TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 352
De BieInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S.26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 546-547.XXVIII. Simon BosboomSImon Boosboom/ von Emden/ war gleichfals in Bildern und der Baukunst also berühmt/ daß er Ihr Churfl. Durchl. zu Brandenburg/ welche/ wie in dieser/ also auch in andern Künsten und Tugenden sehr excellirt/ sich zu einem sonderbaren Patron- und Moecenaten gemacht.De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S.26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 546-547.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).XXIX. Elias Holl Werkmeister zu Augstburg.NEben so vielen Künstlern hat sich auch ein unsterbliches Lob in der Stadt Augstburg aufgerichtet/ derselben verständige Werkmeister Elias Holl/ der seine gute Wißenschaft in der Architectura mit unterschiedlichen schönen Proben dargethan/ und aller Welt gezeiget/ wie der Italiänischen Gebäude Kostbarkeit mit einer Teutschen Sparsamkeit vernünftig untermänget werden möge. Also hat er in dieser Weltberühmten Stadt ein Seine Werke. zierlich Haus/ im Heil. Grab Gäßlein/ und noch ein solches auf dem Perleg aufgerichtet; Das daselbst befindliche und sehr wol angeordnete Hospital ist ein Werk seiner Hand/ die so genante Rohte- Gegginger- Klenker- Fischer- und Wertachbrucker Stadt-Thürne zeugen von seiner Kunst/ welcher leztere doch in verwichenen Kriegs-Zeiten niedergeschoßen/ und nun wieder vor etlichen Jahren aufgebauet worden; Die Bequämlichkeit der fürnehmsten Stadt-Schlag-Glocken/ welche ehdem auf dem viel niedrigern Perleg-Thurn an den meisten Orten der Vorstädten nicht gehöret worden/ hat man ihm zu danken/ indem er ein großes Stuck auf jetztermeldten Thurn gesetzt/ vier schwere Glocken vernünftig und so darein gehenkt/ daß man sie jetzo allenthalben hören kan: Und was soll ich wol melden von dem in allen Theilen der Welt höchstberühmten Rahthaus/ welches er so zierlich angeordnet/ so vernünftig ausgeführet/ so fest und bequem erbauet/ daß es an Pracht und Herrlichkeit keinem andern Gebäu in Teutschland zu weichen/ und gewißlich unser Künstler daran einen schönen Italiänischen Pallast in Teutschland gesetzet hat.
Dazumal ware diese Stadt eine rechte Academie der Architectur, und hielten sich um dieses helleuchtende Kunst-Feur alle die jenige/ so etwas wichtiges in dieser Wißenschaft zu erlernen gesinnet waren/ wie dann auch viele vernünftige Bauverständige aus seiner Schul entsprungen/ welche Seine Lehrlinge. doch auch alle wiederum mit Tod abgegangen/ bis auf dieses Meisters Bruders Sohn/ Hanß Hollen/ Hans Holl der erst neulich wieder von seiner 28. Jährigen Wanderschaft in seinem Vatterland angelangt/ und gleichwie er einen herrlichen Grund bey seinem Vetter in der Architectur geleget/ also auch durch die lange Practic eine schöne Wißenschaft mit nach Haus gebracht/ aber auch zugleich das verdrießliche Alter/ demnach zu bedauren ist/ daß dem natürlichen Lauf nach diese Stadt vermutlich seiner nicht lang genießen wird.
