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TA 1679, II (Skulptur), S. 91

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Dies ist ein selbständiger Bericht Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 35).Julia Kleinbeck, 04.08.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 980
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Sandrartische Tafel dem Jüngsten Gericht. Ferner ist allhier vorhanden von des Autoris eignem Werck eine sehr grosse gemahlte Tafel/ als welche repraesentirt die Ankunft unsers Herren und Heilandes JEsu Christi/ auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzend; und mit allen Heiligen des Alten und Neuen Testaments vergesellschafftet: Da lässt Er aller Welt Todte und Lebendige durch seine Himmels-Boten vor Gericht beruffen/ selbe von einander abscheiden/ die Auserwehlten zur Rechten auferheben zur ewigen Freude; die Gottlosen aber zur Lincken/ samt denen sieben Lastern/ durch seine Engel/ hinunter zur Höllen/ in den Gewalt der leidigen Teuffel/ und dero abscheuliches Reich/ abzustürtzen: Samt beygefügter Vorstellung derselben unleidlichen Pein/ und Daran 17. Jahr gearbeitet worden. Qvaalen/ durch unzehlbare Figuren. Woran der Autor schon in die siebenzehen Jahr lang/ mit schweren Studien gelaborirt; des mit GOtt gefaßten Willens/ gleich nach Vollendung dieses Zweyten Theils/ vermittelst dessen hierzu benötigten Beystands/ solches sehr schwere Werck vollkömmlich auszuführen.

Womit wir auch dieses II. Haupt-Theils II. Theil der Bilderey-Kunst/ mit dessen Regeln/ Lehrsätzen und Geheimnussen/ samt denen übrigen Antiche-Statuen und Base-Relieuen beygewidmet haben/ schliessen. Dem Edlen Lesen/ auch allen dieser Studien Erfahrnen und Lehrbegierigen alle schwere und verborgene Stuck/ so viel der gnädige GOtt/ Mir zu erfahren und zu wissen gegeben/ aufrecht und warhafftig/ nach äußerstem Vermögen mittheilen/ und solches/ als eine gantz abgelebte Person/ dem Nächsten damit zu dienen/ hinterlassen: wünschende/ daß diese unsere Arbeit dergestalt wol gedeyen möge/ daß gleichwie wegen Herausgebung des Ersten Buchs/ in unserer Profession sich viel danckbare Gemüther hervorgethan/

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und um Verfertigung des Zweyten Theils beständigst angehalten/ theils wegen daraus erschöpften Nutzbarkeit/ vermittelst angeführten sichern Wegs zu dieser Kunst/ sich vernehmen lassen/ daß ob sie wol mit ihren schweren Kosten und Gefahr/ viel Jahre in Rom und Italien sich aufgehalten/ sie dennoch zu ihrer Wissenschafft und Lehr nicht so viel erfahren mögen/ als durch Uberlesung unsers Ersten Buchs. Ich bezeuge aber hie mit Gott/ daß ich dieses aus keinem eitlen Ruhm gedencke/ sondern darum/ daß/ gleichwie unter denen Teutschen/ Ich/ in dieser Materie/ allein der Erste/ und also der das kalt und harte Eys aufbrechen/ und den gerechten Weg zu dieser Kunst bahnen müssen/ daß also noch künftig auch andere Ursach haben möchten/ hierinnen fortzufahren/ und darinn höher zu steigen. Weswegen ich dann von dieser Materia weiter nichts verspreche; sondern entschlossen bin/ weil die edle Poesie ein besonder nothwendiges Hauptstuck der Mahler-Kunst/ solche mit der Genealogia der Götter/ deren warhafften Geschichten und eigentlichen Abbildungen/ wie selbe zu alten Zeiten gewesen/ und an denen Simulacren/Statuen und Base-Relieven, durch die vortrefflichste Griechen und Römer verfertigt/ theils noch zu sehen/ nebenst deren Gebrauch/ wie ich sie zu meinen Studien in Rom selbsten alle mit grosser Arbeit auf das genaueste Der Götter und Göttinnen Abbildung. nachgezeichnet/ unter dem Titul: Wahre Abbildung der Götter/ so von denen Alten verehret worden: mit deren Erklärung und Auslegung in 125 Figuren/ Bildern und Historien in Kupfer heraus zu geben. Woraus unsere Teutsche Jugend/ nebenst der guten Mahler-Kunst/ auch in der Poesie gelehrt werden/ und derselben zu Befestigung der Historien/ auch Bezierung ihrer Arbeit und Wercke sich bedienen möge.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dies ist ein selbständiger Bericht Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 35).Julia Kleinbeck, 04.08.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 980

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