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TA 1679, II (Skulptur), S. 74

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Einschub stammt von Sandrart (vgl. Sponsel 1896, S. 34).Julia Kleinbeck, 12.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 965
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und gutem Urtheil in diesen Künsten/ wie sonst in allen andern/ begabt sind.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Einschub stammt von Sandrart (vgl. Sponsel 1896, S. 34).Julia Kleinbeck, 12.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 965

PatinInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 34): Patin, Relations historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 205 ff. Die Ausführungen zur »Churfürstlichen Residenz« in Berlin stützen sich weitestgehend auf Charles Patin und seinen Berichten in den Relations historiques […] (vgl. Sponsel 1896, S. 34). Sandrart gibt diese jedoch komprimiert wieder und lässt Passagen aus, wie etwa die der Beschreibung der Gärten der Residenz. Die Einschübe Sandrarts sind entsprechend markiert.Julia Kleinbeck, 28.07.2011
Es ist auch sonst alles/ was in Tugend oder Kunst bestehet/ daselbst im höchsten Grad wol eingerichtet: Dann/ unangesehen Ihr Churfürstl. Durchl. die Regirung und Conservation Ihrer Lande und Leute/ und darum viele hohe Sorgfalten obligen/ haben Sie doch nicht unterlassen/ Ihr heroisches Gemüte iezuweilen mit dieser tugendhafften Ergetzlichkeit zu erfreuen. Wie Sie dann/ meist aus Dero eigenthümlichen Clevischen Landen/ in und um Wesel und Santen Im ersten Hauptteil geht Sandrart mit einer kurzen Beschreibung auf die Xantener Funde ein (TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 42); vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 419, Anm. 1378.Julia Kleinbeck, 28.07.2011/ eine unglaubliche Menge neu-gefundener Antiquitäten von alllerley Art und Materie/ absonderlich von sehr raren

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Medaglien/ erhalten Erasmus Seidel, Minister Friedrich Wilhelms, hatte in Kleve eine umfangreiche Antikensammlung zusammengetragen, die zahlreiche Bodenfunde vom Niederrhein barg. Sie umfaßte etwa 4.900 Objekte; vgl. Tripps 1997, S. 114. Diese Sammlung kam 1642 in das kurfürstliche Antikenkabinett; vgl. Grünert 1992, S. 93.Anna Schreurs, 21.05.2009/ daß die Menge mit der Seltsamkeit wettstreitet/ gesammlet: massen eine von den Medaglien/ nämlich des Cornusicius Diese ist abgebildet in Lorenz Beger, Thesaurus Brandenburgicus Selectus […], Cöln a. d. Spree, 1696–1701, II. Bd., p. 552; Vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 419, Anm. 1379.Julia Kleinbeck, 28.07.2011, nach Erkentnis der bäst-erfahrnesten/ niemals schöner und mehrer gefunden worden.

Es sind auch sonst zu Berlin einige particulier-Liebhaber/ welche diesem hohen Exempel nachfolgen/ und zu den Büchern der alten Historien/ auch die Medaglien/ als stumme Historicos zusammen tragen: Unter denen insonderheit bekandt/ ein Rahts-Verwandter/ H. Seidel/ der die Welt wol durchwandelt hat/ und für seine eigene Gelegenheit mit einem sehr raren Cabinet von dergleichen alten Münzen versehen ist. Der Historiker Martin Friedrich Seidel war im Besitz einer umfangreichen Sammlung von Archivalien, Büchern und Antiquitäten; vgl. Grünert 1992, S. 93Anna Schreurs, 28.05.2009PatinInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 34): Patin, Relations historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 205 ff. Die Ausführungen zur »Churfürstlichen Residenz« in Berlin stützen sich weitestgehend auf Charles Patin und seinen Berichten in den Relations historiques […] (vgl. Sponsel 1896, S. 34). Sandrart gibt diese jedoch komprimiert wieder und lässt Passagen aus, wie etwa die der Beschreibung der Gärten der Residenz. Die Einschübe Sandrarts sind entsprechend markiert.Julia Kleinbeck, 28.07.2011

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VOn der uralten Churfürstlichen Pfaltzgräfl. Residenz Heydelberg wäre auch viel zu sagen/ als von einer vortrefflichen Schule aller künstlichen Raritäten: alda die Teutsche Minerva vor diesem gleichsam ihren Wohnsitz gehalten/ aber hernach durch die Bellona viel Jahr lang mit Feuerflammen und Kriegs-Bedrangnis überschwämmt und dergestalt aller Zierde beraubt worden/ daß nur die unbewegliche Erde und Steine überblieben. Es lässet aber ietziger hocherleuchteter Churfürst Carl Ludwig/ gleichwie dieses hohen Hauses Helden iederzeit verständige Liebhaber aller Studien und Tugenden gewesen/ ihme angelegen seyn/ die beste Studien aller Künste wieder aufzurichten.

