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TA 1679, I (Architektur), S. 89

Donati (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Sandrarts Ausführungen zu den Pyramiden ließ sich bisher jedoch keiner konkreten Textpassage zuordnen.Christina Posselt, 20.03.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 820
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Ap. Gesch. XVII, 8. Stoiker den Apostel Paulum gar nicht vertragen/ da er ihnen das Evangelium von der Auferstehung verkündigte. Und dieweil die Araber lehrten/ daß die Seele endlich mit dem Leib ausgelöst/ und zu nicht würde; so hat sich Tatianus, als ein Calixt. lib. de Immort. Anim.cap. 3. n. 4. & c. 7. n. 5. Christ/ mit dergleichen harten Red-arten mercklich verstossen/ indem er denjenigen nachgefolgt/ und ihren Irrthum angenommen.

Es hatten zwar der Thebaner und Saiter Könige auch herrlich-erbaute Gräber/ allein sie gleichten den Memphitischen der Egypter bey weitem nit: Und war sich darob am allermeinsten zu verwundern/ daß die überaus-grosse Gebäue so Diod. Siculus lib. 1. pag,. 33. viel hundert Jahre gestanden/ und bis an der Welt Ende stehen werden; darum sie auch Diodorus ewige Häuser/ ohne Scheu/ nennen dürfen. Marsham, in Can. Chronol. fub fin. Sec. 2. & Sec,3. Zumal weil nicht alle und iede Pyramides auf einerley Zeit erbauet worden: Herodotus will/ der achte König in Egypten/ Cerpheres, habe den kleinern; und/ nach Syncelli Meinung/ Suphis, der zehende König/ den grössern Pyramidem erbauet; Nach der Zeit aber hat die Königinn Nitocris, welche zugleich zu Memphi und Thebis regirt/ den dritten davon aufgerichtet: Mit solchem Bau nun haben die Memphitische Könige fast auf die siebenhundert Jahre zugebracht; also daß fast annoch so viel Pyramides übrig sind/ als dazumal Könige regirt hatten. Daß

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Leo Allatius ad Philonem Bizant. de septem orbis Spect. p. 6. 9. Plin. lib. 36. cap. 13. aber solche des Patriarchen Josephs Kornscheuern gewest seyn solten/ wird/ als eine ungereimte Meinung/ billich verworffen und verlacht: Denn wofern es sich mit deroselben Erbauung also verhält/ wie uns Plinius berichtet/ daß nemlich an einem Pyramide, von den berühmtesten/ zwantzig Jahre lang von dreymalhundert und sechtzig tausend Salmuth. notis in. Panciroll. Res Deperd. tit. 32. Menschen gearbeitet; drey andere aber in siebentzig Jahren/ und vier Monaten/ verfertiget worden; wie hat dann der Patriarch Joseph/ wegen der kurtz zuvor erschienenen Fruchtbarkeit/ so bald mit solchem Bau auskommen und fertig werden können? Ist demnach glaublicher/ daß die Egyptische Könige eben durch dieses Mittel dem müssigen Volck zu arbeiten schaffen/ den Reichen/ durch schwere Auflagen/ den Muth benommen/ und zugleich ihre grosse Macht und Herrlichkeit der Nachwelt zu verstehen geben wollen.

Dis Wunderwerck der Welt ist billich hoch zu achten;
so wir den hohen Sinn der Könige be- trachten:
So lang die Welt noch steht/
die Sonne auf- und niedergeht/
so lang wird auch verbleiben
ihr Ruhm/ so lang wir Bücher schreiben:
Ihr grosser Fleiß
verdient den Preis!DonatiInformat. zur Quellenmarkierung
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Sandrarts Ausführungen zu den Pyramiden ließ sich bisher jedoch keiner konkreten Textpassage zuordnen.Christina Posselt, 20.03.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 820

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Plat. 24. Das XXIV. Capittel.

Die Römischen Stadt-thore. Woher die Naevische Pforte ihren Namen habe? Die Naevische Pforte versetzt. Unterschiedliche Stein-schrifften/ dreyer unterschiedlicher Keyser/ Claudii, Vespasiani, und Titi, die Claudische Wasserkunst betreffend.

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DonatiInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma Vetus, Liber Primus, Kap. XXI, De Portis Florentis Urbis, überprüft anhand der Ausgabe 1648, S. 68 f.Christina Posselt, 20.03.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 822
Die Römischen Stadthore. INs gemein wird von denen vornemsten Scribenten dafür gehalten/ daß die wol verwahrte Stadt Rom mit 24. Pforten/ oder Stadt-thoren/ versehen gewest/ darunter auch die Porta Naevia gezehlet wurde/ welche Woher die Naevische Pforte ihren Namen habe. von den Naevischen Wäldern/ die sich ehdessen in derselben Gegend befunden/ ihren Nomen bekommen: Sintemal uns Varro und Festus so viel berichten/ daß ein Römer/ Naevius genannt/ nicht weit von der Stadt einen Wald gehabt/ der ihm zuständig war. Heut zu Tag aber ist solches Stadtthor eines von den berühmtesten/ und wird auch deswegen ins gemein das grössere Thor genennet/ so bey der Einleitung der Claudischen Wasserkunst Sonst genannt Praenestina. oder Labicana. gelegen: Vor Alters hieß solches Porta Labicana, oder Praenestina, welcher Procopius in seiner Beschreibung des Gothischen Kriegs an unterschiedlichen Orten gedenckt. Praeneste aber/ wovon dieses Stadt-thor seinen Namen hatte/ war eine weiland von den Griechen im Latio erbaute Stadt/ auf einem sehr hohen/ und von der Natur wolverwahrtem Ort gelegen/ mit vielen Bergen/ und darauf stehenden Eichen umgeben;

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welche Praenestus, des Ulyssis und der Virgil. lib. 7. Aen. Strabo lib. 5. Geogr. Plin. lib. 36, cap. 25. Ovid. lib. 6. Fast. Lucanus lib. I. Circes Ehnänkel; oder wie Virgilius und Strabo dafür halten/ Caeculus, als des Vulcani Sohn/ erbauet haben soll. Daselbst war weiland ein herrlicher Glücks-tempel/ von L. Sylla, mit zierlichen Steinen belegt/ woselbst die sehr berühmte Göttinn Fortuna Praenestina verehret/ und angeruffen wurde. Die Labicos betreffend/ so waren solche Völcker in alt Welschland wohnhaft/ und bekannt/ deren Stamm-vater Glaucus der Minois Sohn gewest seyn soll; welcher darum Labicus genennet wurde/ dieweil er einen Schild getragen/ der innenher eine Λαβην oder Handheb hatte: Welche Schilde er/ in Welschland/ am Livius l.2. ersten bekant gemacht. Derer gedenckt Livius, daß sie als angräntzende Nachbarn unfern der Stadt sich aufgehalten.

Onuphrius zwar will diese Portam Naeviam zum Esquilinischen Stadt-thor machen/ in Meinung/ der Praenestinische und Labicanische Weg habe von der Esquilinischen Pforten seinen Anfang und Ausgang genommen: Allein/ wie dem allen/ dieweil in so viel hundert Jahren die Stein-gepflasterte Wege gantz vertreten worden/ und allerdings zu Grund gegangen; so ist leicht zu

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma Vetus, Liber Primus, Kap. XXI, De Portis Florentis Urbis, überprüft anhand der Ausgabe 1648, S. 68 f.Christina Posselt, 20.03.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 822