TA 1675, Lebenslauf, S. 17
Der Jäger sich zu Forst mit seinen Winden¶ macht/
umstellt ihn mit dem Garn/ hezt Hasen/ fället¶ Schweine.
Die Hof-Küch sie bekomt: sie kommen nicht¶ in meine.
ChristMonat.
Die Erd/ das alte Weib/ sucht Wärme/ weil¶ es kalt:
ihr Belz/ das ist der Schnee. Das Almanach¶ sich endet.
Der Sand im Glase steht. Die Sonn’ hat sich¶ gewendet.
Das Liecht/ der Sonne Aff/ den Tag uns län-¶ ger macht.
Indessen hebt sich an die große Schweine-¶ Schlacht.
Kom/ Jud/ sey unser Gast! und wan du nicht¶ wilst essen
vom Schweine/ so magst du mit Schweinen¶ Drebber fressen.
Der Tag.
Liechtgeber/ Erden Trost/ der Nächte Nie-¶ derlag!
Es hänget Lockengold um deine Rosenwan-¶ gen.
Nach deines Kleides Schnee die Welt trägt¶ stäts Verlangen.
Die Blumen grüßen dich/ wann du die Erd¶ gegrüst.
Schau/ wie Diana dort in dich verliebet ist:
sie sihet stäts nach dir/ und drehet ihr Gesichte.
Wer Werke thut der Nacht/ der scheut sich¶ vor dem Liechte.
Die Nacht.
Ich lege mich zu dir/ im fall ich müde bin/
wie diese Kinder thun/ geh Mohn-bekränzet¶ schlaffen.
An deiner Schönheit zwar werd ich mich nicht¶ vergaffen:
es sey dan/ daß ich wär ein’ Eule oder Maus/
ein Liecht-scheu/ der sich nicht beym Tage wagt¶ heraus.
Lieb bist du/ wan du mir im Traum die Lieb-¶ ste zeigest/
und wann ich in der Nacht bey ihr bin/ es ver-¶ schweigest.
[Marginalia: Sein Gemälde/ Christus aus dem Schiff predigend/] Nächst solchen/ mahlte Herr von Sandrart auch/ für diesen Kunst-liebenden Churfürsten/ ein großes Stuck/ wie Christus im Schiffe/ dem am Ufer stehenden Volke gepredigt: da die von seinen Jüngern gefangene Fische/ mit aller Natürlichkeit/
Der Jäger sich zu Forst mit seinen Winden¶ macht/
umstellt ihn mit dem Garn/ hezt Hasen/ fället¶ Schweine.
Die Hof-Küch sie bekomt: sie kommen nicht¶ in meine.
ChristMonat.
Die Erd/ das alte Weib/ sucht Wärme/ weil¶ es kalt:
ihr Belz/ das ist der Schnee. Das Almanach¶ sich endet.
Der Sand im Glase steht. Die Sonn’ hat sich¶ gewendet.
Das Liecht/ der Sonne Aff/ den Tag uns län-¶ ger macht.
Indessen hebt sich an die große Schweine-¶ Schlacht.
Kom/ Jud/ sey unser Gast! und wan du nicht¶ wilst essen
vom Schweine/ so magst du mit Schweinen¶ Drebber fressen.
Der Tag.
Liechtgeber/ Erden Trost/ der Nächte Nie-¶ derlag!
Es hänget Lockengold um deine Rosenwan-¶ gen.
Nach deines Kleides Schnee die Welt trägt¶ stäts Verlangen.
Die Blumen grüßen dich/ wann du die Erd¶ gegrüst.
Schau/ wie Diana dort in dich verliebet ist:
sie sihet stäts nach dir/ und drehet ihr Gesichte.
Wer Werke thut der Nacht/ der scheut sich¶ vor dem Liechte.
Die Nacht.
Ich lege mich zu dir/ im fall ich müde bin/
wie diese Kinder thun/ geh Mohn-bekränzet¶ schlaffen.
An deiner Schönheit zwar werd ich mich nicht¶ vergaffen:
es sey dan/ daß ich wär ein’ Eule oder Maus/
ein Liecht-scheu/ der sich nicht beym Tage wagt¶ heraus.