Kunststücke daselbst Unter andern befindet sich alda des Churfürsten Friderich des II. Conterfät in ein Brustbild Lebens-größe/ von Albrecht Dürer in Nürnberg 1522 mit großem Fleiß in Oelfarbe/ welches in Vollkommenheit alle andere Conterfäte von dieses Meisters Hand übertrifft. Alda sind auch viel andere rare Conterfäte fast aller andern Potentaten des Christen-Reichs/ Kaiser und Könige/ insonderheit Carl Stuarts in Engelland und dessen Gemahlinne/ auch der Triumf-Wagen von Ihro Churfürstlichen Durchl. Herrn Vattern glorwürdigsten Angedenkens/ samt Dero Familie/ mit vielen andern Gemählden und Bildern von Anthoni von Dyk/ Minvelt/ Gerhard Hundthorst/ Esaias van de Velden, und dem Welt-berühmten Fachier Landschafften Peltzer identifiziert den von Sandrart als »Fachier« aufgeführten Künstler als den Flamen Jacques Fouquier (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 401, Anm. 828 / S. 420, Anm. 1385). Von dessen Aufenthalt am Heidelberger Hof hat sich lediglich die Ansicht des »Hortus Palatinus« in zwei Versionen erhalten. Vgl. auch AKL, Bd. XLIII, S. 106.Julia Kleinbeck, 17.08.2009/ sonst auch von allen ra-Modernen-Meistern und Bildhauern. Es existiert ein Inventar der Gemäldesammlung des Heidelberger Schlosses aus dem Jahr 1685, in welchem sich Werke der aufgeführten Künstler finden lassen – eine genaue Zuordnung der rund 275 zählenden Gemälde erscheint aufgrund der Inventarstruktur jedoch kaum möglich. Das Inventar wurde vermutlich anlässlich der Übergabe der Gemäldesammlung von Kurfürst Karl von der Pfalz auf Philipp Wilhelm erstellt (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 419, Anm. 1381). Publiziert wurde es von Thode-Zangenmeister 1896 und liegt als Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg vor.Julia Kleinbeck, 29.07.2011

Sonderlich ist daselbst auch ein großes Cabinet mit güldenen/ silbernen und metallenen/ raren und sonst nirgend befindlichen Medaglien der alten Consulen/ Kaiser/ Kriegshelden/ Philosophen und Feldherren/ in grosser Anzahl befindlich/ eines großen Schatzes wehrt. Eine Zusammenstellung der Gemmen und Münzen in Heidelberg wurde 1685 von dem Hofantiquar Lorenz Beger (1653–1705) in seinem Thesaurus ex thesauro Palatino selectus […] publiziert. Die Sammlung ging 1686 nach Aussterben der Linie Pfalz-Simmern nach Berlin, wo sie von Beger dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm überbracht wurde. Als zweite verbesserte Auflage verfasste Beger den Thesaurus Brandenburgicus selectus […] (3 Bde., Cölln 1669/ 1698/ 1701). Der Große Kurfürst wird darin den antiken Herrschern in seinen Leistungen auf den Gebieten der Herrschaft, Kriegsführung und des Mäzenatentums zur Seite gestellt. Über die ursprüngliche Gemmen- und Münzsammlung hinausgehend bildet der Thesaurus Brandenburgicus den umfangreichsten Sammlungskatalog des 17. Jahrhunderts und dokumentiert den Antikenbesitz der Hohenzollern. Vgl. Sepp-Gustav Gröschel, in: Kat. Berlin 1981, S. 96 f.; G. Heres, in: Kat. Berlin 2000, S. 137 f., Kat.-Nr. 9/38.Christina Posselt, 27.09.2012 Wie unschwer zu erachten/ indem alda anzutreffen mancherley Müntzen der Ebräer/ Araber und Perser: Der Könige/

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Königinnen/ und vornehmer Griechen: Müntzen aus Sicilien/ Groß-Griechenland/ Griechenland/ denen Griechischen Insulen/ und Asien: item vieler unbekannter Griechen: wie auch Römischer Burgermeister/ Kaiser/ Kaiserinnen/ und anderer hohen Personen: Constantinopolitanischer Kaiser: ingleichen Gothische/ Barbarische/ und mehr andere/ unbekante Schaumüntzen. Sintemal der alten/ güldenen 800/ der alten/ silbernen 11050/ der alten in Ertzt 1400. gezehlet werden. Zugeschweigen so vieler Gedächtnis-pfenninge/ unterschiedlicher Kaiser/ Könige/ Fürsten/ Städte/ und allerhand denckwürdiger Begebenheiten; welche in denen jüngern Zeiten/ und folgenden Jahren gepräget worden: In Gold an der Zahl 400: In Silber 390. Wobey fürnemlich dis mit sonderbarem Ruhm zu erwähnen/ daß Ihr Churfürstl. Durchl. zu Pfaltz diejenige Müntzen/ so die Griechischen Colonien betreffen/ besser haben/ als sie in gantz Italien gefunden werden mögen; wiewol auch die Nummi Consulares in sehr großer Quantität vorhanden/ und wenig davon mangeln. Gleichwie viel vornehme Antiquarii, so manche Cabineten durchgesehen/ und unter denselben der/ wegen seines vortrefflichen Müntzbuchs/ de Praestantia & Usu Numismatum, genannt (dergleichen/ aller Gelehrten Urheil Urtheil nach/ noch keines geschrieben worden) und anderer hohen Meriten/ Welt-berühmte Herr/ Ezechiel Spanhemius, einhellig hievon zeugen.

Einen so großen und herrlichen Schatz allhie ausführlich zu erzehlen/ ist unsers Vorhabens und Vermögens nicht: Jedoch nur zweyer sonderbaren Schaumüntzen für dieses mal zu gedencken/ so ist/ unter den guldnen Medaillen/ eine von seinem Gold/ mittelmässiger Grösse befindlich; auf der einen Seiten steht das Haubt C. Jul. Caesaris, mit der Uberschrifft DIVI.JULI. ohne Lorbeerkrantz/ so wegen seiner mercklichen Glatze sehr kentlich; und hinter demselben ein heidnischer Priestersstab: Auf der andern Seiten sitzt der Caesar, in einem Kaiserlichen Habit; vor ihm stehen zwey

Sandrart (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Dies ist ein selbständiger Bericht Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 34).Julia Kleinbeck, 08.06.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 968