TA 1675, Lebenslauf, S. 15
Baerle (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: Baerle, Poemata 1646, S. 507–511. Baerles Gedichte erschienen erstmals in der Stichfolge nach den 12 Monaten, die Sandrart 1645 verlegt hat; vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 808, Anm. 378,13.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 631
advolat in cupidam victima crebra gu-¶ lam.
Tempestas anni varia est: ea pessima non¶ est,
fercula quae denti fert peregrina meo.
NOVEMBER.
pabulaque in luxum frigida prata ferunt.
Jam damae, lepores, cervi, sunt praeda mo-¶ lossis,
& profugae laqueis tot capiuntur aves.
Lapsa cadunt folia arboribus, Chironque su-¶ perne.
flaminaque & pluvias ejaculatur aquas.
Venator toto canibus venare Novembri
securus, num sit maecha marita domi.
DECEMBER.
cereaque exanguis lumina portat, anus.
Nec tamen illa latens, Judaeum porca De-¶ cembrem
arguit, hos jugulos horrer Apella sacer.
Sus immunda placet nobis, his vivimus¶ extis,
dummodo caenosum proluat unda pe-¶ cus.
Optima sus, quoties tua testamenta resig-¶ nas,
Me dic heredem suminis esse tui.
DIES.
exhibet: ô vitae dulcis amica meae
Irradiat semet radiis, mundumque viden-¶ dum.
objicit, inque oculos, quaelatuere, rapit.
Solis fida comes gaudet cum sole renasci,
praecipitatque suas sole ruente faces.
Si natura diem nobis concessit, in ipso
fas est justitiae nos habitare die.
NOX.
sideribus vestes undique picta suas.
Cingunt demissam Lethaea papavera fron-¶ tem;
& pueris juxta membra sopore jacent.
Interea pernox ferali carmine bubo
ingemit, & toto mussat in orbe quies.
Evigila è tenebris, anima, & dum coelica,¶ versas,
displiceat vitae nox scelerata tuae.BaerleInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: Baerle, Poemata 1646, S. 507–511. Baerles Gedichte erschienen erstmals in der Stichfolge nach den 12 Monaten, die Sandrart 1645 verlegt hat; vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 808, Anm. 378,13.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 631
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dem Hinweis auf die Lobverse und ihre Übersetzung dürfte der Anteil Sigmund von Birkens angesprochen sein, der als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich die sprachliche Gestaltung der Teutschen Academie beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).Diesen Lateinischen Zeilen theils nachahmend/ hat folgender Zeit H. Sigmund von Birken/ Com. Pal. Caes. über solche schöne Erfindungen/
deme sie sonders wol gefallen/ dieselbigen damit bässer als Barlaeus exprimirend/ hiesige HochTeutsche Unterschrifften verfasset.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dem Hinweis auf die Lobverse und ihre Übersetzung dürfte der Anteil Sigmund von Birkens angesprochen sein, der als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich die sprachliche Gestaltung der Teutschen Academie beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).
Jäner.
Die deutsche Bearbeitung der Gedichte in Barlaeus’ Poemata durch Sigmund von Birken findet sich in seiner handschriftlich erhaltenen Gedichtsammlung Birken-Wälder (fol. 69r–72v, Nr. 104 »Uber die zwölff Monate / Herrn Joachim Sandrarts« und Nr. 105 »Uber Desselben Tag und Nacht«); vgl. Klemm 1995, S. 303/Stauffer 2007, Bd. II, S. 908/Laufhütte 2011, S. 24 f.). Die in der Teutschen Academie wiedergegebenen 14 Epigramme, bestehend aus jeweils acht Alexandrinern, weisen im Wortlaut nur geringfügige Variationen auf.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 635ISt diß das Neue Jahr? es möcht wol¶ heißen alt:
so graue sieht es aus. Die Luft ist leiden-kalt.
Was fragt die Welt darnach? sie schlittet auf¶ dem Rücken
des Flußes/ da der Nord ihr bauet Eise-¶ Brücken.
Der Alte bleibt zu Haus: gefriert von hin-¶ ten zu;
von vornen ihm verbrennt das Feuer seine¶ Schuh.
Er suchet/ beym Camin/ den Sommer und die¶ Sonne/
und hält es mit dem Koch: der Tisch ist seine¶ Wonne.
Hornung.
Das dürre Fisch-mahl folgt aufs feiste Faß-¶ nacht-Fest:
drüm schlemmt man sich erst satt; man raset/ eh¶ man rastet;
nach Prassen/ es sich wol die vierzig Tage fa-¶ stet.
Die tolle Faßnacht Pursch sich dapfer lustig¶ macht.
Der sonsten sauer sieht/ der Cato, selber lacht.
Die Narren-Larve deckt iezt auch der Weis-¶ sen Haufen:
man darf/ im Jahr einmal/ wol mit der Kol-¶ be laufen.
März.
bäumt auf die wilde See; ein nasses Grab für¶ dich/
du blasser Schiffer du! Die Wellen-Berge¶ spritzen
den blau-geschaumten Gescht; die Donner-¶ Wolken blitzen;
das Schiff lauft an die Klipp’. Indessen doch¶ der Strand
uns Fische/ weil das Fleisch verbotten/ schickt¶ zu Land.
Der feuchte Fischer will den bösen Schleim¶ ausführen/
trinkt Feuer/ speyet Rauch: Tabak soll ihn¶ curiren.
April.
Der Früling bauet ihm von Blumen einen¶ Sitz.
Die Gärten werden jung. Die Bäume lau-¶ ben wieder.
Die deutsche Bearbeitung der Gedichte in Barlaeus’ Poemata durch Sigmund von Birken findet sich in seiner handschriftlich erhaltenen Gedichtsammlung Birken-Wälder (fol. 69r–72v, Nr. 104 »Uber die zwölff Monate / Herrn Joachim Sandrarts« und Nr. 105 »Uber Desselben Tag und Nacht«); vgl. Klemm 1995, S. 303/Stauffer 2007, Bd. II, S. 908/Laufhütte 2011, S. 24 f.). Die in der Teutschen Academie wiedergegebenen 14 Epigramme, bestehend aus jeweils acht Alexandrinern, weisen im Wortlaut nur geringfügige Variationen auf.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 635