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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 312

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 537
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Unangesehen nun/ daß die Natur ihn der Gestalt nach nicht wol begabet/ so ware er doch nicht abscheulich und unangenehm/ sondern hat die Mängel des Leibes/ mit seinem schönen Geist/ Verstand/ Witz und Weißheit vielfältig herein gebracht/ daß er wol unter die fürtreflichste Künstlere mag gestellet werden. Er hat zu Rom eine unzähliche Mänge oberzehlter Stucken gemahlt/ die man niemalen seinem Namen von Laer nach/ sondern Bambotio, benamet/ weil die Italiäner seinen rechten nicht gewust haben/ bis er durch erzehlte Stuck sich berühmt gemacht; Mithin nahete sich nun allgemach sein Alter herbey/ und wurde er von seinen Befreundten/ sonderlich denen Amsterdamern/ verlangt/ als die sehr nach seinen Werken (deren ich Komt nach Harlem. damals viel gehabt) trachteten/ deshalben kam er endlich/ auf mein unterschiedliches freundliches Zuschreiben/ und gethane Versicherung/ daß er in seinem Vatterland mehr als in Italien vergnügt leben könte/ Anno 1639. zu uns nach Amsterdam/ wurde wol empfangen/ und ihm alle Ehr/ Liebs und Guts erwisen/ bis daß er sich zu Harlem bey seinem Bruder/ einem berühmten Schulmeister/ niedergesetzt/ da er dann bey glückseligem Zustand seines lieben Vatterlands bald die Früchte seiner Kunst zu sehen gegeben/ da er erstlich mir Seine Werke. ein drey Spannen großes Stuck gemacht/ wie bey aufgehender Sonne etliche Jäger/ samt einer Damen/ zu Pferd sitzend/ mit ihren Buben und allerley Art Hunden ganz erkantlich auf die Jagd reiten/ in einer Landschaft/ darinn eine große Brucken/ worunter die Morgensonne ins Waßer scheinet/ und sich gegen der Brucken reflectiret/ alles sehr künst- und rühmlich/ deren er folgends in fünf Jahren viel gefärtiget/ und auch in einem Büchlein Aus van Laers Spätzeit ist nur noch eine acht Blätter um fassende Radierungsserie (1636) von verschiedenen Tieren, darunter auch eine Darstellung mit Jäger und Jagdhunden, sowie eine Pferde-Serie bekannt, vgl. Janeck 1968, S. 27 f.Christina Posselt, 15.09.2010 dergleichen Stuck in Kupfer geätzt/ ausgehen lassen/ welche alle stark gesucht/ und ungeachtet des hohen Wehrts zur Zierde der Cabineten verlangt/ ja so gar die zu Rom gemachte theur erkauft/ und nach Amsterdam gebracht worden.

Immittelst lieffen seine Jahre dem sechzigsten zu/ und weil er ohne das von schwach- und subtiler complexion, auch zur Melancholey geneigt/ nahmen/ mit dem Aufnehmen der Jahre/ die Kräften und Gedächtnus ab/ und wurde dieser fromme hochverwunderliche Mann zu Harlem/ mit großem Bedauren der Kunstliebenden/ aus dieser zeitlichen Unruh zur ewigen Ruh versetzt/ und dieses Kunstliecht/ das unzahlbar vielen andern hell und klar zur Folge geleuchtet/ ausgelöscht; sonderlich haben die Italiäner und Niederländer/ welche sich häuffig in dergleichen Bambotschereyen geübet/ seinen Tod schmerzlich beklaget. Seine Bildnus ist in der Kupferblatte NN. zufinden/ in Gestalt/ wie ich denselben in seiner Studie nachgezeichnet habe.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 537

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Vita der Gebrüder Both wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010
CLXXXV. Johann Both und Bruder/ Landschaft-Mahler von Utrecht. Johann Both und sein Bruder waren zu Utrecht eines guten Glasmahlers Söhne/ und wie ich damals bey Gerhard von Hundhorst/ haben sie bey Abraham Blomart gelernet/ sind auch in unserer Academia fleißig erschienen/ auch haben sie durch anhaltenden Fleiß große Hofnung von sich gegeben/ auch darauf/ fremde Länder zu besehen/ sich erstlich/ nach dieser Leute Gebrauch/ in Frankreich/

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und dann in Italien auf Rom begeben/ alldorten eifrig der Arbeit abgewartet/ und mit klugem Nachsinnen alles wol durchgangen/ endlichen aber in den Landschaften die Manier des berühmten Claudi Lorennes, in den kleinen Bildern aber Arbeiten zusammen. die Weiß des Bambotio, angenommen/ und der Natur/ so viel möglich/ beyzukommen/ sich bemühet; der eine hat herrliche gute Landschaften gemacht/ der andere aber dieselbe mit Menschen/ Thieren/ Vöglen/ und andern angehörigen/ erfüllet; so artig/ als ob alles von einer Hand wäre/ sind auch dardurch bald dermaßen hoch gestigen und berühmt worden/ daß sie neben den allerfürtrefflichsten dieser Kunst sehr wol bestanden.

