TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 45
Birken (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Die 83 Vierzeiler, die sich auf die Persönlichkeiten beziehen, die auf den Tafeln 1-14 zur Darstellung kommen, stammen mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Feder Sigmund von Birkens, auch wenn kein Manuskriptnachweis erbracht werden kann; vgl. Stauffer 2007, S. 908. Interessanterweise stammt der Text also aus einer anderen Quelle als die Bildnisse, die nach den Illustrationen in Orsini/Faber, Illustrium imagines 1606 gestochen wurden.The beginning of this part of the text is on page 131
Left column
Fünfte Platte.
In Macedonien ich herrschte weit und breit/
mein Volk mich liebte sehr/ in Kriegs- und¶ Friedens-Zeit.
Ich wurde gar ein Gott/ mit höchstem¶ Ruhm/ genennet.
Es ward mein hoher Geist von jederman¶ erkennet.
mein Volk mich liebte sehr/ in Kriegs- und¶ Friedens-Zeit.
Ich wurde gar ein Gott/ mit höchstem¶ Ruhm/ genennet.
Es ward mein hoher Geist von jederman¶ erkennet.
Von meinen Thaten weiß die ganze Welt zu-¶
sagen.
Ich war so dapfer/ selbst den Höllen-Hund¶ zu plagen.
Auf Tugend hielt ich viel/ den Lastern war¶ ich feind.
Ich wiese/ daß dem Fleiß der Preiß sey¶ stets vereint.
Ich war so dapfer/ selbst den Höllen-Hund¶ zu plagen.
Auf Tugend hielt ich viel/ den Lastern war¶ ich feind.
Ich wiese/ daß dem Fleiß der Preiß sey¶ stets vereint.
27 Hesiodus.
Es ist ein hoher Geist in allen den Gedichten/
die ich ersonnen hab: ich laß Gelehrte richten
von meiner Verse-Kunst/ und lehre diß da-¶ bey:
daß der Poeten Thun von Sterblichkeit be-¶ frey.
die ich ersonnen hab: ich laß Gelehrte richten
von meiner Verse-Kunst/ und lehre diß da-¶ bey:
daß der Poeten Thun von Sterblichkeit be-¶ frey.
28 Horatius.
Augustus hielte mich/ dem Maro gleich/ in¶
Ehren.
Ich pflegte mich mit Fleiß allzeit dahin zu¶ kehren/
wo es zu trinken gab. Mein lustigs Vers-¶ Gebänd
hat mich berühmt gemacht/ bis an der Er-¶ den End.
Ich pflegte mich mit Fleiß allzeit dahin zu¶ kehren/
wo es zu trinken gab. Mein lustigs Vers-¶ Gebänd
hat mich berühmt gemacht/ bis an der Er-¶ den End.
29 Hyacinthus.
Aus Königlichem Stamm mein hoher Ur-¶
sprung war.
Von auserlesner Zier ich glänzte ganz und gar.
Darum in eine Blum die Götter mich ver-¶ kehret/
die wegen des Geruchs noch heute wird ge-¶ ehret.
Von auserlesner Zier ich glänzte ganz und gar.
Darum in eine Blum die Götter mich ver-¶ kehret/
die wegen des Geruchs noch heute wird ge-¶ ehret.
30 Hylas.
Was Hercules verricht/ das hab ich nachge-¶
than.
Es kame mich kein Streit noch Kampf zu¶ sauer an.
Mein Meister gieng mit vor/ ich folgte fleis-¶ sig nach.
Wer stets nach Tugend strebt/ der acht kein¶ Ungemach.
Es kame mich kein Streit noch Kampf zu¶ sauer an.
Mein Meister gieng mit vor/ ich folgte fleis-¶ sig nach.
Wer stets nach Tugend strebt/ der acht kein¶ Ungemach.
31 Cimon.
Sechste Platte.
Es war Miltiades zum Vatter mir gegeben.
Der Tugend widmet ich allein mein ganzes¶ Leben.
Die Neider haben mich zwar aus Athen ver-¶ trieben:
darauf man pflegte mich doch mehr und mehr zu lieben.
Der Tugend widmet ich allein mein ganzes¶ Leben.
Die Neider haben mich zwar aus Athen ver-¶ trieben:
darauf man pflegte mich doch mehr und mehr zu lieben.
