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TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 50

Quelle unbekannt (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Diese Passage lässt sich in keiner der hier nachweislich von Sandrart verwendeten Quellen auffinden. Dennoch steht zu vermuten, dass Sandrart für diesen Abschnitt auf einen Traktat zurückgegriffen hat.Christina Posselt, 01.02.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 252
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Welt-berühmten Praxiteles Arbeit gehalten. Unter andern wurde zum höchsten gepriesen ein mit Triumf-Wagen des Lysias. vier Pferden bespanter Wagen/ auf deme Apollo und Diana triumfirten: Er war aus einem einigen Stein gehauen/ und mit großer Kunst gebildet/ den Käyser Augustus, seinem Vatter Octavio zu Ehrn und Gedächtnis/ in den Tempel bringen/ und auf einen/ mit vielen Säulen unterstüzten Bogen/ setzen liese/ welches für des Lysias Kunst-Stuck gehalten worden. In den Servilischen Gärten Des Calamides und Amphistratus Werke. stunde ein Apollo von Calamides, und der Historien-Schreiber Callisthenes, von Amphistratus Hand.

Agesander, Polydorus und Athenodorus Des Laocons Bildnis/ dreyer Meistere Werk. sind würdig gnug/ wegen des Bildnis des Laocontes, das sie gemacht haben/ unter die allerberühmteste Künstlere gesetzet zu werden:Sie waren alle drey bürtig aus der Stadt Rhodus, und hatten gedachte Statue sehr kunstreich aus einem Stein gearbeitet/ welche in Käysers Titi Palast gesetzet/ und nachmals in Belvedere gebracht worden ist/ alda sie noch heut unversehrt zu sehen/ die Copia aber ist in dem Mediceischen Palast zu Florenzo zu finden; Es ist nämlich der Vatter Laocon mit seinen Söhnen/ welche zwey Schlangen/ die sich wunderseltsam um den Leib und Gliedmassen (so/ wie es Virgilius in seinen Gedichten beschrieben) herumwickeln/ halten. Die Paläste der Römischen Käysere sind alle/ auf eben solche alte und kunstreiche Andere Künstlere. Manier/ von Cratero und Pythodoro, Polydecte und Hermolao, einem andern Pythodoro und Artemone, wie auch von Aphrodisio Tralliano, den fürtreflichen Meistern/ mit treflichen Bildern gezieret worden/ Und was ist das Pantheon Agrippae. Pantheon Agrippae/ jezo Alla Ritonda genant/ anderst/ als eine rechte Kunst-Schul/ in welcher der Atheniensische Diogenes und Caryatides Die Ausschmückung des Pantheons mit Statuen des Diogenes ist auf eine Textstelle in der Naturalis Historia des Plinius zurückzuführen. Laut Plinius (Plin. nat. hist. 16, 38) wurden die von Diogenes gefertigten Karyatiden an den Säulen des Tempels sehr gelobt. Bei dem von Sandrart aufgeführten »Caryatides« dürfte es sich um eben diese weiblichen Stützfiguren und nicht um einen Künstler handeln. Da die Textquelle für diese Passage bislang nicht identifiziert wurde, kann nicht geklärt werden, ob die Fehldeutung auf Sandrart oder auf eine bereits verfälschte Tradierung zurückzuführen ist.Saskia Schäfer-Arnold, 30.06.2010 ihre Kunst sehen lassen/ wann sie auf sehr hohe Säulen unterschiedliche köstliche Statuen gesetzet/ gleichwol aber/ durch derselben ungewöhnliche Höhe/ ihren Ruhm in etwas verdunkelt/ weil die Augen ihre große Kunst deßwegen nicht ergreifen Der Carthaginensische Hercules. und recht besehen können. Hercules aber/ deme die Carthaginenser/ alle Jahr/ Menschen geopfert haben/ wurde nicht bewürdiget einer Stelle in einem Tempel/ sondern er stunde auf der Erden/ bey dem Eingang des Bogens/ ad nationes genant/ worein Coponius 14. Statuen gemacht hatte/ und nicht weit von des Pompeji Palast ware.

Arcesila Löwin. M. Varro gedenket einer Löwin/ so Arcesilaus gemacht/ um welche kleine Liebs-Götter herum scherzten/ und theils sie mit einem seidinin Schnürlein anbunden/ theils ihr aus einem zugerichteten Horn zu trinken gaben/ theils sich darauf/ als auf ein Pferd sezten/ und was mehr für artliche Poßen sind/ die sie mit ihr trieben/ alles in einem einigen Stein sehr meisterhaft gebildet. Nicht zu Sauron, und Batrachus, der Octavianischen Tempeln Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Rom, Portikus der Octavia, Tempel des Iuppiter Stator
Rom, Portikus der Octavia, Tempel der Iuno Regina
Baumeistere.
vergessen sind auch der Octavianischen Tempeln Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Rom, Portikus der Octavia, Tempel der Iuno Regina
Rom, Portikus der Octavia, Tempel des Iuppiter Stator
Baumeistere Sauron und Batrachus, aus Laconien bürtig. Von welchen man fürgeben wollen/ daß sie/ als sehr reiche Leute/ solche auf ihre Kosten erbauet/ und verhoffet/ daß ihre Namen darauf geschrieben werden solten: Weil aber solches ihnen

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abgeschlagen worden/ haben sie ihre Namen/ durch einen Frosch und Eyder an der Säulen Capitalen Des Mirmecides kleiner Wagen. zu erkennen gegeben. Wie kunstreich Mirmecides gewesen/ zeiget der von ihm in Stein gebildete Wagen und vier Pferde/ der so klein ware/ daß alles eine Fliege mit ihren Flügeln zuzudecken vermocht. Callicrates Ameise. Nicht geringer ist gewesen Callicrates, der eine Ameise so klein in den Stein gehauen/ daß derselben Füße mit Menschlichen Augen fast nicht zu sehen waren.