Ihre Werke Sie mahlten meistens große Landschaften/ die sie reichlich ordinirten in Ausbildung der Morgenstunden/ als wie der Thau noch auf den Feldern ligt/ und die Sonne über das hohe Gebürge herfür blicket. Also haben sie auch den Mittag/ Abend und Sonnen-Untergang/ den Mondschein bey Nacht/ und dergleichen/ in Colorit und anderm/ dermaßen verwunderlich nachgebildet/ daß man in ihren Gemälden gleichsam die Stunden des Tags erkennen konte/ mit sonst andern eigentlichen Natürlichkeiten der Felder/ Berg und Bäumen; und weil der berühmte Claudius Lorenes mehr in Landschaften als Bildern erfahren/ diese aber in beyden wol geübt waren/ trieben sie ihn zu fleißiger Arbeit durch einen nuzlichen Vorzugs-Streit eifrig an/ zumal da sie in Geschwindigkeit gleichsam unvergleichlich gewesen/ und viel ohne besondere Müh verrichtet/ wie sie dann viel hundert schöne Werke in kurzer Zeit in Rom vollbracht/ darvon ich noch zwey große Stuck eine Morgen- und Abend-Stunde mit andern zu ihrer Gedachtnus aufbehalte; So ist auch ein guter Theil darvon zu Der eine Bruder ertrinkt zu Venedig. Venedig zu sehen/ allwo sie sich eine Zeitlang aufgehalten/ bis der eine Bruder/ der die Bilder in die Landschaften gemacht/ zu Nacht im heim gehen von der Gesellschaft unversehens in den Canal gefallen/ und weil man ihme so eilends nicht mögen zu Hülf kommen/ erbärmlich ertrunken ist: worauf der andere sich alsbald nach Haus begeben/ und allda seine Kunst ausgebreitet: da er mir eine Abend-Stund in einer schönen Landschaft wol ordinirt/ und noch bäßer colorirt/ gelaßen/ und einen grossen Zulauff/ und häuffig zu thun bekommen/ ob er sich schon reichlich bezahlen ließe: Endlichen erkrankte er/ und verschied in seinem Vatterland ungefähr Anno 1650. Sein Contrafät steht in der Kupferblatte N N.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Vita der Gebrüder Both wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010

De BieInformat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart beruft sich hier auf die Bildunterschrift des Vitenbildnisses von Willeboirts in De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 167 (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010
CLXXXVI. Thomas Willebort/ aus Bergen op Zoom.AUs der festen Stadt Bergen op Zoom, ware Thomas Willebort gebürtig/ der zu Antorf bey Gerhard Segers gelernet; Er ware in großen Historien gut/ und auch in Contrafäten/ wordurch er sonderlich zu Antorf berühmt und bekant worden/ auch allda gestorben ist.De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Sandrart beruft sich hier auf die Bildunterschrift des Vitenbildnisses von Willeboirts in De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 167 (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010

De BieInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 23): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 213. Sandrart beruft sich hier nur rudimentär auf die Bildunterschrift des Vitenbildnisses von Seghers, nicht auf die insgesamt recht lange Würdigung von De Bie (De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 212–215).Christina Posselt, 05.08.2010
CLXXXVII. Daniel Segers/ Jesuiter.IN dem berühmten Profess-Haus der Patrum Jesuitarum zu Antorf/ wurde Pater Daniel Segers/ wegen seiner Kunst in Nachbildung der Blumen/De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 23): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 213. Sandrart beruft sich hier nur rudimentär auf die Bildunterschrift des Vitenbildnisses von Seghers, nicht auf die insgesamt recht lange Würdigung von De Bie (De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 212–215).Christina Posselt, 05.08.2010
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Teil der Vita Seghers wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 539
die er mit großem Fleiß und Sauberkeit/ sehr curios, auf allerley Manier zu

Sandrart (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Dieser Teil der Vita Seghers wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 539