TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 111
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Francisco Mazzoli, Parmensche Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 133v–135v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631Opl6zP].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 319
Gewölb oder Bogen in fresco gemacht/ und unter andern Zierrahten/ eine kupferne Blatten verfärtiget/ in der er grossen Fleiß angewendet. Er machte auch für einen Parmensischen Edelmann und Cavallier Bajardo, als seinen großen Freund/ einen Cupido, welcher ihme selbsten einen Bogen schnitte/ zu dessen Füßen zwey Kinder sassen/ so einander in den Armen hielten/ und freundlich anlachten; Ferner mahlte er ein Marien-Bild mit einem schlaffenden Kind/welches/ ob es wol vielen andern sehr beliebt/ doch Ihme selbsten nit gefallen wollen. Daher er es auch unverfärtigt gelassen; unterdessen aber fuhre er fort in vorgedachtem Werk della steccata, so ihme sehr schwer von Handen gienge/ weiln er die Mahl-Kunst eine zeitlang gänzlich bey Ist ein Alchymist. seit gesetzt/ und der Alchymia sich beflissen/ als durch welche er geschwind reich zu werden verhofft. Er brachte aber auf einen Tag mehr durch/ als er eine ganze Woche mit mahlen gewinnen konte. Dann was er mit seinem Pensel erwarb/ verbließe Sucht also Gold/ und verlihrt unterdessen das Silber. sein Mercurius wieder im Feuer/ daß all sein Gold und Silber in denen Krügen und Gläsern verdistilliret wurde. Als nun die Patronen gedachter Arbeit vermerkten/ daß er an ihrem Werk ganz saumselig arbeitete/ verfuhren sie gerichtlich mit ihm/ aber er entflohe mit einem seiner guten Freunde bey nächtlicher weil aus der Stadt/ und kame nach Casal Maggiore.
Daselbst machte er in S. Stephans Kirche ein Marien-Bild in die Luft/ und darunter S. Stephan und S. Johann. Nachmalen zum allerletzten eine
Römische Lucretia, das sein bästes Kunststuck ware/ so er mit seinen Händen gemacht hatte. Von ihme ward dieses Gezeugnus/ daß er besonders gut inventirte/ und einen treflich guten Landschaft-Mahler abgebe. In seinen Bildern war eine über die massen große Anmutigkeit/ und in seinen Angesichten eine sonderbare Lieblichkeit. Er war in allen Dingen sehr Geistreich/ fürnemlich im Lautenschlagen/ dem er fast mehr/ als dem Mahlen/ abwartete. Kurz/ er suchte das ungewisse für das gewisse/ verlassend dasjenige/ was er besaße/ welches dann wol zu bejammern war/ daß er seine edle Gaben so wenig/ oder schier gar nicht/ gebrauchte. Und gleichwie dieses wol zu entschuldigen/ daß man zu Zeiten aus Unlust von der Arbeit aussetzet/ also ist im Gegentheil höchlich zu tadlen/ wann man seinen Beruff gar verläst/ und sich auf andere Nebensachen begibt. Er ware so eiferig in seinen Alchymistischen Verrichtungen/ daß er alles andere fahren ließ/ und sich selbsten ganz vernachlässigte/ dannenhero er mehr einem wilden Menschen/ als künstlichem Mahler/ gegleichet/ weil er mit Haar und Bart sich ganz überwachsen lassen. In solchem kümmerlichen Züstand wurde er von einem hefftigen Fieber und schweren Durchbruch überfallen/ daß er den 24. Augusti 1540. mit großem Verlust der Kunst/ wegen sonderbarer Annehmlichkeit und Gratia, welche er seinen Werken zu geben wuste/ gestorben.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, T’leven van Francisco Mazzoli, Parmensche Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 133v–135v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631Opl6zP].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 319 SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten. Sein Contrafät hat der großgünstige Liebhaber in der Kupferblatte P. zu sehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.
LIV. FRANCISCO MONSIGNORI, Mahler von Verona. Lernet zu Mantua bey Andrea Mantegna. Erlanget große Gnade bey dem Marggrafen daselbst. Mahlet Christum und die 12. Apostel. Eine schöne invention, den H. Sebastian zu mahlen. Macht einen Hund/ mit dem er einen andern lebendigen/ und mit einem gemahlten Kind/ einen lebendigen Vogel betriegt. LV. GIULIO ROMANO, Kunst-Mahler: Hilft seinem Lehrmeister Raphaël d’ Urbino in vielen Werken. Ist auch ein guter Baumeister. Seine Werke in der Mahl-Kunst. Ist ein bäßerer Zeichner/ als Mahler. Mahlet die Steinigung Stephani. Sein Fehler. Seine Bau-Werke zu Mantua. Seine Mahl-Werke. Die Historie vom Sileno, vom Fall des Icarus: Die 12. Monat. Der Riesen Himmels-Sturm. Vielheit der Werke dieses Künstlers. Seine Besoldung. Seine Grab-Schrift. LVI. SEBASTIANO DEL PIOMBO, Venetianischer Mahler. Raphaël d’ Urbino und Michaël Angelo Kunst-Eifer. Michaël Angelo macht dem Sebastian die Cartonen. Sein Werk à S. Pietro Montorio. Erfindet einen Grund auf Mauren mit Oel-Farben zu arbeiten. Raphaël mahlet seine lezte Tafel ihm zugegen. Ist sehr langsam in der Arbeit. Komt in des Papsts Dienst/ und wegen der Oel-Farb in Michaëls Ungnad.
LIV. FRANCISCO MONSIGNORI, Mahler von Verona.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Francisco Monsignori, Schilder van Veronen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 135v–136v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631OvaOkw].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 323WIr kommen nun von Erzehlung eines Francisci, der mit seiner fürtrefflichen Kunst wenig zeitlichen Gewinn und Wolfart erlangt/ zu einem andern/ deme das Glück viel günstiger und geneigter
gewesen/ diß ware FRANCISCO MONSIGNORI, gebohren zu Verona, Anno 1455. Seinem Vatter Alberto, deme die Kunst sehr lieb ware/ und der sich selbst auch unterweilen aus Lust darinn geübt/ beliebte/ seinen Sohn/ da er ein wenig erwachsen/ auch auf die Zeichen-Kunst anzuführen;
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Francisco Monsignori, Schilder van Veronen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 135v–136v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631OvaOkw].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 323