Und wer wolte endlich die ganze Mänge der Antichen Bildhauere erzehlen/ nachdem derselben so eine große Anzahl gewesen/ welches/ neben anderen/ Phaleréo Demetrio werden 360 Statuen, aufgerichtet allein daraus erhellen kan/ daß dem Phaleréo Demetrio zu Ehren/ in gar kurzer Zeit/ 360. Statuen verfärtiget und aufgerichtet worden: welche aber nicht so viel Tage gestanden/ als derselben an der Zahl gewesen/ indeme sie das Volk wieder zurissen/ und welcher zum meisten verderben könte/ gleichsam darum gestritten: daß also damals nicht wenig Meistere müssen gewesen seyn. Ist dann nun damals eine so große Mänge der Bildhauere gewesen ? so werden folglich noch mehr Mahlere gewesen seyn/ sintemal die Bildhauerey ohne die Mahlerey und Zeichen-Kunst nicht stehen kan. Demnach so könte ich zwar noch wol viele Mahlere anführen/ die zu ihren Zeiten berühmt gewesen/ als/ (nur noch etlicher zum Beschluß zu gedenken)Quelle unbekanntInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Passage lässt sich in keiner der hier nachweislich von Sandrart verwendeten Quellen auffinden. Dennoch steht zu vermuten, dass Sandrart für diesen Abschnitt auf einen Traktat zurückgegriffen hat.Christina Posselt, 01.02.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 252
Noch mehr Antiche, Mahlere. ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: Mander, Schilderboek, Van verscheyden Schilders namen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 90r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63khyP1Fn].Christina Posselt, 09.11.2011
Aristonides. Anaxander. Aristobulus aus Syrien. Arcesilas, der Sohn des Tisicrates. Corybas, der Lehrling des Nicomachus. Carmanides, der Lehrling des Euphranor. Dionysodorus von Colophon. Diogenes, welcher zu Zeiten Königs Demetrii gelebet. Euthymedes. Heraclides aus Macedonien. Mydon von Soli, des Bildhauers Pyromachus Schuler. Mnasitheus von Sicyon. Mnasitimus, der Sohn und Lehrling des Aristonides. Nessus, der Sohn des Abron. Polemon von Alexandrien. Theodorus aus der Insel Samos. Stadius, der Jünger des Nicosthenes. Xenon von Sycion, der discipul des Neocles.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: Mander, Schilderboek, Van verscheyden Schilders namen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 90r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63khyP1Fn].Christina Posselt, 09.11.2011
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Passage dürfte von Sandrart verfasst worden sein. Allerdings steht zu vermuten, dass er hierfür auf eine Quelle zurückgegriffen hat.Christina Posselt, 01.02.2012
Weil ich aber im Anfang dieses Buchs versprochen/ nur die allerberühmteste und fürnehmste hieher zu bringen/ als laß ichs hiebey bewenden/ und erinnere mich der Rede Plutarchi, welcher schreibt/ daß nicht allein gemeine Burgere; sondern auch Philosophi und Weltweisen/ ja gar die Egyptische Könige/ und Römische Käysere/ die Mahler-Kunst geliebet und getrieben/ wie dann solches mit den Römern Lucio Manilio, und Fabio, den Griechen Socrate, Platone, Metrodoro und Pyrrho, als Philosophen/ Nerone, Hadriano, Alexandro Severo und Valentiniano, als Käysern/ zu bezeugen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Passage dürfte von Sandrart verfasst worden sein. Allerdings steht zu vermuten, dass er hierfür auf eine Quelle zurückgegriffen hat.Christina Posselt, 01.02.2012
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die abschließende Passage, in der Sandrart auf die Bedeutung der antiken Künstler und Philosophen für seine Teutsche Academie mit didaktischem Impetus für die zeitgenössische deutsche Kunst eingeht, wurde von Sandrart selbst verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 11).Christina Posselt, 21.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 255
Wünsche dabey/ daß eine gelehrtere und scharfsinnigere Feder/ dieser von mir angezogenen Künstlere/ oder anderer lobwürdige Werke/ mehr herfürstreichen möchte/ auf daß die Jugend/ so zu diesen Künsten auferzogen wird/ nicht allein der Antichen bloßen Namen und Lob höre/ sondern auch sehe/ wormit sie solches verdienet/ und also zu gleichen Tugenden/ und rühmlicher Fortpflanzung dieser edlen studien/ ferner ermuntert werde/ zugleich auch der Dank/ welchen wir unsrer Antichen

Sandrart (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Die abschließende Passage, in der Sandrart auf die Bedeutung der antiken Künstler und Philosophen für seine Teutsche Academie mit didaktischem Impetus für die zeitgenössische deutsche Kunst eingeht, wurde von Sandrart selbst verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 11).Christina Posselt, 21.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 255