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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 311

De Bie (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart übernimmt hier hauptsächlich die Informationen der Bildunterschrift des Vitenporträts von Beck in De Bies Gulden Cabinet (vgl. De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 161), Sponsel 1896, S. 23); lediglich der Hinweis auf Becks Aufenthalt in Rom ist der Vita De Bies entnommen (vgl. De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 160).Christina Posselt, 05.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 536
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zu Rom mit seiner Profession lang aufgewartet/ und endlich in seinem Vatterland das Leben geendet.De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Sandrart übernimmt hier hauptsächlich die Informationen der Bildunterschrift des Vitenporträts von Beck in De Bies Gulden Cabinet (vgl. De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 161), Sponsel 1896, S. 23); lediglich der Hinweis auf Becks Aufenthalt in Rom ist der Vita De Bies entnommen (vgl. De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 160).Christina Posselt, 05.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 536

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vite wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23), eine Abhängigkeit von De Bie (De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 168) lässt sich nicht feststellen.Christina Posselt, 05.08.2010
CLXXXII Jacob Foquier/ Wallon.JAcob Foquiers war aus West-Flandern/ von guter Familie in den großen Landschaften/ fast Lebens-großen Bäumen/ stillstehenden Waßern/ Felsen/ Steinrotzen/ Bergen/ hohen Wäldern/ Laub/ Kräutern/ und weit hinweg stehenden Gründen sehr fürtreflich Als Beispiel für das Schaffen des Landschaftsmalers Jacques Fouquier wurde die Winterlandschaft ausgewählt.Christina Posselt, 30.03.2010/ als die er mit hohem Verstand und dermassen herrlich gemacht/ daß zu seiner Zeit keiner gewesen/ welcher ihme vor oder gleich gegangen/ in so schöner Manier und Werken/ deren er verwunderliche Gedächtniße hinterlaßen/ so wol in Niderland/ als in der Chur-Pfälzischen Residenz Hiervon zeugen die Ausmalung des Englischen Baus des Heidelberger Schlosses sowie die Ansichten der Residenz (um 1614/16 und vor 1620), vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 401, Anm. 828.Christina Posselt, 30.03.2010, wie er dann auch zu Paris in großen Ehren bey denen Liebhabern gehalten worden/ und viel Jahr mit seiner Kunst dem Rubens in seinen großen Werken bedient gewesen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vite wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23), eine Abhängigkeit von De Bie (De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 168) lässt sich nicht feststellen.Christina Posselt, 05.08.2010

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010
CLXXXIII. Wilhelm von Hundhorst/ von Utrecht.GErhard von Hundhorst/ hatte einen Bruder/ Wilhelm von Hundhorst genannt/ der ein guter Mahler in großen Historien Außer der von Sandrart im Abschnitt über die kurfürstliche Residenz in Heidelberg genannten Allegorischen Darstellung der Familie Friedrichs V. von der Pfalz (»Triumf-Wagen«) (TA 1679, II (Skulptur), S. 74), könnten an dieser Stelle etwa »Meleager und Atalante« (1632), »Lot und seine Töchter« (1646, beide Potsdam, Sanssouci) oder »die Toilette der Diana« (1650, Kopenhagen) beispielhaft genannt werden.Christina Posselt, 07.01.2011/ sonderlich aber in wolgleichenden Angesichts-Contrafäten ware/ weßwegen er aus seiner Geburts-Stadt Utrecht nach Berlin erfordert worden/ allwo er die Churfürstliche Familie treflich gecontrafätet Willem van Honthorst wurde 1647 zum brandenburgischen Hofmaler auf sechs Jahre berufen, insgesamt ist er bis 1664 in Berlin tätig. In den Jahren 1656–58 lieferte er mehrere Bildnisse der kurfürstlichen Familie, wie aus einer Rechnung über 1151 Taler hervorgeht. Zuvor dürfte das Doppelporträt des Grossen Kurfürsten und der Luise Henriette, vermutlich anlässlich ihrer Vermählung, um 1646 entstanden sein; vgl. Seidel 1890, S. 124–126 und Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 401, Anm. 829.Christina Posselt, 29.03.2010/ dardurch er an selbigem Hof und in der Stadt berühmt worden/ und/ so viel mir bewust/ daselbst noch in gutem Ansehen ist.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 538
CLXXXIV. Peter von Laer/ sonst Bambotio von Harlem genant.UNser Niderland hat aus ihrem Schoß immerzu neue und mit großem Verstand begabte Künstlere in die Welt geschickt/ worinnen auch die Stadt Harlem in Holland nicht die geringste gewesen/ sonderlich aber hat sie sich dem Peter von Laer glückselig erwiesen/ als der von guten Leuten gebohren/ und nach selbiger Stadt guter Kinder-Zucht/ sittlich und wol erzogen worden; Nach hingelegten Kinder-Jahren wandte er sich zu denen Studien/ da sich alsobald seine Neigung zur Mahl-Kunst verspüren ließ/ dann er machte kleine Figuren/ Landschaften/ Gebäude/ allerley Seine Jugend-Arbeit. Thiere und andere gemeine tägliche Begebenheiten Zu Sandrarts Begriffsverwendung der »(allerley) täglichen Begebenheiten« siehe auch: Christiane Morsbach: Deutsche Genremalerei im 17. Jahrhundert. Weimar 2010, v.a. S. 171 f.Julia Kleinbeck, 29.09.2011/ als auch Jagten/ Felder/ Landstrassen/ Bauren-Häuser und Städel/ oder Tafernen/ alte Ruinen und Mauerwerk/ Gefängnußen/ Zimmer/ allerhand Nationen/ und derselben Beruff/ unterschiedliche Zeiten des Jahrs/ des Tags Stunden/ Morgen- Mittags- und Abends-Sonne Aus van Laers erster Schaffenszeit sind z. B. das Reiterbild in Edinburgh und die Rast in Turin bekannt. Pendants von Morgen-, Mittag- und Abendstund sind nicht mehr nachzuweisen (vgl. Blankert 2004).Christina Posselt, 03.03.2010/ welches alles er durch bloßes Ansehen sich so eigentlich eingebildet/ und herrliche Gedächtniß daß er nachmaln (wie lang ers auch zuvor gesehen) jedes absonderlich in eines Fingers großen Bildern ganz vollkommen/ mit dem Pensel/ aus seinem Hirn/ samt denen nöhtigen Affecten wuste auszubilden.

