TA 1680, Iconologia Deorum, Ehren-Preiß [X]
Limburger (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Diese Prosa-Ekloge, die die Verherrlichung der Fruchtbringenden Gesellschaft als einem »teutschen Parnass« unter dem Schutz Minervas, Apolls und der Musen zum Thema hat und die einzelnen Mitglieder der Sprachgesellschaft mit ihren Werken und ihrem Wirken vorstellt, dürfte von Martin Limburger verfasst worden sein. Der unter dem Dichternamen Myrtillus schreibende Lyriker war Nachfolger Sigmund von Birkens im Pegnesischen Blumenorden. Vgl. Laufhütte 2011, S. 18; Stauffer 2007, Bd. II, S. 1073–1075.The beginning of this part of the text is on page 1314
Pfad sehr wol bahnete. Die aufwärtige Musen trugen inzwischen eines Mut- und Mundes die Bewillkommung der Elysischen Ankömlinge ihrer Schwester Uranie auf: Weil sie dieser verhimmelten Helden-geister beste Kundschafft hätte; mit dem Erbieten: anderen ihre Ehr- Schuld abzustatten. Welches sie gern übername/ und dem Hochseeligsten Nehrenden/ nach anständigen Ehr-geberden/ mit diesem Ruhm-zeugnüs grüssete:
der uns in Ascanien hat gestifft den Palmen-¶ orden.
Konte sich Germanien an viel solche Ludwig¶ halten:
Würde leichtlich einer nicht ihres Reiches¶ Würde spalten.
Nach beed-seitiger Ehr-neigung wendete Sie sich zu dem Nectar-schmeckenden Schmackhaften/ welchem sie ihre Grus-Schuld mit diesen Lob-zeilen zahlen und zugleich auf vorigen zielen wolte:
Witz-vermähltes Meel von Weitzen gab uns¶ Jener zu dem Brod:
Mit Schmackhafter Sinnen-Frucht hat nur¶ deine Hand gespeiset/
und die Raute war die Rute/ die der Kunst-¶ Gifft machte Tod.
Thalia lösete hierauf ihre Gespielin ab/ indem sie ihre Zunge/ gegen den Durchleuchtigsten Wolgerathenen mit dieser Ehr-Ansprache lösete:
Der Dich/Kunst-Held/ zu den Fürsten sei-¶ ner Söhne wehlen hieß/
und denselben/ wie auch Uns/ diese Botschafft¶ sagen ließ:
Ihr schreibt euch noch alle müd/ nur an seinen¶ klugen Thaten.
Hierauf trate sie und Euterpe zu beeden Seiten/ und versetzte gleichsam
diesen theuren Helden-Klee in das Tempel- Feld: allwo Ihn Apollo mit seinen Gunst-stralen beleuchtete/ und Diese Kunst-Häubter zu sich in die Oberstellen der Neben-Stüle führen liesse; welche ihnen Minerva und Teutillis allbereit abgetreten hatten. Uranie, ihres aufgetragenen Ambts ingedenk/ erhube sich inzwischen zu den Himmel- Erhabenen / welchen sie in tiefster Demut mit folgenden Ruhm-Zeilen empfienge:
und hingegen Lorbeer brachst/ und sie brach-¶ test Norden ein.
Selbst die Götter musten Dich dort erhaben¶ heissen leben:
weil der gröste Thron allhier Deiner Tu-¶ gend war zu klein.
Nachdem Polymnia und Melpomene Diesen Gold-gekrönten Helden zwischen sich namen/ und dem Tempel zuführeten/ verrichtete Uranie ihren Befehl/ gegen den ewig-aufgerichteten Aufrichtenden/ mit folgenden Nachruhm seines Kunst-Eifers:
hätt’ uns doch der treue Sinn Dieses Helden¶ nicht gelassen.
Wann die schwartze Höllen-Götter unser wei-¶ ses Reich zernichtet:
hätte es doch seine Hand längsten wieder auf-¶ gerichtet.
Hiemit bekleidete sie seine rechte/ Clio aber die linke Seiten/ und begleiteten Ihn also zu der Tempel-Gesellschafft. Kalliope aber neigte sich gegen seinen untadelichen Chur-und Tugend-Erben/ dessen unvergleichliche/ mit der Kunst-Huld vermählte/ Dapferkeit sie also beherzte/ daß sie Ihm das grosse-Vertrauen ihrer Zunft- Schwestern mit folgenden Worten entdeckte:
In Dich/ ohne Tadel doch/ schlosse sich sein¶ dapfrer Geist.
Diese Prosa-Ekloge, die die Verherrlichung der Fruchtbringenden Gesellschaft als einem »teutschen Parnass« unter dem Schutz Minervas, Apolls und der Musen zum Thema hat und die einzelnen Mitglieder der Sprachgesellschaft mit ihren Werken und ihrem Wirken vorstellt, dürfte von Martin Limburger verfasst worden sein. Der unter dem Dichternamen Myrtillus schreibende Lyriker war Nachfolger Sigmund von Birkens im Pegnesischen Blumenorden. Vgl. Laufhütte 2011, S. 18; Stauffer 2007, Bd. II, S. 1073–1075.The end of this part of the text is on page 1328