TA 1679, III (Malerei), S. 85
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38) und dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie von 1679 hinzugefügt.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1101
Kunst/ in grossen und kleinen Mahlereyen/ dermassen erhoben; daß Wird nach Engelland und Schweden beruffen er deswegen zu dero Königl. Majestäten von Engelland/ und Schweden / erfordert und beruffen worden: Allwo er viel herrliche Wercke/ zu seinem grösten Lob/ in derselben Cabineten/ nicht ohne sonderbahre Belustigung/ hinterlassen. Insonderheit aber/ war er berühmt in Conterfaiten/ so von Miniatur gemacht; wie unter andern/ zu ersehen aus des Herrn Cardinal Landgrafens von Hessen / nicht weniger auch des Ertz-Bischoffs von Mechelen , und viel anderer an dem Königlichen Spanischen Hof zu Brüssel/ als dessen Wohnstadt. Im Ubrigen kan auch das grosse Altarblat daselbst sattsamlich hiervon zeugen/ worinnen die Geburt unsers Seeligmachers/ samt allen umherstehenden Figuren/ hochvernünftig und unvergleichlich wol ausgeführt/ Schönes Altarblat zu Brüssel. des Künstlers Lob noch täglich vermehren. Zu welchem Ende dann/ aus erstgedachten Ursachen/ sein Ruhm mit nachfolgenden Versen/ vermittelst eines wolklingenden Wiederhalls gezieret worden; darum weil man ihn den Echo zu Rom vielmals nennen pflegte/ allda er/ am Jubeljahr 1676. den 29. May in Gott verschieden. Seine Beygenant der Echo zu Rom. Abbildung zeiget uns zu seinem Lob die Plat 9. 6. hiernebens.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38) und dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie von 1679 hinzugefügt.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1101
Dieses Epigramm ist vermutlich von Sigmund von Birken ergänzt worden, der sich hauptverantwortlich für die sprachliche Ausgestaltung der Teutschen Academie zeichnete; vgl. dazu Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25-29; Möseneder 2000, 163; Laufhütte 2011.AN Dea conqueritur, vocis lacrymantis imago?
Claudius it Romam, num remeàbit? abit.
Ne Libitina vocet vereor? reor, anxia clamat:
An le famolum reddere sperat? erat.
An Romae nomen retulit? tulit: an fuit Echo?
Echo: quam citò vox deperit? illa perit.
An veterum mores imitatus in arce reluxit?
Luxit? & ars tabulis irradiat? radiat.
Italicae graphices tetigitne cacumen? acumen:
Ars illi famam vicit? & icit, ait.
Claruit in rebus minimis? nimis! anne tabellis ?
Bellis: an palmam promeruit? meruit.
Insignis? signis quàm dignus vivere! verè:
Nonne mori è patriâ poenituit? nituit.
An Jubar eximium appellem? respondet, Apellem:
Illáne Sevino gloria debita? ita.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Dieses Epigramm ist vermutlich von Sigmund von Birken ergänzt worden, der sich hauptverantwortlich für die sprachliche Ausgestaltung der Teutschen Academie zeichnete; vgl. dazu Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25-29; Möseneder 2000, 163; Laufhütte 2011.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38) und wurde dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie von 1679 hinzugefügt.N.--Wagner von Nürnberg. N.--Wagner von Nürnberg/ ein Lehr-Schüler des berühmten Juvenells
Wagner war in Nürnberg Schüler von Daniel Preißler; die Lebensdaten der beiden berühmteren Künstler mit Namen Juvenel, Nicolas und Paul, liegen außerhalb derer von Wagner. daselbst/ hat die Mahlerey mit grossem Fleiß ergriffen/ und zu Mehrung seiner Erfahrenheit besuchte er Italien/ insonderheit Rom/ hat auch in Contrefaiten und Historien/ in der Architectur
und andern Künsten/ sich best qualificirt. Um des willen ward er von Sr. Churfürstl. Durchl. zu Pfaltz nach Heidelberg zu sich verlanget: allda er seither viel Lobwürdiges gethan/ sonderlich bey Einholung der Königl. Prinzessin aus Dennemarck und deren Vermählung mit dem Durchleuchtigsten Churprintzen Carolo, an den Ehren-Pforten/ deren eine 80. Werckschuhe hoch gantz prächtig erhoben/ mit sinnreichen Emblematen und Poeseyen von Sr. Churfürstl. Durchl. selbst componirt und gezieret/ wie solche im offentlichen Druck zu sehen. Er hat auch seine Kunstkündigkeit in vielen Conterfaiten hoher Potentaten und anderer Grossen alda und dort herum/ sonderlich bey dem Hochfürstl. Haus Hessen-Darmstatt/ erwiesen/ und noch immer erweiset.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38) und wurde dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie von 1679 hinzugefügt.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38). Im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 wird Sibylla Merian in der Vita ihres damaligen Ehemannes Johann Andreas Graff erwähnt (TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 339). Im vorliegenden Zweiten Hauptteil von 1679 wird sie mit einer eigenständigen Vita bedacht.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1103Maria Sibylla Grafin von Franckfurt. ES ist in unsrem vorigen Buch pag. 393. 339. mit mehrern gedacht worden/ wie daß zu Franckfurt am Main der künstliche Blumen-Mahler Jacob Morell von Franckenthal bürtig/ seine Stieftochter Maria Sibylla Grafin/ gebohrne Merianin/ in der Miniatur/ absonderlich im Blumen-Mahlen
Als Beispiel für eine Blumenarbeit, die während der Ehe mit Johann Andreas Graff entstand, mag die Gouache mit den sechs Anemonen dienen. Signiert ist diese Arbeit mit »M.S. Gräffin geb. Merianin«./ also wol unterwiesen/ daß sie darin ungemein vollkommen worden/ und dessen manchen rühmlichen Augenschein von sich gegeben. Seit deme aber hat sie/ zu Nürnberg wonhafft/ viel schöne Kunst-Gedächtnisse verfertigt/ worunter insonderheit zu loben sind/ der von ihr heraus gegebene Blumenbusch von 100. Blättern/ Fasciculus Florum genannt: wodurch der Jugend/ als mit einer Lehr-Schul/ trefflich an hand gegangen wird. Sie ist auch im Werck begriffen/ viel rare Ausbildungen von allerhand Würmern und Raupen/ samt deren Veränderung/ von fliegenden Thieren/ mit Beyfügung ihrer Speisen und natürlichen Eigenschafften/ zu radiren/ und in Kupffer ausgehen zu lassen: welche/ von dero schönem Verstand/ mehrere Zeugnus werden geben können.
ES haben viel rare Geister sich bemühet und berühmt gemacht/ indem
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38). Im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 wird Sibylla Merian in der Vita ihres damaligen Ehemannes Johann Andreas Graff erwähnt (TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 339). Im vorliegenden Zweiten Hauptteil von 1679 wird sie mit einer eigenständigen Vita bedacht.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1103