TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 97
Félibien (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Sandrart integriert in dieser Passage einen Abschnitt aus André Félibiens Entretiens, allerdings in Form einer freien Adaption mit diversen Auslassungen. Es handelt sich um Anmerkungen zur zeitgenössischen Provenienz von Werken Raffaels in Frankreich. Diese können weder Vasari noch van Mander aufgenommen haben. Sandrart muss aufgrund der zeitlichen Nähe auf die bereits 1666 von Félibien publizierten ersten Entretiens zurückgegriffen haben; vgl. Félibien, Entretiens, überprüft anhand der Ausgabe Démoris 1987, S. 314f.The beginning of this part of the text is on page 306
werden.FélibienInformat. on source text markers
Sandrart integriert in dieser Passage einen Abschnitt aus André Félibiens Entretiens, allerdings in Form einer freien Adaption mit diversen Auslassungen. Es handelt sich um Anmerkungen zur zeitgenössischen Provenienz von Werken Raffaels in Frankreich. Diese können weder Vasari noch van Mander aufgenommen haben. Sandrart muss aufgrund der zeitlichen Nähe auf die bereits 1666 von Félibien publizierten ersten Entretiens zurückgegriffen haben; vgl. Félibien, Entretiens, überprüft anhand der Ausgabe Démoris 1987, S. 314f.The beginning of this part of the text is on page 306 SandrartInformat. on source text markers:
Dieser Passus findet sich nicht bei van Mander und auch nicht bei der im vorigen Abschnitt verwendeten Quelle Félibien. Das Lob der Kunststadt Rom, in der die Künstler zum Lernen zusammen kommen und die Metapher des Baus der Wissenschaft lassen vermuten, dass diese Passage von Sandrart stammt.Vor Raphaëls Zeiten war die Florentinische Academie durch ganz Italien die berühmteste/ durch die fürtrefliche Künstlere Leonardo da Vince, Michaël Angelo, Bandinel und andere auf diesen Ehren-Thron erhoben/ nachdem aber Raphaël durch seine unvergleichliche Wissenschaft die Jugend so merklich befördert/ und die Mahlerey in Rom zu weit höherer Vollkommenheit gebracht/ gienge dieselbe allgemach ab/ und fiengen dargegen an die Künstlere in Rom sich je länger je mehr zu mehren/ wie dann auch seine Lehrlinge auf einen so festen Grund ihres Lehrmeisters den herrlichen Bau einer ganz vollkommenen Wissenschaft daselbst fortgeführet/ und den Berg aller Widerwärtigkeiten überstiegen haben/ so daß von Raphaëls Zeiten an/ das schon Welt-beruffene Rom/ auch in diesem Stuck beglückseliget worden/ und den alten Ruhm mit einer neuen Würde gehäuffet hat.SandrartInformat. on source text markers
Dieser Passus findet sich nicht bei van Mander und auch nicht bei der im vorigen Abschnitt verwendeten Quelle Félibien. Das Lob der Kunststadt Rom, in der die Künstler zum Lernen zusammen kommen und die Metapher des Baus der Wissenschaft lassen vermuten, dass diese Passage von Sandrart stammt.
Die Verklärung ChristiManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6].
Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt.Eben dahin hat auch gesolt die Verklärung Christi/ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6].
Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt. SandrartInformat. on source text markers:
Diese Ausführungen zu einer »Studie Raffaels zum Borgobrand« in Sandrarts Kunstbesitz (vermutlich eine Kopie) sind Ergänzungen des Autors der Teutschen Academie; vgl. Sponsel 1896, S. 13.so aber à S. Pietro montorio gestellet wordenSandrartInformat. on source text markers
Diese Ausführungen zu einer »Studie Raffaels zum Borgobrand« in Sandrarts Kunstbesitz (vermutlich eine Kopie) sind Ergänzungen des Autors der Teutschen Academie; vgl. Sponsel 1896, S. 13.. ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6].
Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt.Darinnen der HErr Christus auf dem Berg Tabor mit dreyen Aposteln/ und zweyen Propheten sehr hell beleuchtet wird. Entzwischen wird zu denen unten am Berg wartenden Jüngern ein besessener Jüngling gebracht/ welcher seine unleidenliche Schmerzen/ mit weit aufgesperrten Augen und erschrecklichen Gebärden entdecket/ auch in seinem gantz bleichen Gesicht die große Gewalt/ so er habe/ zeiget. Der Vatter/ so ein alter Mann/ beweiset gleichfalls mit weit-eröfneten Augen die Furcht/ und Macht/ so er seinen Sohn zu halten/ anwendet: So geben auch die Apostel ihr Mitleiden/ und wie sie gern helfen wolten/ sehr natürlich an Tag. Dieses Stuck/ gleichwie es sein letztes gewesen/ also hat er auch sein ganzes Vermögen in der Kunst darinn sehen lassen/ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6].
Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt. SandrartInformat. on source text markers:
Diese Ausführungen zu einer »Studie Raffaels zum Borgobrand« in Sandrarts Kunstbesitz (vermutlich eine Kopie) sind Ergänzungen des Autors der Teutschen Academie; vgl. Sponsel 1896, S. 13.und erzelte mir der alte Kunst-berühmte Michaël Angelo Cacoselli, zu Rom darvon/ daß/ als Julio Romano des besessenen Jünglings Angesicht/ aufs allerfleissigste und glatteste aus gemahlet hätte/ seye Raphaël darzu gekommen/ und habe Palet und Pinsel von ihme genommen/ mit vermelden/ daß die Mahlerey gar zu sauber gemacht/ deßhalben auch ohne Seel und Geist sey/ demnach etliche vielfarbichte herzhafte Striche/ auf den Mund und in die Augen des Besessenen gethan/ und zugleich das Leben in die Mahlerey gebracht/ allen Kunst-liebenden zur Lehr/ daß die glatte verzagte manier weit kraftloser seye/ als eine meisterhafte resolvirte Herzhaftigkeit/ welche/ absonderlich von weitem/ allen Gemälden Geist und Leben mittheilet.
Die Ausführung im rechten Augenblick zu beenden, wurde als Qualität schon an Apelles gerühmt. Auch im 17. Jh. galt, dass eine zu lange Überarbeitung die Mühen zu deutlich im Kunstwerk erscheinen lasse, eine zu schnelle Fertigung hingegen den Eindruck des Unfertigen hinterlasse. (Vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 837, Anm. 450,6.) Zwar hatte Raphaël selbst anfänglich eine so zaghafte und sehr züchtige manier an sich/ als er aber von andern/ und theils seiner discipeln, absonderlich aber von eben jetztbesagtem Julio Romano, das bässere Gegentheil/ und die lebhafte Herzhaftigkeit seines großen Geistes sahe/ wandte er sich/ und kame durch die Kraft seines hohen Geistes sehr bald in diesem Stuck so weit/ daß er nicht allein gedachten Julio Romano, gleich wie in anderm/ also auch hierinn übertroffen/ und in allen vollkommen worden ist.SandrartInformat. on source text markers
Diese Ausführungen zu einer »Studie Raffaels zum Borgobrand« in Sandrarts Kunstbesitz (vermutlich eine Kopie) sind Ergänzungen des Autors der Teutschen Academie; vgl. Sponsel 1896, S. 13.
ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6].
Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt.Durch so vielfältige Kunst-Stucke nun erhielte
er nicht allein großen Ruhm/ sondern bekame Sein Reichtum. auch großen Reichtum/ dannenhero er zu seiner Gedächtnis/ zu Rom in Burgo nova einen schönen Pallast aufbauen ließ: Er unterhielte auch/ auf seinen Kosten/ durch ganz Italien zu Puzzolo, biß in Griechenland unterschiedliche Künstlere/ die alles/ was hie und da zu der Kunst dienen möchte/ zeichnen musten. Da nun sein Lob die ganze Welt durchflogen und auch in Teutschland bekandt worden/ sandte Albrecht Dürer/ um mit ihme Kundschaft zu machen/ demselben sein Conterfät auf ein Tuch getuschet/ ohne weiß/ daß die Höhung von sich selbst erschiene/ welches hernach in die Kunst-Kammer zu Mantua gekommen/ und weil es von Raphäel sehr bewundert worden/ schickte er dem Albrecht Dürer/ zur Danksagung/ viel von seinen Handrissen. Lässt seine Arbeit in Kupfer aus gehen. Als nun damals ietzgedachter Dürer allerhand Kupferstücke heraus gabe/ wurde Raphäel dardurch aufgemuntert/ und ließ auch etliche Sachen in Kupfer stechen durch die Italiener Marco Antonio von Bolognien,ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6].
Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt. SandrartInformat. on source text markers:
Diesen Namen nennt van Mander nicht.Augustin Venetiano,SandrartInformat. on source text markers
Diesen Namen nennt van Mander nicht. ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6].
Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt.Marco von Ravenna, welche/ ob sie wol die Bilder künstlich stelleten/ auch die Gesichter holdselig machten/ so sahe doch Raphäl Raphäel wol/ daß ihnen das Grabeisen nicht so günstig war/ als dem Dürer/ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6].
Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt. SandrartInformat. on source text markers:
Die Ergänzung um die deutschen Kupferstecher, die er mehrfach in der Teutschen Academie hervorhebt, stammt von Sandrart.weßhalben nachgehends zu obgedachten Italienern auch gezogen worden/ Barthel Böhm von Mönchen/ und Georg Penz von Nürnberg/ die unter des Marco Antonio Namen viel in Kupfer gebracht habenSandrartInformat. on source text markers
Die Ergänzung um die deutschen Kupferstecher, die er mehrfach in der Teutschen Academie hervorhebt, stammt von Sandrart..ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6].
Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt. Endlich kam auch noch Hugo Carpi darzu/ welcher die von den Teutschen erfundene manier mit dreyen hölzernen Formen, die figuren so zudrucken/ deß sie Höhungen/ auch braune und starke Schattirungen haben/ dem Raphael entdecket/ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6].
Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt. SandrartInformat. on source text markers:
Die deutliche Relativierung von Ugo da Carpis Beitrag in der Entwicklung graphischer Techniken wie sie bereits bei van Mander formuliert ist, verstärkt Sandrart durch den expliziten Verweis auf die in der Teutschen Academie gewürdigten deutschen Kupferstecher.und damit bey den Italienern das Lob erlanget/ ob wäre er der Erfinder dieser Kunst; daß sie aber den Teutschen gebühre/ will ich anderwerts zeigen
Die Erfindung des Kupferstichs als Leistung der deutschen Künstler stellt Sandrart nochmals in der Einleitung zum XXIII. Kapitel heraus, in dem er von italienischen, niederländischen und deutschen Kupferstechern berichtet (vgl. TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 204). Mit diesem Kapitel beschließt Sandrart die Viten der italienischen Künstler, es folgen die Lebens- und Werkbeschreibungen der »Hoch- und Nieder-Teutschen«.SandrartInformat. on source text markers
Die deutliche Relativierung von Ugo da Carpis Beitrag in der Entwicklung graphischer Techniken wie sie bereits bei van Mander formuliert ist, verstärkt Sandrart durch den expliziten Verweis auf die in der Teutschen Academie gewürdigten deutschen Kupferstecher.
Liebet das Frauenzimmer sehr.ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6].
Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt.The end of this part of the text is on page 308Er war ein großer Liebhaber des Frauenzimmers/ und versäumte damit viel Zeit/ dannenhero/ als er obgedachte Werke in des Augustin Chisi Pallast verfärtigen solte/ und dieselbe/ seiner Liebe halber/ nicht schnell genug von statten giengen/ ließ der Patron dieses Künstlers Liebste die Wohnung in seinem Palast nehmen/ damit er zugleich der Arbeit Eiffert mit Michaël Angelo, der Kunst halber. und seiner Lieb abwarten möchte: Zwischen Raphael und Michael Angelo war eine beharrliche Kunst-Eiffersucht/ welche auch jezuweilen in kleine Mißverständlein ausbrach: Weil er dann sahe/ daß Michael Angelo, in nackenden Bildern/ unvergleichlich ware/ und aber wol wuste/ daß die Kunst nicht allein in nackenden Bildern bestünde/ als nahm er sich für/ demselben Künstler in andern Sachen vorzulauffen/ wie er dann auch in vielen Stucken gethan/ als nämlich in invention und Zusammenfügung der Historien/ welche er nicht allzu confus, auch nicht allzu arm ordiniret/ ferner in Ausbildung allerhand zierlicher Neben-Sachen/ womit er seine Gemälde sehr bereichert/ und die Anschauer belustiget hat. So war er auch der fürtreflichste Meister in holdseligen Gesichtern; Frauen/ Kindern/ Jungen und Alten wuste er nicht allein zierliche Aussätze/ Kleidungen/ Haar-Zierrathen und anders zuzuordnen/ sondern auch
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6]. Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt.The end of this part of the text is on page 308