Darstellungsoptionen
Im Text hervorheben bzw. anzeigen:

TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 48

Spaltenübergreifend
Das VIII. Capitel.
Von unterschiedlichen Antichen Werken der Bild-
hauerey und Bildhauern/ auch andern Mahlern/
so kürzlich angeführet werden.
Innhalt.

Der siegende Hercules, auf dem Ochsen-Mark in Rom. Der zweyköpfige Janus. Durch wen in Rom die Bilderey-Künste erhoben worden. Ein beschädigter und sich leckender Hund. Mehr als Lebens-große Werke. Apollo im Capitolio. Der Pompejanische Jupiter. Große Statue zu Tarento. Colossus Solis zu Rhodus. Venus, Niobe, Janus, Cupido, zu Rom. Vier Satyri. Scopa, Briax, Timotheus, Leochares, die Bildhauere. Mausolaeum. Diana im Tempel Apollinis Palatini, zu Rom/ des Timothei. Hercules und Hecate zu Epheso, des Menestrati. Die drey Gratien zu Athen, des Socrates. Trunkenes Weib zu Smirna des Mirons. Centauren des Asinius Pollio Asinius Pollio besaß in seiner Kunstsammlung einen Kentauren des Arkesilaos. Pollio war aber nicht Künstler des Werkes, wie es Sandrart fälschlicherweise formuliert. In Plinius Naturkunde, die zumindest als indirekte Quelle Sandrarts gelten muss, ist Pollio klar als Kunstsammler und Arkesilaos als Künstler angegeben, vgl. Plinius, nat. hist. 36, 33.Gerrit Stevens, 12.07.2010. Apollo des Philisci. Des Timarchides Werke. Juno des Dionysii und Polycles. Triumf-Wagen des Lysias. Des Calamides und Amphistratus Werke. Des Laocons Bildnis/ dreyer Meister Stuck. Andere Künstlere. Panthaeon Agrippae. Der Carthaginensische Hercules. Arcesilai Löwin. Sauron und Batrachus, der Octavianischen Tempeln Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Rom, Portikus der Octavia, Tempel des Iuppiter Stator
Rom, Portikus der Octavia, Tempel der Iuno Regina
. Des Mirmecides kleiner Wagen. Des Callicrates Ameise. Phalereo Demetrio werden 360. Statuen aufgerichtet. Noch mehr Antiche Mahlere. Warum der Author Griechische und Italiänische Künstlere auf diese Teutsche Academi bringe. Etliche andere Poëten/ und Weltweise. Mecoenas. Homerus. Heraclitus. Hippocrates. Socrates. Sophocles. Demosthenes. Plato. Aristoteles. Theophrastus. Seneca. Democritus. Diogenes. Uber deren jeden ein sonderlich Epigramma verfärtiget/ und das notabelste von seinem Leben/ samt einem Lehr-spruch/ darein gebracht worden.

Linke Spalte

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Zusatz, der auf die Binnenstruktur der Teutschen Academie verweist, wurde vermutlich von Sandrart verfasst.Christina Posselt, 01.02.2012
WIr haben bißher verschiedene Künstlere/ sowol Mahlere/ als Bildhauere/ auf dem Schau-Platz dieser unserer Academi besehen/ doch so/ daß wir glauben mögen/ es seye dieses das wenigste von ihrem Leben und Lob/ dann/ wann alles bekandt wäre/ oder beygebracht werden möchte/ solten wol viele Bücher ihre Ruhm-würdige Werke nicht fassen können. Zu Ende dieses Buchs/ will ich nun noch etliche hochberühmte Antiche Bilder und Statuen zeigen/ deren Meistere entweders unbekandt/ oder doch nicht gewiß seynd.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Zusatz, der auf die Binnenstruktur der Teutschen Academie verweist, wurde vermutlich von Sandrart verfasst.Christina Posselt, 01.02.2012

Quelle unbekanntInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Passage lässt sich in keiner der hier nachweislich von Sandrart verwendeten Quellen auffinden. Dennoch steht zu vermuten, dass Sandrart für diesen Abschnitt auf einen Traktat zurückgegriffen hat.Christina Posselt, 01.02.2012
Demnach ist gewiß/ daß die Bilderey schon für ur-alten Zeiten/ nicht allein bey den Orientalischen Völkern/ sondern auch bey den alten Italiänern und Römern in hohen Ehren gehalten/ und zu dem Götzen-Dienst gebraucht worden/ wie solches viele herrliche in Marmor gehauene/ oder in Metall gegossene alte Bilder ausweisen: Unter andern gibt hierinn ein unfehlbares Zeugnis/ die herrliche Der siegende Hercules auf dem Ochsenmark in Rom. Bildnis des siegenden Hercules, welchen Evander nach Rom/ auf den Ochsen-Mark solle verehret und gestiftet haben: Diese Statue wurde herrlich und siegreich bekleidet/ so oft zu Rom ein Triumf gehalten worden/ und dannenhero der siegende Hercules genennet. Ein klarer Beweiß dieser Der zweyköpfichte Janus. Sach ist auch das Bild des zweyköpfichten Janus, den Numa Pompilius, der andere Römische König/ in den/ dem Jano zu Ehren erbauten Tempel gestellet/ und damit ein unfehlbares Zeichen des Friedes oder Krieges gegeben bat: Dieser Statue

Rechte Spalte

Finger waren so gebildet/ daß sie die 365te Zahl vorstelten/ damit anzuzeigen/ daß Janus ein Gott der Jahre und des Alters seye.

In Betrachtung dessen kan ich mich nicht genugsam verwundern/ warum doch die Römer/ eh sie Asien bezwungen/ mehrere aus Erden und Holtz/ als aus Erz/ Metall oder Stein formirte Götzen-Bilder gehabt/ und einer so schlechten materi so viel Ehr anthun mögen? Sie haben aber hernach/ als sie ihre Augen recht eröfnet/ jene verachtet/ und diese erhoben/ auch sich derselben so wol in privat-Häusern/ als allgemeinen solennitäten/ bedienet/ daß also in gar kurzer Zeit die Bilderey-Künste sich Durch wen in Rom die Bilderey-Künste erhoben worden. sehr/ zu Rom/ empor geschwungen. Ihr erster Patron, und gleichsam ihr Urheber daselbst ware/ der fürtrefliche Bau-Meister/ Marcus Scaurus, der auf ein sonderbares Fest/ dem Römischen Magistrat, 3000. Metalline Götzen-Bilder auf einem theatro vergestellet: So haben Lucullus, und Mummius, das von ihnen bezwungene Griechenland und Asien ihrer Bilder zwar sehr beraubet/ dannoch aber zu Rhodus, Delphis, Athen und Olympia, ja so viel/ als sie mitgenommen/ hinterlassen. Ja es ist nachgehends dahin kommen/ daß sie nicht allein ihre Götzen; sondern auch unvernünftige Thiere gebildet: Also ware/ auf dem Capitolio, Ein beschädigter und sich leckender Hund. in dem Tempel der Göttin Juno, ein beschädigter/ und seine Wunden mit dem lecken heilender Hund/ also lebhaft und natürlich gebildet/ daß er unmöglich bässer hätte können gemahlet werden: Dieses Stuck war ihnen auch um keine unglaubliche Summa Geldes feil/ so daß sie/ dasselbeQuelle unbekanntInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Passage lässt sich in keiner der hier nachweislich von Sandrart verwendeten Quellen auffinden. Dennoch steht zu vermuten, dass Sandrart für diesen Abschnitt auf einen Traktat zurückgegriffen hat.Christina Posselt, 01.02.2012