Sonsten ware unser Künstler gar färtig in seinen Sachen/ inventiv in allerhand Machinen schwäre Lasten zu bewegen/ und fleißig in allem seinem Thun/ wie ich dann von seinem gewesten Lehrling/ Jeronymus Thoman. Jeronymus Thoman/ (der die vier Haupt-Ecke deß obgerühmten Rahthaußes aufgemauret/ und bey seinem getreuen Lehrmeister so viel erlernet/ daß er die Kellen und Steine verlaßen/ und wegen
seines guten Verstands in Bau-Sachen zu einem Oeconomo vieler Evangelischer Stiftungen angenommen worden/) gehöret/ daß er ihm alle Nacht eine steinerne Tafel an seine Bettlade hängen/ und ein Liecht darbey anzünden müßen/ welche er über Nacht ganz voll geschrieben hätte/ daß er also/ so wol bey Tag als Nacht/ seine Geschäfte sich eifrig angelegen seyn laßen: Sein Contrafät stehet in der Kupferblatte MM, und ist er Anno 1646. den 6. Januarii verschieden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).XXX. Bernhard Strauß/ von Marchdorf/ Bildkünstler.BErnhard Strauß/ von Marchdorf an dem Bodensee bürtig/ der jetzo zu Augstburg unverheuratet sich aufhält/ ist gleichfals ein guter Bild-Künstler in Helfenbein
Als Zeugnis dieser Meisterschaft mag ein mehrgeschossiger Elfenbeinpokal dienen, der sich heute in Wien in der Kunstkammer befindet./ Edelgestein/ Buxbäumen Holz/ und Silber/ wie er dann erst neulich mit einem herrlichen Helfenbeinern Crucifix seine Wißenschaft entdeckt/ und noch täglich mit allerhand Kunstreicher Arbeit sein Lob vermehret/ und ist nur schad/ daß dieser Künstler nicht mehr befördert/ und gleichwie er an sich selbsten fleißig/ mit gnugsamer Arbeit versehen ist.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).XXXI.Justus Kleßecker/ Bildhauer von Minden. JUstus Kleßecker/ von Minden bürtig/ erhube sich so früh in der Kunst/ daß es schiene/ ob ware er gleichsam von der Natur ein Bildhauer gebohren: Er durchreißte erstlich Niederland/ hernach Italien/ und machte sich an allen Orten/ sonderlich zu Rom/ die Antiche-Statuen und andere Kunst-Werke sehr vernünftig zu Nutzen/ wurde auch nach rühmlich-angewandtem Fleiß ein ungemeiner Bild-Künstler/ sonderlich in Helfenbein/ worinn er/ in der Größe/ als die Elephanten-Zähne zuließen/ eine große Mänge kleiner Crucifix/ und anderer Figuren sehr meisterhaft und sauber gearbeitet/ wie dern sehr viel bey den Kunst-Liebhabern hin und wieder zu finden.
Nicht geringere/ sondern wol höhere Erfahrenheit Seine Werke zu Bamberg. hatte er auch in großen Figuren/ wie er dann mit färtiger Hand in die Kirche des hohen Dom-Stifts Bamberg/ eine schöne Anzahl von allerhand gekleidten und nackenden Statuen der heiligen/ und andere geistliche Figuren/ samt derselben gehörigen Zierahten/ so wol verfärtiget/ daß sie lang nach seinem Tod seinen wolauf geraumten Verstand zu preisen werden Anlaß geben: Nach selbiger Arbeit soll er sich noch eine Zeitlang in der Kunst aufgehalten/ nachgehends aber sich nach Frankfurt begeben/ und daselbst/ vermittelst seiner männiglich beliebten Höflichkeit/ einen guten Heuraht getroffen haben/ auch dar auf in Dienste der Stadt zum Hauptmann erwehlt worden seyn: Wornach ich nichts mehr/ das er verfärtiget hätte/ vernommen/ jedoch grünet sein Lob noch immer bey den Kunstliebenden/ als eines ausgemachten Bildhauers.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 581XXXII. Hanß Philipp von Würzburg
Den Familiennamen »Preiss« liefert Sandrart in der »Zugabe von noch etlichen Künstlern« (TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 373) und fügt dort eine ausführlichere Beschreibung hinzu; vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 409, Anm. 1037.ES ist mir auch Hans Philipp von Würtzburg wegen seiner Kunst in der Bildhauerey und Bau-Kunst/ von der Kunst wolverständigen Personen/ jedesmal sehr gerühmt worden/ und sollen seine Werke/ die er in Würzburg und Franken gemacht/ genugsame Zeugnus geben/ daß er ein perfecter Meister seye: Wie gern ich aber etwas von seiner Hand gesehen hätte/ ist mir doch
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 581