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Die Skulpturengruppe wurde in der Vergangenheit sehr unterschiedlich interpretiert. In der Mirabilienliteratur des 12. Jahrhunderts wurde die Annahme verbreitet, es handele sich bei den dargestellten Männern um zwei Philosophen, Phidias und Praxiteles. Der italienische Historiker Flavio Biondo (1392–1463) nahm in seine Bücher den Hinweis aus einem Katalog der Regionen Roms auf, in dem die Pferde als Geschenke des armenischen Königs Tiridates an Nero bezeichnet werden. In der Mitte des 16. Jahrhunderts identifizierten die Antiquare Pirro Ligorio und Onofrio Panvinio beide Gruppen als Alexander den Großen mit seinem Pferd Bucephalus. Alessandro Donati konnte schließlich mit Hilfe einer antiken Münzdarstellung belegen, dass hier Kastor und Polydeukes, die auch als »Dioskuren« bezeichneten Söhne des Zeus, dargestellt sind (s. Donati, Roma vetus 1665, III, Kap. XV, S. 363). Diese Annahme wurde im 19. Jahrhundert bestätigt und bis heute nicht widerlegt (vgl. Bober/Rubinstein 1986, S. 159 f.).
Sandrart gibt im Buch der Malerei an, er habe die Skulpturen zu Studienzwecken selbst vermessen, vgl. TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 99.

Kommentar von Carolin Ott21.01.2009

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