott der Hirten und des Feldes/ mit den Satyren/ Faunen und Feld - Nymphen/ Hamadryades genannt. Des Pans Bekleidung ist ein Widder-Fell/ hat rohte krause Haare/ wird von untersetzter Gestalt/ obenher wie ein Mann/ starck von Gliedern/ gebildet/ an Farb aber wol gelb und roth gemahlt. Sein Untertheil des Leibs ist als ein Geiß oder Bock gestaltet/ und ums Haupt mit einem Dannen- Zweige bekräntzt. Ein mehrers wird von ihm in der Figur dieser Platte zu sehen seyn.
  Num. 6. lieget Pan/ ein Gott der Hirten und des Feldes/ mit den Satyren/ Faunen und Feld - Nymphen/ Hamadryades genannt. Des Pans Bekleidung ist ein Widder-Fell/ hat rohte krause Haare/ wird von untersetzter Gestalt/ obenher wie ein Mann/ starck von Gliedern/ gebildet/ an Farb aber wol gelb und roth gemahlt. Sein Untertheil des Leibs ist als ein Geiß oder Bock gestaltet/ und ums Haupt mit einem Dannen- Zweige bekräntzt. Ein mehrers wird von ihm in der Figur dieser Platte zu sehen seyn.
 1. Hymenaeus.
 1. Hymenaeus.  IN dieser Platte mit Lit. F. bezeichnet/ subnum. 1. ist zu sehen Hymenäus der Ehestands- und Hochzeit-Gott. Dieser hält in der Rechten eine brennende Liebs-Fackel/ in der Lincken den rohten Flor/ wormit der Braut Angesicht verdecket wurde. Die vor ihm sich niederbückende Kindlein klauben ausgestreuete Nüsse auf/ welches auf den ewigen und unauflöslichen Bund der Ehe/ wie auch die Schaamröthe des Jungfräulichen Angesichts deutet/ und
 IN dieser Platte mit Lit. F. bezeichnet/ subnum. 1. ist zu sehen Hymenäus der Ehestands- und Hochzeit-Gott. Dieser hält in der Rechten eine brennende Liebs-Fackel/ in der Lincken den rohten Flor/ wormit der Braut Angesicht verdecket wurde. Die vor ihm sich niederbückende Kindlein klauben ausgestreuete Nüsse auf/ welches auf den ewigen und unauflöslichen Bund der Ehe/ wie auch die Schaamröthe des Jungfräulichen Angesichts deutet/ und
