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TA 1679, Metamorphosis, S. 11

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erheben/ noch gerade einher gehen kan/ sondern krum/ sich hin und her drehend/ dahin schleicht/ nachaffen. Diese werden/ von der Minerva oder Weisheit/ getödtet; weil sie jederzeit in der Verdüsterung menschlicher Unwissenheit ligen bleiben/ und die Augen niemalen empor heben zu dem Göttlichen Liechte/ welches andere geleitet zu einem ehrlichen und tugendhafften Leben/ und allen Unverstand und Boßheit zu überwinden pfleget. Zu dem Ende hatten Bellerophon und Perseus die Minerva zur Gehülffin/ die ihnen das Pferd Pegasus/ worvon noch anderswo geredet werden soll/ geliehen.

Es würde zu lang fallen/ alle der Riesen Namen/ ihren Ursprung/ und was vor Götter und Göttinnen dem Jupiter/ in diesem Streit/ beygestanden/ was ingleichen vor Riesen von jedem insonderheit überwunden und erlegt worden/ umständlich zu erzehlen: zumalen auch der Nutz/ den wir darvon zu hoffen hätten/ sehr gering seyn würde. Die Physici, oder Naturforscher/ geben über diese Riesen eine Auslegung/ und sagen/ es seyn/ dieselbe gewisse/ unter der Erden verschlossene/ Winde/ welche/ wann sie keinen freyen Ausgang finden/ in den hohen Gebirgen unterweilen auszubrechen pflegen/ mit sothanem Krachen/ und so grosser Gewalt/ daß die Berg-stücke und Steine von demselben hinauf gegen den Himmel fliegen/ anders nicht/ als ob sie ihn bestreiten oder gar stürmen wolten. Eben diese Meinung und Verstand hat es auch/ mit dem Typhon: dann/ wie Strabo in seinem fünften Buch/ erzehlet/ so sind es Winde/ die in den hohlen Schwefel-Bergen/ in Italien und Sicilien/ ihr Wesen und Aufenthalt haben. Daß der Poet sagt/ es sey aus dem Blute dieser erschlagenen Riesen entstanden ein neu Geschlecht eines Volcks/ welches solche Menschen/ die ihren Vorgängern allerdings gleich und ähnlich/ darneben auch grosse verächter Gottes/ und die zu aller Grausamkeit und Tyranney geneigt gewesen/ lehret/ daß der Hochmuht eine Ursache aller Boßheit sey. Allhier wird vonnöhten seyn/ noch ein mehrers von dem Jupiter beyzubringen/ und was durch denselben eigentlich angedeutet und verstanden werde/ nebenst andern Umständen mehr/ weitläufftiger anzuweisen.

Von dem Jupiter.

JUpiter war (als bey der Geburt des Saturnus bereits erwähnt) ein Sohn des Saturnus und der Ops/ welchen auch Rhea genennet wird. Daß mehr/ und insonderheit noch zween/ Joves gewesen/ lassen wir in seinem Wehrt beruhen. Von seiner Auferziehung bey den Caribanten haben wir albereits Erwähnung gethan/ und seynd die übrigen Gedichte wissendlich vorbeygegangen. Belangend seinen Namen; ist er/ bey den Lateinern/ Jupiter/ oder ein Hülff-reicher Vatter; Bey den Griechen aber/ Zeus/ das ist ein Ursacher des Lebens/ genannt: Der Nam Jupiter/ oder Hülff-reicher Vatter/ wurde ihme beygelegt/ wegen der vielen nöhtigen und nutzbaren Dinge/ welche er/ zur Unterhaltung und Trost des elenden menschlichen Lebens/ erfunden und ans Liecht gebracht

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hatte. Daß er seine Abkunfft von der Zeit/ welche Saturnus ist/ zu haben geglaubt worden. Reimet sich so übel nicht: dieweil Jupiter gehalten wird/ für die Haupt-Materi der Lufft; in massen ihn Horatius/ im ersten Buch seiner Oden/ zu seyn anweiset/ wann er spricht:

Da unter Jupiters erfreulich-kühlem Thau- en.
Der Jäger sich enthält/ in den begrasten Auen/
und seine Liebste nit verlanget anzuschauen. Die deutsche Übersetzung dieser und der folgenden Verse, die van Mander auf Niederländisch wiedergibt (Mander, Schilderboek, Van Iuppiter, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 5r f. [Accessed: 2012-03-15. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/66BBv1jS6]), dürfte von dem für diesen Teil zuständigen Redaktors verfasst worden sein. Für den Zweiten Hauptteil wurden hier zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold vorgeschlagen (vgl. Laufhütte 2011, S. 19).Christina Posselt, 03/13/2012

Und anderswo.

Der Platz ist überall mit Wolcken-Flor behangen/
und mit des Jupiters Unfreundlichkeit um- fangen.

Auch Theocritus/ in seinem vierdten Hirten-Lied/ saget:

Bald regnet Jupiter/ bald ist er schön und klar.

Ingleichen Euripides/ in seinem Cyclops.

Wann uns der Jupiter mit Regen über- decket/
lig ich/ im Klippen-Dach und Schatten/ wol verstecket.

Und Aratus/ in Phoenomenis/ saget gleichfalls:

Wann der Schiffer/ auf der See/ schlaffen könte bis an Morgen/
so muß er des Jupiters Kält am meisten sich besorgen.

Einige hielten die Lufft für des Jupiters Auge/ als unter andern Hesiodus/ in diesen Worten

Das Auge Jupiters/ so alle Dinge sieht.

Andere aber wolten/ daß viel mehr des Jupiters Schwester und Weib/ Juno/ die Lufft; hingegen Jupiter/ der feurige Himmel wäre/ und daß sie sein Weib/ darum; weil/ wann die Lufft/ durch die feurige Krafft des Jupiters/ erwärmet/ und ihr/ vermittelst der Sonnen-Hitze/ geholffen würde/ viel Dinge erzeuget/ und zum Wachsthum kämen: inmassen der Poet Homerus/ in seiner 14. Iliade/ uns solches sehr artlich vorbildet/ da er dichtet/ wie die Juno/ mit dem/ von der Venus entlehnten/ Gürtel/ sich zu dem Jupiter ins Bette verfügt/ und hernach weiter also davon singet:

Er hertzte sein Gemahl/ mit liebreich-holden Armen.
Die Mutter-Erde hub allmählich zu er- warmen/
und neu zu werden/ an: Es bracht/ des Len- zens Ruhm/
hervor aus ihrer Schoß/ manch Kraut und edle Blum.
Das Loto blühte roht/ dem Saffran gleich es glühte/
der schöne Hyacinth von Purpur-Farbe blühte.
So sproßte alles wol/ und/ in dem hohen Bett’/