Right column
32 L. Junius Brutus.
Tarquinens Hochmut kont ich ja nicht mehr¶
vertragen:
Ich half die Könige mit Ernst aus Rom ver-¶ jagen.
Die Römer macht ich frey von aller Tyran-¶ ney:
dardurch ihr Ruhm stieg hoch/ und wurd¶ ihr Glücke neu.
Ich half die Könige mit Ernst aus Rom ver-¶ jagen.
Die Römer macht ich frey von aller Tyran-¶ ney:
dardurch ihr Ruhm stieg hoch/ und wurd¶ ihr Glücke neu.
33 Leodamas.
Was andere verricht/ durch ihre Dapferkeit
und Sieg gewohnte Faust/ zu grimmer Krie-¶ ges-Zeit:
das hab ich mit der Zung/ mit klug-geführ-¶ ten Worten
aufs best hervor gebracht/ an viel verwirr-¶ ten Orten.
und Sieg gewohnte Faust/ zu grimmer Krie-¶ ges-Zeit:
das hab ich mit der Zung/ mit klug-geführ-¶ ten Worten
aufs best hervor gebracht/ an viel verwirr-¶ ten Orten.
34 Milo Crotoniates.
Durch unverdrossnen Fleiß bekam ich große¶
Stärke/
daß ich verrichtet hab ganz ungemeine Werke.
Kein Ochs war mir zu schwer/ ich trug ihn¶ ganz davon.
Ruhm ist der Emsigkeit/ Spott ist der¶ Faulheit/ Lohn.
daß ich verrichtet hab ganz ungemeine Werke.
Kein Ochs war mir zu schwer/ ich trug ihn¶ ganz davon.
Ruhm ist der Emsigkeit/ Spott ist der¶ Faulheit/ Lohn.
35 Mithridates Rex.
Mein Pontisch Königreich mich trefflich hoch¶
verehrte.
Ich führte schwere Krieg/ viel Land und Leut¶ verheerte.
Pompejus endlich mich besiegt mit großer¶ Macht.
Der Gift mich nicht entseelt/ den ich mir bey-¶ gebracht.
Ich führte schwere Krieg/ viel Land und Leut¶ verheerte.
Pompejus endlich mich besiegt mit großer¶ Macht.
Der Gift mich nicht entseelt/ den ich mir bey-¶ gebracht.
36 Pergamus Heros.
Mein Volk war unter mir aufs allerhöchst¶
beglücket.
Den Alexander hat der Himmel mir geschicket/
der Freundschaft mit mir pflegt; ich war¶ ihm zugethan:
das Glück sah uns allbeed aufs allerfreund-¶ lichst an.
Den Alexander hat der Himmel mir geschicket/
der Freundschaft mit mir pflegt; ich war¶ ihm zugethan:
das Glück sah uns allbeed aufs allerfreund-¶ lichst an.
37 Juba Rex.
Siebende Platte.
In Mauritanien regirt’ ich weit und breit.
Der Caesar mich bekriegt. Wiewol ich lange¶ Zeit
mich ritterlich gewehrt/ ward ich doch über-¶ wunden.
Darauf ich meine Lust in freyen Künsten¶ funden.
Der Caesar mich bekriegt. Wiewol ich lange¶ Zeit
mich ritterlich gewehrt/ ward ich doch über-¶ wunden.
Darauf ich meine Lust in freyen Künsten¶ funden.
Die schöne Leibs-Gestalt/ das hold-beliebte¶
Wesen/
der Reden Lieblichkeit/ so war ganz auserlesen
zum Fallstrick dienten mir: dann die Gele-¶ genheit
zur Unzucht reizte mich/ und Laster-Lüstern-heit
der Reden Lieblichkeit/ so war ganz auserlesen
zum Fallstrick dienten mir: dann die Gele-¶ genheit
zur Unzucht reizte mich/ und Laster-Lüstern-heit
Die 83 Vierzeiler, die sich auf die Persönlichkeiten beziehen, die auf den Tafeln 1-14 zur Darstellung kommen, stammen mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Feder Sigmund von Birkens, auch wenn kein Manuskriptnachweis erbracht werden kann; vgl. Stauffer 2007, S. 908. Interessanterweise stammt der Text also aus einer anderen Quelle als die Bildnisse, die nach den Illustrationen in Orsini/Faber, Illustrium imagines 1606 gestochen wurden.The end of this part of the text is on page 137