Lieb bist du/ wan du mir im Traum die Lieb-¶ ste zeigest/
und wann ich in der Nacht bey ihr bin/ es ver-¶ schweigest.
[Marginalia: Son tableau représentant le Christ prêchant sur l’eau,]Après ceux-là, notre sieur von Sandrart exécuta aussi pour ce prince-électeur, amateur d’art, un grand tableau représentant le Christ dans un bateau, prêchant à la foule qui se tenait sur la rive : les poissons attrapés par ses disciples y étaient rendus avec autant de naturel
als wann sie lebten/ zu sehen waren. Mit diesen Stücken/ erwarbe Er nicht allein reiche Belohnung/ sondern auch gnädigste Wolneigung und das [Marginalia: und noch neun andere.] Lob der Verständigen. Es sind hierbey auch noch anzuführen seine schöne Werke/ die Himmels-Königin bey den PP. Jesuiten daselbst/ der Englische Gruß bey Unser lieben Frauen/ Joachim und Joseph in einer Landschaft bey S. Peter. Ferner zu Freysing/ bey Ihro Fürstl. Durchleuchtigkeit das Marienbild mit dem ligenden ChristKindlein/ welches Joseph der Pflegvatter anmütig herzet/ und Unser Frauen Verschied. Hierzu gehören noch/ ein Altar Blat in der hohen Stifts Kirche/ wie S. Joachim und S. Anna/ in der Andacht/ vom Himmel erfreuet werden; und zu S. Andre/ die Marter dieses H. Apostels: alle von seiner Hand gemahlet/ die da würdig wäre/ daß sie nie verwesen möchte.
Es fügte sich/ daß A. 1646 [Marginalia: Er wird/ von ErzHerzog Leopold Wilhelm/ in Stockau heimgesucht:] S. Erzherzogliche Durchl. Leopold Wilhelm/ als Kayserlicher General, von der Armee, wegen einiger Consultation, nach München gereiset. Als nun dieser Kunst-Held/ in besichtigurg besichtigung der Churfürstlichen Residenz und des KunstCabinets/ daselbst die Sandrartische rare Werke gefunden/ kame er in Person/ mit seiner Hofhaltung/ nach Stockau/ zu unserem Künstler/ und verbrachte mit ihm etliche viel Stunden: der auch vielleicht dieser hohen Gnade länger genossen hätte/ wan nicht die KriegsAngelegenheiten Ihn gegen Augsburg beruffen hätten. [Marginalia: den er nach Neuburg begleitet.] Es muste aber Herr von Sandrart mit nach Neuburg reisen/ allwo hochgedachter Erzherzog von Herrn Pfalzgrafen Philipp Wilhelms HochFürstl. Durchl. höflichst empfangen/ und in die Jesuiter-Kirche daselbst/ die drey Altar Blätter von Rubens zu besehen/ geführet worden: welche/ mehr wegen sehr lebendiger großer Invention und Köstlichkeit des colorits/ als wegen devoter Bewegung der correcten Zeichnung/ von ihme belobet worden.