Dieser schöne Kunst-Eiffer triebe ihn von Harlem nach Frankreich/ und fürters auf Rom/ wo er 16. Jahr lang mit großem Ruhm verblieben/ und seine Studien ganz meisterhaft fortgesetzet/ auch von Tag zu Tag größers Lob und Ruhm erlanget. Seine Manier zu mahlen. Dann/ unangesehen/ daß sonsten alle die in klein Mahlen ihre Disposition nicht eben gar genau nach den wahren und scharpfen Reglen der Kunst

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richten/ und noch weniger in dem Grund aufziehen und Abtheilungen sich bemühen/ sondern sich an guter Stellung der Bilder vergnügen/ hat er seine kleine Stuck/ wie andere ihre aller gröste Taflen gerichtet/ die Pflaster-Austheilungen auf dem Grund correct gezogen/ nach Anleitung des Horizonts, jedes Stuck ausgesonnen/ gemeßen/ und accurat eingericht/ ja so gar die Proportion und Kräffte der Farben nach den Regeln nett beobachtet/ und solches alles nur aus seinem schönen Geist/ ohne einige Beyhülff der Kupferstichen/ dann ob er schon auch bißweiln etwas nach dem Leben gezeichnet/ hat er doch in denen Gemälden seinen Verstand und Gedächtnus allein zu Raht gezogen/ und was er im Spazieren gehen auf dem Mark/ oder vor der Stadt Denkwürdiges gesehen/ in seinen Werken fürtreflich und vollkommen nach den Reglen abgebildet/ daß seines gleichen vor und nach ihm nicht gewesen.

Was seinen Lebens-Wandel belanget/ der mir/ als einem seiner verträulichsten Freund/ wol bekannt/ indem wir lange Jahre/ theils zu Rom/ theils in Holland/ um einander gewesen/ kan ich mit Sein Lebenswandel Grund der Warheit melden/ daß er aller Tugend voll eines liebreichen und freundlichen Gemüts gewesen/ durch stäte Betrachtung und Nachsinnung aber seinen Verstand zuviel aufgebürdet/ welchen Last er doch sich selbst mit der Music, sonderlich mit einer Violin erleuchtet: Sonsten ware er gütig/ bescheiden und friedlich in Gesellschaften. (denen er zwar nicht zu viel ergeben) Er hatte eine sehr seltsame Gestalt/ deßwegen ihn die Romaner nur Il und Leibsgestalt.Bambotio benahmet/ womit ein fisirliches Ding gemeinet wird/ dann sein unterer Leib war um ein Drittheil größer/ als der obere/ und hatte fast ganz keinen Hals/ darzu eine kurze Brust/ weßhalben viel Lachens über ihn und diesen defect entstanden/ womit er aber selbst nur gescherzet/ und die Kurzweil vermehret. Also hat er einsmals bey einer angestellten Kurzweil/ Verwillkoms-Tauffen genannt/ einen Schurzfleck angelegt/ und sich in den Winkel hinter die Thür gesetzt/ daß viel fürübergehende ihn für einen Pavian oder seltsam Thier angesehen. Im Tanzen war er überaus artig Stellt allerhand Kurzweil an. zoge sich oben kürzer ein/ und fuhr mit seinen langen Beinen so geschwind andern über den Kopf herum/ gleich als ob nur ein halber Mann auf der Erden hupfete. Ein andermal sind wir/ Pousin, Claudi Lorenes, und ich/ Landschaften nach dem Leben zu mahlen oder zu zeichnen/ auf Trivoli Tivoli geritten/ da dann auf der Ruckreise/ aus Sorge eines einbrechenden Regens/ Bambatio, unwißend unser/ von uns heim geritten: da wir nun vor Rom aus Thor kommen/ und ihn gemißet/ fragten wir die Wacht/ ob er etwan schon vor hinein wäre/ die aber mit nein geantwortet/ sondern es wäre des Viterinno Pferd ohne Mann allein hinein gelauffen/ habe auf sich ein Felleisen und 2. Stiefel neben dem Sattel/ auch ein Hut oben auf gebunden/ gehabt/ also daß sie obgedachten Bambots nur für ein Felleisen/ Hut und Stiefel angesehen/ so uns große Ursach zu lachen gegeben/ wie er dann auch/ als wir solches ihm erzehlet/ selbst herzlich darüber gelacht Obowohl Sandrart van Laer persönlich kannte und von gemeinsamen Erlebnissen zu berichten weiß, dürfte diese Anekdote doch auf ein literarisches Vorbild zurückgehen, wie Janeck argumentiert. In einem auf den 7. Dezember 1649 datierten Gedicht von Constantijn Huyghens (1596–1687) wird eine ganz ähnliche Begebenheit geschildert. Huyghens selber dürfte dafür auf eine Sammlung spanischer Anekdoten zurückgegriffen haben, die »Floresta Española« des Melchor de Santa Cruz de Dueñas (1574); vgl. Janeck 1968, S. 24 und für den Wortlaut des Gedichts S. 52, Anm. 4.Christina Posselt, 15.09.2010.

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 23).Christina Posselt, 05.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 538