Dioskuren auf dem Quirinal (Rom)
- Phidias ; So die Zuschreibung in der Renaissance; vgl. Census, Horsetamers
- Praxiteles ; So die Zuschreibung in der Renaissance; vgl. Census Horsetamers
- Unbekannter antiker Künstler ; So der heutige Stand der Forschung; vgl. Census, Horsetamers
Personen-Bezüge
- Alexander <Makedonien, König, III.> ; So Sandrart im Einklang mit den Antiquaren des 16. Jahrhunderts; vgl. Bober/Rubinstein 1986, Nr. 125, S. 159 f.
- Bukephalos ; So Sandrart im Einklang mit den Antiquaren des 16. Jahrhunderts; vgl. Bober/Rubinstein 1986, Nr. 125, S. 159 f.
- Dioskuren Personengruppe ; Als solche werden sie seit dem frühen 17. Jahrhundert interpretiert; vgl. Bober/Rubinstein 1986, Nr. 125, S. 160
Kunstwerk-Bezüge
- Sandrart: Alexander und Bucephalus (»Alessandro e Bucefalo«) Zeichnung
- Sandrart/Collin: Dioskuren auf dem Quirinal / »ALEXANDER M.« (TA 1675, Tafel f) Graphik
- Lafréry: Dioskuren auf dem Quirinal Graphik
Orts-Bezüge
Literatur
- Bober/Rubinstein 1986; Nr. 125, S. 159–161
Basis-Daten
Datierung
2. Jh. n. Chr. nach einem griechischen Prototyp vom 5. Jh. v. Chr.
Material/Technik
Marmor
Heutiger Aufbewahrungsort
Rom, Piazza del Quirinale
Externe Ressourcen und Referenzdatenbanken
Census:
150776
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… dem vorigen/ höchst tauglich/ zu den Capitelen und Zieraten/ auf die Colonnen und Bau-Säulen/ wie in monte Cavallo, an den mächtigen Riesen/ und andern zierlichen Statuen des Flußes Nili in Belvedere,erhellet.«
TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 10
»Alexander M. mit dem Bucephalo.«
TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 39
»Der König Tyridates brachte aus Armenia, nach Rom/ zwey sehr große Statuen von weißem Marmor/ jedes besonder/ bildende den großen Alexander/ wie er das Pferd Bucephalo leitet; als in der Kupferplatte zu ersehen. Ist ein Werk vom Praxitele und Phidia, den zweyen berühmten Künstlern/…«
TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 39
»… Wie die Größe der auf einander gesetzten Dinge/ nach der Höhe zu finden. Exempel dessen/ an den Statuen von Alexander und Bucephalo, und der Colonna Trajani.«
TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 89
Kommentare
Die Skulpturengruppe wurde in der Vergangenheit sehr unterschiedlich interpretiert. In der Mirabilienliteratur des 12. Jahrhunderts wurde die Annahme verbreitet, es handele sich bei den dargestellten Männern um zwei Philosophen, Phidias und Praxiteles. Der italienische Historiker Flavio Biondo (1392–1463) nahm in seine Bücher den Hinweis aus einem Katalog der Regionen Roms auf, in dem die Pferde als Geschenke des armenischen Königs Tiridates an Nero bezeichnet werden. In der Mitte des 16. Jahrhunderts identifizierten die Antiquare Pirro Ligorio und Onofrio Panvinio beide Gruppen als Alexander den Großen mit seinem Pferd Bucephalus. Alessandro Donati konnte schließlich mit Hilfe einer antiken Münzdarstellung belegen, dass hier Kastor und Polydeukes, die auch als »Dioskuren« bezeichneten Söhne des Zeus, dargestellt sind (s. Donati, Roma vetus 1665, III, Kap. XV, S. 363). Diese Annahme wurde im 19. Jahrhundert bestätigt und bis heute nicht widerlegt (vgl. Bober/Rubinstein 1986, S. 159 f.).
Sandrart gibt im Buch der Malerei an, er habe die Skulpturen zu Studienzwecken selbst vermessen, vgl. TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 99.
Erwähnungen in Kommentaren
Der Obelisk wurde wahrscheinlich unter Augustus von Assuan nac…
Die Statue des Nil scheint in der Antike zusammen mit einer we…