Man gienge von dannen in das HochFürstliche Cabinet oder KunstKammer/ worinn/ auch unsers Künstlers Hände-Werk/ unter andern hervor [Marginalia: Sein Archimedes daselbst/] prangete. Von diesen beliebte dem Erzherzogen vor allen/ ein künstlich-gemahlter Archimedes, der zu Syracusa, mit dem Zirkel in der Hand/ die ausstudirte Linien tiefsinnig suchte; als welches Er überaus warhaft/ natürlich und dem Leben ähnlich fande/ und ließe Er darüber sich dieser Worte vernehmen: Es ist ie nichts sinnreichers/ künstlichers [Marginalia: wird von diesem ErzHerzogen hoch belobet:] und wahrers/ als dieser Archimedes, weil es/ auser den Farben/ ganz natürlich/ kräftig und fleißig gemahlet ist. Dieses Bild/ das an ihm selbst todt ist/ gibet einem Todten das Leben; das leer und bloß ist/ erfüllet und zieret; das stumm und sprachlos/ redet; und das ohne Vernunft ist/ lässet großen Verstand blicken. Als der Pfalzgraf den Erzherzog in diß Gemälde also verliebt spürte/ praesentirte Er Ihm solches/ und bate zugleich/ daß die Armee, zu [Marginalia: der/ um dieses Present, der Pfalz-Neuburg mit der Armee verschonet.] Verschonung seines Landes/ aus seinem Gebiete abgeführet werden möchte: welches Er auch erbetten. Dieses Stuck wurde nachmals dem Römischen Kayser Ferdinando III verehret/ und zu Prag/ in die KunstKammer/ samt noch einem fürtrefflichen Sandrartischen Stuck/ von Maria, Jesu, Catharina,
que s’ils étaient vivants. Il acquit par ces oeuvres non seulement de riches récompenses, mais aussi les bonnes dispositions et [Marginalia: Et d’autres.]l’éloge des connaisseurs. Il faut encore mentionner ici ses belles oeuvres, la Reine des cieux chez les Jésuites, la Salutation angélique (l’Annonciation) à Notre Dame, Joachim et Joseph dans un paysage à Saint-Pierre. A Freising, pour son altesse princière, Marie et l’Enfant Jésus couché, tendrement chéri par Joseph, son père nourricier, et une Dormition de la Vierge. Il faut y ajouter un tableau d’autel dans la cathédrale représentant Joachim et Anne en prière, comblé par le ciel, et à Saint-André, le martyre de cet apôtre : tous sont de sa main, et sont dignes de ne jamais disparaître.
Il se trouva que durant l’année 1646, [Marginalia: L’archiduc Leopold Wilhelm lui rend visite à Stockau,]l’archiduc Leopold Guillaume, général impérial de l’armée dut se rendre à Munich pour une consultation. Comme ce héros de l’art, en visitant la résidence du prince électeur et son cabinet, y avait vu les remarquables oeuvres de Sandrart, il se rendit en personne à Stockau, chez notre artiste, accompagné de sa cour, et passa avec lui quelques longues heures : il aurait peut-être profité plus longuement de cette faveur si le cours de la guerre ne l’avait appelé à Augsbourg. [Marginalia: il l’accompagne à Neubourg.]Mais le sieur von Sandrart dut l’accompagner à Neubourg où l’archiduc fut accueilli très poliment par le comte palatin Philippe Guillaume, et ils furent conduits dans l’église des Jésuites où l’on pouvait voir les trois retables de Rubens : ils louèrent ces tableaux davantage pour leur très grande et vivante invention et le caractère exquis du coloris que pour le mouvement pieux et la correction du dessin.
On se rendit ensuite dans le cabinet, ou Kunstkammer du prince dans laquelle, parmi d’autres, étaient exposées des oeuvres de la main de [Marginalia: Son Archimède]notre peintre. L’archiduc aima surtout un Archimède artistement peint, qui à Syracuse, un compas à la main médite profondément et cherche à comprendre les lignes qu’il étudie ; comme il [l’archiduc] trouva celui-ci particulièrement plein de vérité, [Marginalia: Est loué par l’archiduc :]de naturel et semblable à la vie, il prononça ces mots : il n’ y a rien de plus profond, de plus artistique, de plus vrai que cet Archimède, parce que, outre les couleurs, il est peint de manière très naturelle, très forte et très soigneuse. Ce tableau qui est en lui-même mort, redonne la vie à un mort, il remplit et orne ce qui est vide et nu, fait parler ce qui est muet et sans mot, et fait témoigner d’une grande raison ce qui est sans intelligence. Le comte palatin voyant que l’archiduc aimait tellement cette oeuvre, lui en fit cadeau, et il lui fit en même temps la demande que l’armée quitte ses terres, [Marginalia: pour ce présent, celui-ci épargne le Palatinat-Neubourg avec ses armées.]pour épargner son pays : ce qu’il obtint. Cette oeuvre fut ensuite donnée à l’empereur Ferdinand III, puis elle fut exposée dans son cabinet de Prague en même temps qu’une autre oeuvre remarquable de Sandrart représentant Marie, Jésus, Catherine,
Original text
Translation by Michèle-Caroline Heck